27.08.2015, 08:52
Zitat:…aber ich finde, die Sportler und der Sport sollten bei einer WM im Vordergrund stehen, und nicht diese ewigen Dopingverdächtigungen…
Doping zu ignorieren ist schwierig bei schon zwei erwischten Athleten noch während der WM. Totschweigen damit die Unwilligen genießen können? Der Sport hat ein Problem, ein leider allzu menschliches, der Ehrgeiz einiger lässt sie zu unsauberen Mitteln greifen. DAS ist aber das geringere Problem, das viel größere Problem ist, dass von Offizieller Seite nicht nur so getan wird als gebe es kein Problem (auch Coe haut leider in diese Kerbe), sondern das es tatsächlich mafiöse Strukturen gibt(Pharmadealer, Verbände die beim Vertuschen behilflich sind, Sportartikelhersteller die mehrmals erwischte Athleten finanziell hoch belohnen, aber jede Mitschuld ablehnen, der IAAF, der in Zeiten telegener Konkurrenz im Sport die LA unbedingt aus den negativen Schlagzeilen halten will, Sportminister die eine Förderung an Medaillen knüpfen wollen ), die zu bekämpfen vor allem eine konzertierte Aktion und der unbedinge Wille fehlt.
Ich stehe aber auch auf dem Standpunkt: der Sport braucht keine moralische Sonderbehandlung - wir haben bei vielen gesellschaftlichen Problemen eine "Gleichgültigkeitshaltung" erreicht (Steuerhinterziehung, Drogen, auch legale, Diskriminierung, rechte Mobs die antidemokratisches Verhalten ganz offen "zelebrieren"), die den Sport zerstört! Warum ist die Olympische Bewegung der Antike eingestellt worden? Weil der Sport nicht mehr interessant war? Der faire Leistungsvergleich ist und wird immer spannend bleiben, er ist nur allzu menschlich und schon Kinder begreifen dies. Ein Problem ist es, dass einige hartnäckig die aufgestellten Regeln verletzen (nicht nur Doper, auch Verbände die wiederholte Dopingsünder trotzdem wieder antreten lassen) um eines finanziellen Vorteils willen.
Machen wir uns nichts vor: es sind Menschen am Werk, einige werden sich immer Vorteile verschaffen (in der Finanzwelt etwa spricht man dann von einem "gerissenen Hund") und wenn es um viel Geld geht wird die Gier noch größer. Das viele Geld schafft das Dopingproblem aber auch, denn Doping auf Topniveau ist teuer! Effektiv dagegen angehen benötigt einen gemeinsamen Willen und den Druck der Öffentlichkeit, Druck der auch aus der Einstllung kommt sich nicht weiter "beschei…en" zu lassen. (Obwohl Radsport, Fußball… sind nicht gerade optimistische Signale) Den Finger also in die Wunde zu legen so lange sie unter Aufmerksamkeit steht ist ein (legitimes), leider klemmt bei vielen aber die nationale Brille.
Mein Fazit: Nur durch die "nervigen Beiträge" (auch z.B. von Harting) besteht die Chance etwas zu ändern und Schmerzmittel wirken auch vor allem, wenn der Schmerz da ist…
ANDERERSEITS halte ich das tendenziöse und substanzlose Unterstellen für unhaltbar, was nutzt der sauberste Athlet, wenn er aufgrund einer super Leistung verdächigt wird. (z.B. Schippers mit Akne als Indiz, geht es noch blöder?)