In einer Anhörung vor dem britischen Parlament zu den ARD/Sunday Times Enthüllungen wurde Paula Radcliffe als die britische Top-Athletin mit drei auffälligen Blutwerten in der IAAF-Datenbank geoutet (sie hatte die Veröffentlichung ihres Namens bisher durch eine "super injunction" verhindert).
Racliffe scheint gemäß ihres Statements davon auszugehen, dass sie geoutet wurde. Der Vorsitzende des Parlamentskomitees, das die Anhörung gehalten hat, sagt aber, dass die Anonymität der Athleten in der Anhörung gewahrt wurde. Somit hat sie sich dann wohl selbst geoutet.
Radcliffe hat auf ihrer Webseite folgende Pressemitteilung veröffentlich
http://www.paularadcliffe.com/statement-september-2015/
- sie bestreitet kategorisch jemals in irgendeiner Form betrogen zu haben
- die gemachten Vorwürfe unterminieren alles wofür sie steht und fügen ihrer Reputation irreparablen Schaden zu
- sie ist schwer enttäuscht, dass das parlamentarische Privileg (eine super injunction zu umgehen) missbraucht wurde, um ihren Namen in den Dreck zu ziehen
- sie hatte nach der ersten ST-Veröffentlichtung lange mit sich gerungen, ihre Blutwerte öffentlich zu machen und die Auffälligkeiten zu erklären, aber davon abgesehen, weil es unweigerlich zu falschen Dopinganschuldigungen gegen sie gekommen wäre
- nach dem Outing in der Parlamentsanhörung muss sie ihr Schweigen beenden
- abnormale Werte sind kein Schuldbeweis, durch die verzerrte Interpretation historischer Daten werden unschuldige Athleten fälschlich verdächtigt
- sie ist 100%ig überzeugt, dass die Erklärung der Fluktuation ihrer Blutwerte einer ordnungsgemäßen Untersuchung standhalten wird (in der Tat hat sie es in der Vergangenheit schon getan)
- ihre Werte haben den Anti-Doping-Autoritäten in der Vergangenheit keinen Anlass gegeben Maßnhamen gegen sie zu ergreifen. Sie wurden damals (und auf Radcliffes Inititiative nach den ST-Veröffentlichungen erneut) von Experten beurteilt und nichts Unzulässiges wurde festgestellt
- einer ihrer auffälligen Blutwerte wurde direkt nach einem Rennen bei 30° Hitze genommen. Solche Werte wären heute für den Blutpass nicht mehr zugelassen
- keiner ihrer Werte ist (im Gegensatz zu den ST Behauptungen) jenseits der 1/1000 Schwelle, einer liegt minimal über der 1/100 Schwelle
- keiner der auffälligen Werte trat in Verbindung mit ihren besten Marathonleistungen auf
- sie führt diverse Gründe auf, warum es unredlich ist, ihre Werte ohne Kontext als verdächtig zu bezeichen und wirf den ST-Experten vor, sie hätten, was die Anforderungen an eine ordnungsgemäße Beurteilung der Werte angeht, in ihrem Fall "kläglich versagt"
Mal schauen, ob die beiden "kläglichen Versager" (Ashenden und Parisotto) dazu etwas zu sagen haben. Wenn Radcliffes Aussagen richtig sind, muss man ja auch alle anderen von den Experten aus der Datenbank gezogenen Schlüsse in Frage stellen.
Im Rahmen der Anhörung wurde auch der bisher nur in Auszügen bekannte Gesamttext der Tübinger Untersuchung zur Verbreitung von Doping in der Leichtathletik veröffentlicht
Doping in Elite Sports Assessed by Randomized-Response Surveys
--edit
Renato Canova schlägt in einem Beitrag auf letsrun.com in die gleiche Kerbe wie Radcliffe und sagt, dass Ashenden und Parisotto durch die Interpretation der Blutwerte ohne Berücksichtigung des Kontexts (Trainingsphase, Gesundheitszustand des Athleten, verwendetes Equipment, klimatische Bedingungen zum Zeitpunkt der Blutabnahme etc.) gegen die (teilweise von ihnen selbst festgelegten) für den Blutpass geltenden Vorgaben verstoßen haben.
