(01.09.2015, 19:59)beity schrieb:Zitat:Ich glaube, dass das Dilemma vielfach seine Ursache in viel Zeitleerlauf hat. Wenn man sich zusammensetzt und wirklich die Trainingsbedingungen hinsichtlich der Zeitressourcen checkt und optimiert, dass dann vielfach wesentlich mehr möglich wäre.
Gertrude, das ist ein ganz wichtiger Satz.
Ja, Du hast Recht, das ist möglich, wenn Du entsprechend strukturierst bist, wenn Du es kannst, Deine 16 Wachstunden am Tag effektiv zu nutzen.
Die Leute gibt es und die haben meinen höchsten Respekt.
Aber ich bin der Ansicht, das viele dies so nicht können, die Zeit und Muße brauchen, sich mal treiben lassen zu können, abzuhängen, faul zu sein, nichts tun.....
Ich habe Verständnis dafür, wenn ein Athlet, der im Sport das bestmögliche investiert, es nicht schafft, in vergleichbarer Weise parallel auch seine berufliche Entwicklung voranzutreiben.
Natürlich ist das für viele eine Dilemma-Situation. Es gibt Personen mit ganz unterschiedlichen Berufsneigungen und -fähigkeiten. Dessen bin ich mir bewusst. Mein Anliegen war immer, einen Sportler auch nach der Karriere glücklich zurückzulassen. Natürlich gelingt das nicht immer. Beate Peters war ein Beispiel des erfolgreichen Nacheinander. Sie hat sehr konsequent trainiert, danach einen ganz konsequenten Cut gemacht und dann sehr konsequent ihre Berufslaufbahn als Physiotherapeutin vorangetrieben. Man sollte über einen derartigen Weg aber vielleicht nicht 35 Jahre alt werden, wie das in vielen Fällen passiert. Ich stelle es mir sehr schwierig vor, einen späteren Sturz vom Olymp mental zu verkraften. Es bleibt in vielen Fällen nur Wehmut übrig. Ich möchte Athleten diese "Powerfreude" erhalten, wobei ich nicht gegen Phasen der Entspannung bin. (Ich muss aber selbst zugeben, dass mir Entspannungsphasen nicht wirklich gelingen; aber ich übe!!! Letztens sagte eine Bekannte: "Wenn du ein Bein aus dem Bett hast, bist du aktiv! Entspannung ist nicht dein Ding." Das kann ich übrigens hervorragend im Wald! Da überkommt mich Ruhe.) Der Wahlspruch meiner Mutter war immer: "Eine Sekunde, die du verschenkst, kehrt nie wieder." Solche Dinge sitzen sehr tief im Unterbewusstsein. Diese Pattern gilt es dann umzustrukturieren. )
Ich habe viel dagegen, wenn der Sport so bis 35 dahinplätschert und dann auch die Motivation für den Beruf vorbei ist. Eine derartige "Karriere" könnte ich nur unschwer ertragen. Grundsätzlich hat man natürlich nicht das Recht, irgendwo hineinzupfuschen, aber vielleicht doch Denkanstöße zu geben. Ich kann mich gut erinnern, dass ich mit Sabine bei Herrn Steilmann vorstellig wurde und wir sie gemeinsam von einer Lehre überzeugt haben, was genau der richtige Schritt war.
Bezüglich K. Molitor wünsche ich ihr, dass sie ihre momentane Freude in ihren Berufsweg mitnimmt.
Gertrud