(09.09.2015, 08:05)Halloo schrieb: Wie soll es funktionieren, bei täglichem intensiven Training, vollem Beruf und Familie Höchstleistungen zu bringen??? Ich kann es mir schlecht vorstellen. Da funktioniert doch nur, wenn man berufsmäßig irgendwo parkt (Polizei, Bundeswehr..), oder die Ausbildung (Studium) enorm streckt. Und wegen der "Höchstleistung" einen Halbtagsjob annehmen??? Nee.
Ich sehe einige Entwicklungen wie Sie, die mir überhaupt nicht passen. Wenn ich höre, dass einige ihren eigentlichen Berufswunsch aufgrund des Leistungssportes ändern und dann vielleicht 40 Jahre unglücklich sind, kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen. Sie gehen von vollem Training, vollem Beruf und Familie aus. Es geht sicherlich nicht, alle Bereiche in vollen Zügen abzudecken. Opfer sind die Regel. Es muss schon alles sehr auf den Sport abgestimmt sein, oft eben auch das Privatleben. Das haben Karrieren im Sport oder in der Musik so an sich. Insgesamt gehört eine gehörige Portion Disziplin dazu. Ich kan mich an Ingra Manecke erinnern, die in den Reisepausen für ihr Medizinstudium gepaukt hat, während andere vergnügt in der Ecke saßen. Es gehört ein sehr egozentrisches und diszipliniertes Verhalten dazu.
Zitat:Mir scheint, dass es in der Leichtathletik NUR NOCH um Höchstleistungen geht. Nach meiner Meinung ist das eine fatale Entwicklung. Mit meiner Meinung stehe ich hier im Forum wohl ziemlich allein...
Es geht hier vornehmlich um den Hochleistungssport. Auch wenn ich mit Athleten als Trainer im Topbereich arbeiten will, muss ich enorm viel arbeiten und Wissen akquirieren. Auch wenn ich z. B. einen Kraftraum einrichten will, der möglichst keine Verletzungen produziert, muss ich ein gewisses Wissen mit sehr viel Zeitaufwand einbringen:
http://www.asgsg-marl.de/index.php?optio...Itemid=244
Es ist auch wichtig, dass man Athleten irgendwann reinen Wein einschenkt, ob sie für den Topbereich mit allen Entbehrungen geeignet sind.
Ich möchte noch folgendes zufügen. Ich wollte Leistungssportlerin sein und Diplomsportlehrerin werden. Ich wusste damals als Studentin gar nicht, wie viel Geld ich später mal verdiene. Ich weiß noch, wie stolz ich war, meiner Mutter mein erstes Gehalt von damals 1100 DM zu zeigen. Ich glaube einfach, dass man an seine eigenen Träume glauben sollte. Glück ist allerdings das erste Ziel. Ich finde es toll, wenn Sportler an sich glauben und Trainer für eine Idee und ihre "Inselbegabung" leben.
Gertrud