Racliffe scheint gemäß ihres Statements davon auszugehen, dass sie geoutet wurde. Der Vorsitzende des Parlamentskomitees, das die Anhörung gehalten hat, sagt aber, dass die Anonymität der Athleten in der Anhörung gewahrt wurde. Somit hat sie sich dann wohl selbst geoutet.
Radcliffe hat auf ihrer Webseite folgende Pressemitteilung veröffentlich
http://www.paularadcliffe.com/statement-september-2015/
- sie bestreitet kategorisch jemals in irgendeiner Form betrogen zu haben
- die gemachten Vorwürfe unterminieren alles wofür sie steht und fügen ihrer Reputation irreparablen Schaden zu
- sie ist schwer enttäuscht, dass das parlamentarische Privileg (eine super injunction zu umgehen) missbraucht wurde, um ihren Namen in den Dreck zu ziehen
- sie hatte nach der ersten ST-Veröffentlichtung lange mit sich gerungen, ihre Blutwerte öffentlich zu machen und die Auffälligkeiten zu erklären, aber davon abgesehen, weil es unweigerlich zu falschen Dopinganschuldigungen gegen sie gekommen wäre
- nach dem Outing in der Parlamentsanhörung muss sie ihr Schweigen beenden
- abnormale Werte sind kein Schuldbeweis, durch die verzerrte Interpretation historischer Daten werden unschuldige Athleten fälschlich verdächtigt
- sie ist 100%ig überzeugt, dass die Erklärung der Fluktuation ihrer Blutwerte einer ordnungsgemäßen Untersuchung standhalten wird (in der Tat hat sie es in der Vergangenheit schon getan)
- ihre Werte haben den Anti-Doping-Autoritäten in der Vergangenheit keinen Anlass gegeben Maßnhamen gegen sie zu ergreifen. Sie wurden damals (und auf Radcliffes Inititiative nach den ST-Veröffentlichungen erneut) von Experten beurteilt und nichts Unzulässiges wurde festgestellt
- einer ihrer auffälligen Blutwerte wurde direkt nach einem Rennen bei 30° Hitze genommen. Solche Werte wären heute für den Blutpass nicht mehr zugelassen
- keiner ihrer Werte ist (im Gegensatz zu den ST Behauptungen) jenseits der 1/1000 Schwelle, einer liegt minimal über der 1/100 Schwelle
- keiner der auffälligen Werte trat in Verbindung mit ihren besten Marathonleistungen auf
- sie führt diverse Gründe auf, warum es unredlich ist, ihre Werte ohne Kontext als verdächtig zu bezeichen und wirf den ST-Experten vor, sie hätten, was die Anforderungen an eine ordnungsgemäße Beurteilung der Werte angeht, in ihrem Fall "kläglich versagt"
Mal schauen, ob die beiden "kläglichen Versager" (Ashenden und Parisotto) dazu etwas zu sagen haben. Wenn Radcliffes Aussagen richtig sind, muss man ja auch alle anderen von den Experten aus der Datenbank gezogenen Schlüsse in Frage stellen.
Im Rahmen der Anhörung wurde auch der bisher nur in Auszügen bekannte Gesamttext der Tübinger Untersuchung zur Verbreitung von Doping in der Leichtathletik veröffentlicht
Doping in Elite Sports Assessed by Randomized-Response Surveys
--edit
Renato Canova schlägt in einem Beitrag auf letsrun.com in die gleiche Kerbe wie Radcliffe und sagt, dass Ashenden und Parisotto durch die Interpretation der Blutwerte ohne Berücksichtigung des Kontexts (Trainingsphase, Gesundheitszustand des Athleten, verwendetes Equipment, klimatische Bedingungen zum Zeitpunkt der Blutabnahme etc.) gegen die (teilweise von ihnen selbst festgelegten) für den Blutpass geltenden Vorgaben verstoßen haben.
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)