Da muss man klar unterscheiden zwischen Verletzungsprophylaxe, Leistungsverbesserung und Technik. Wenn deine Sportler zu kurze Schritte machen, dann ist das ein Technikproblem. Das optimale Verhältnis aus Frequenz und Länge ergibt sich bei der richtigen Technik von selbst und ist keine Stellgröße. Übrigens kann es auch aussehen, als ob die Schrittlänge kürzer wäre, weil die Sportler geringere Hüftstreckwinkel haben. Das muss aber nicht in kürzeren Schrittn resultieren, weil die Schrittlänge vor allem davon abhängt, wie weit man in der Luft fliegt und das wiederum davon, wie viel Kraft man auf den Boden übertragen hat. Wenn Sportler "sitzen" während des Laufens, also ihre Hüftgelenke nicht strecken und vielleicht zusätzlich das Becken nach hinten kippen, also den "Arsch einziehen", dann ist das kein Kraftproblem, sondern eine schlechte Angewohnheit. So etwas kann man durch geduldige verbale Technikkorrekturen verbessern. Der Trainer kann das während der Tempolaufprogramme etc. machen, indem er neben der Bahn steht und die Sportler genau beobachtet. Man sollte auch Videos aufnehmen und den Sportlern die dann (auch in Zeitlupe) zeigen. So wissen die Sportler überhaupt erst, wie ihre Lauftechnik aussieht. Manchmal fühlt sich die eigene Technik anders an, als sie in Wahrheit aussieht und Videos bringen dann Lichtblicke für den Sportler. Außerdem kann man propriozeptive Übungen, also Übungen zur Schulung der Eigenwahrnehmung einsetzen. Eigenwahrnehmung bezieht sich hier im Wesentlichen darauf, zu fühlen, welchen Hüftstreckwinkel und welche Beckenhaltung man gerade hat. Da gibt es z.B. Donkey Kicks https://cdn.shopify.com/s/files/1/0616/2...s.jpg?4276, die man aber auch ohne Widerstand ausführen kann https://youtu.be/G9mCY-4-Lpg?t=23s. Für einen trainierten Leichtathlen dürfte diese Übung kaum zu einem Muskeltraining führen, aber sie gibt die Möglichkeit, ein Gefühl für die richtige Hüft- und Rückenstreckung zu entwicklen. Weiterhin kann man üben, Kniehebeläuf ohne Krümmung der Lendenwirbelsäule und Rückwärtskippung des Beckens auszuführen, anfangs vor dem Spiegel auf der Stelle. (Zwei rollbare Spiegel ermöglichen ein Betrachten von der Seite bei Blick nach vorn). Übungen wie Sprungläufe, einbeinige Sprungläufe (z.B. auf Rasen) oder Kugelschocken unterstützen eine Ganzkörperstreckung (u Rücken, Hüftgelenk). Im Gegensatz zu vielen Laufseiten sind nicht schwache Gesäßmuskeln die Ursache. Diese kontrahieren im Hinterstütz nicht mehr, weil sie mit zunehmender Hüftstreckung eine immer stärker werdende Außenrotationswirkung bekommen. Sie sind nur bis in den Mittelstütz aktiv. Die rückseitigen Oberschenkelmuskeln strecken das Hüftgelenk. Im Ausdauerlauf wird eine Muskelschwäche selten die Ursache für Technikfehler sein, da das submaximale Tempo die Muskeln zunächst nicht ausbelastet. Aber selbst im Sprint ist das Kraftansatz seltenst eine Lösung für Technikfehler.
Exzentrisches Krafttraining
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Exzentrisches Krafttraining - von Rolli - 10.07.2015, 10:35
RE: Exzentrisches Krafttraining - von Rolli - 11.07.2015, 16:48
RE: Exzentrisches Krafttraining - von icheinfachma - 12.07.2015, 17:34
RE: Exzentrisches Krafttraining - von KatiAshoff - 21.07.2015, 13:26
RE: Exzentrisches Krafttraining - von Rolli - 13.07.2015, 11:11
RE: Exzentrisches Krafttraining - von icheinfachma - 13.07.2015, 11:51
RE: Exzentrisches Krafttraining - von Rolli - 13.07.2015, 13:49
RE: Exzentrisches Krafttraining - von icheinfachma - 13.07.2015, 14:29
RE: Exzentrisches Krafttraining - von Rolli - 13.07.2015, 16:08
RE: Exzentrisches Krafttraining - von TranceNation 2k14 - 07.08.2015, 21:44
RE: Exzentrisches Krafttraining - von Rolli - 09.08.2015, 13:48
RE: Exzentrisches Krafttraining - von TranceNation 2k14 - 09.08.2015, 15:11
RE: Exzentrisches Krafttraining - von Rolli - 09.08.2015, 17:24
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