27.08.2015, 08:41
(26.08.2015, 23:09)Pippen schrieb:Nein, das bestätigt nichts - nur meine These, dass der Wunsch, die deutshcen AthletInnen mögen sauber sein, deine Gedanken in mitunter seltsame Richtungen treibt. Dieser Wunsch und die Antidopinghysterie, die du ja treffend diagnositiziert hast, bringt einige anscheinend von gründlichem und logisch nachvollziehbarem Denken ab.(26.08.2015, 23:04)Robb schrieb: Ahja, jeder bescheißt jeden, außer natürlich die Deutschen, die sind sauber
Ja, das glaube ich und die Tatsache, dass die Deutschen in den dopingverdächtigen Lauf- und Sprungdisziplinen seit Jahren bestenfalls in der 2. Reihe agieren, scheint meine Hypothese zu bestätigen. Oder nicht?
Mal eine kleine analogie, die ich neulich so ähnlich irgendwo gelesen habe:
5 Studenten absolvieren einen Mathematiktest.
Nr. 1 Wenig geübt, mäßig talentiert. Ergebnis50/100
Nr 2 mittelmäßig geübt, überdurchschnittlich talentiert , benutzt unerlaubte Hilfen. 80/100
Nr. 3 viel geübt, überdurchschnittlich talentiert. Ergebnis 85/100
Nr. 4 viel geübt, überdurchschnittlich talentiert, benutzt unerlaubte Hilfen. Ergebnis 90/100
Nr 5 viel geübt, extrem talentiert. Ergebnis 95/100
Nr 5 schlägt zwei "Doper". Nr 2 bleibt trotz Doping hinter 2 cleanen AthletInnen zurück.
Der Vergleich hinkt je nach Gestaltung des Tests. Außerdem fehlen hier natürlich entscheidende Leistungsbestimmende Faktoren, die im Sport entsscheidend sind, wie z. B. Tempomacher beim Laufen oder finanzielle Anreize.
Dennoch sind ähnliche Konstellationen im Sport möglich. Dass 30-40% der Teilnehmer einer LA-WM dopen mag stimmen. das heisst aber nicht, dass es zwingend die ersten 3-4 von 10 sind und die dahinter clean.
Warum sollte jemand dopen, wenn er weiß, dass er selbst die Doper schlagen kann und dabei clean bleiben?
Eins er Hauptprobleme in der Dopingdiskussion ist, das Doping als der leistungsbestimmende Faktor überhaupt angesehen wird, während alle anderen Faktoren eher vernachlässigt werden. und das, obwohl kar sein muss, dass es beim Doping bessere und schlechtere, ja sogar negative "Responder" geben wird.
Das andere Problem ist die Hysterie und das quasireligöse Gebahren der Eiferer. Dazu später mehr.
(27.08.2015, 00:07)Pippen schrieb: @Robb: Ich sehe vor allem die Lauf- und Sprungdisziplinen. Erstens, weil dort Doping wohl am meisten bringt, 2. weil das die Prestigedisziplinen sind (und man sich daher Doping auch am ehesten leisten kann).Wie man auf das schmale Brett kommen kann, dass Doping in den Würfen und Stößen weniger bringt, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Da kann nur der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen sein (wenn überhaupt im wengeren Sinne nachgedacht wurde).
Zu 2. In D sind die Wurfdisziplinen Prestige und R. Harting ist der bestverdienenste deutsche Leichtathlet. Also könnte er sich das beste Doping leisten ...
Aber warum sollte er dopen, wenn er weiß, dass er die besten auch ohne Doping schlagen kann, ganz egal was die nehmen?
Wenn der Sportler aber davon ausgeht, dass er ohne Doping nicht gewinnen kann, "weil die davorne alle dopen", wird er möglicherweise dopen, selbst wenn er er clean große Erfolge erzielen könnte. Womit eigentlich klar ist: Wer postuliert, dass es ohne Doping nicht möglich sei, Medaillen zu erzielen, fördert (indirekt) Doping. Dass das einige Antidopingeiferer in ihrem pseudoreligiösen Wahn nicht verstehen wollen werden wollen, ist leider absehbar.