25.08.2015, 08:02
"Entzaubert" "nicht unbedingt wie ein absoluter Sympathieträger"…
schon interessant wenn Spezialisten analysieren
Zu 1.) Lavillenie ist seit Jahren und immer noch der definitv beste Stabhochspringer
Zu 2.) Ich habe viele Interviews mit Lavillenie gesehen, zwei live miterlebt, und er ist definitiv ein sympatischer Athlet - sogar im Englischen (das eindeutig besser ist als mein Französisch ……) ist er durchaus auch witzig und wirkt sehr ehrlich / ungestellt.
Ich habe im anderen thread geschrieben, dass ich den 5,80m Sprung einer schnellen Videoanalyse unterzogen habe und bin auf 6,10m - 6,11m gekommen. Ich habe diese Analyse noch mal gründlicher gemacht (Perspektivkorrekturen eingerechnet) und komme trotzdem noch auf eine Höhe von 6,07m bis 6,09m - DAS Sprungvermögen hat außer ihm derzeit keiner!
Ein Problem ist sicher der Fokus auf die absolute machbare Höhe, da gibt es in den "unteren Höhen" durchaus immer mal wieder Probleme. Lavillenie läuft mit dem höchsten Tempo an (er kann die 100m in 11,0 sec, sogar darunter laufen! Zehnkampfwerte) und hat enorme turnerische Qualitäten, allerdings trainiert er oft mit den härtesten Stäben für die 6m Plus - im Wettkampf fehlt bei den Anfangshöhen ein wenig die Konstanz. Die Höhe stimmt eigentlich immer locker, der Abstand zu Latter (Sprungzenit) oft nicht (wie bei den 5,80m), trotzdem "mogelt" er sich aufgrund der absoluten Höhe darüber. Bei 5,90m in Peking gelang das überhaupt nicht, der Abstand war einfach zu groß. Wind? Eine ganze Reihe von Athleten hatten ein ähnliches Problem, es wurden nicht wenige Sprünge abgebrochen oder landeten auf dem Kissen neben dem Einstichkasten.
Delta schrieb Sprünge auf 5,85-5,90m hat er immer weniger, das ist nicht richtig, diese Höhen springt er in jedem Wettkampf. Richtig ist allerdings, dass er bei diesen Höhen noch Konkurrenz hat und er sich dem Zeitraster fügen muss, gerade wenn noch einige Springer dabei sind gibt es längere Sprungpausen. Lavillenie ist am besten, wenn er sich nur noch auf seinen Sprung konzentrieren kann und auch den Rhytmus selbst bestimmt (weil ihm keiner "dazwischenspringt").
Meine Prognose: Lavillenie hat noch lange nicht "fertig" und derzeit keine wirkliche Höhenkonkurrenz. Im Wettkampf selbst kann er allerdings noch vom ultracoolen Holzdeppe lernen - den scheinen Druck und andere Springer eher zu beflügeln und trotzdem wirkt er völlig gelassen, ein Wettkämpfer par excellence eben.
schon interessant wenn Spezialisten analysieren
Zu 1.) Lavillenie ist seit Jahren und immer noch der definitv beste Stabhochspringer
Zu 2.) Ich habe viele Interviews mit Lavillenie gesehen, zwei live miterlebt, und er ist definitiv ein sympatischer Athlet - sogar im Englischen (das eindeutig besser ist als mein Französisch ……) ist er durchaus auch witzig und wirkt sehr ehrlich / ungestellt.
Ich habe im anderen thread geschrieben, dass ich den 5,80m Sprung einer schnellen Videoanalyse unterzogen habe und bin auf 6,10m - 6,11m gekommen. Ich habe diese Analyse noch mal gründlicher gemacht (Perspektivkorrekturen eingerechnet) und komme trotzdem noch auf eine Höhe von 6,07m bis 6,09m - DAS Sprungvermögen hat außer ihm derzeit keiner!
Ein Problem ist sicher der Fokus auf die absolute machbare Höhe, da gibt es in den "unteren Höhen" durchaus immer mal wieder Probleme. Lavillenie läuft mit dem höchsten Tempo an (er kann die 100m in 11,0 sec, sogar darunter laufen! Zehnkampfwerte) und hat enorme turnerische Qualitäten, allerdings trainiert er oft mit den härtesten Stäben für die 6m Plus - im Wettkampf fehlt bei den Anfangshöhen ein wenig die Konstanz. Die Höhe stimmt eigentlich immer locker, der Abstand zu Latter (Sprungzenit) oft nicht (wie bei den 5,80m), trotzdem "mogelt" er sich aufgrund der absoluten Höhe darüber. Bei 5,90m in Peking gelang das überhaupt nicht, der Abstand war einfach zu groß. Wind? Eine ganze Reihe von Athleten hatten ein ähnliches Problem, es wurden nicht wenige Sprünge abgebrochen oder landeten auf dem Kissen neben dem Einstichkasten.
Delta schrieb Sprünge auf 5,85-5,90m hat er immer weniger, das ist nicht richtig, diese Höhen springt er in jedem Wettkampf. Richtig ist allerdings, dass er bei diesen Höhen noch Konkurrenz hat und er sich dem Zeitraster fügen muss, gerade wenn noch einige Springer dabei sind gibt es längere Sprungpausen. Lavillenie ist am besten, wenn er sich nur noch auf seinen Sprung konzentrieren kann und auch den Rhytmus selbst bestimmt (weil ihm keiner "dazwischenspringt").
Meine Prognose: Lavillenie hat noch lange nicht "fertig" und derzeit keine wirkliche Höhenkonkurrenz. Im Wettkampf selbst kann er allerdings noch vom ultracoolen Holzdeppe lernen - den scheinen Druck und andere Springer eher zu beflügeln und trotzdem wirkt er völlig gelassen, ein Wettkämpfer par excellence eben.