23.04.2015, 10:55
Um dem eigentlichen Thema des threads gerechter zu werden muss man konstatieren: Der Trainer von heute ist nicht mehr so sehr Generalist, sondern es wird von ihm eine ganze Spezialistenschar in Personalunion erwartet.
- Er soll sich mit der neuesten Forschung auskennen (wer nur mal “Google“ fragt was alles so zum Thema erscheint, staunt und / oder verliert die Fassung, wie soll man DAS mehr als nur grob sichten),
- Er soll den “Mediziner geben“ und im Vorfeld mögliche Verletzungen des Athleten erkennen (zugegeben, langjährige Trainer haben hier mehr Erfahrungswerte, aber sind Athleten heute zwangsläufig unmündig in Fragen der eigenen Gesundheit?),
- Er sollte am besten auch die Ernährung steuern (-10kg, kein junkfood, keine raffinierten Zucker etc.)
- Er sollte günstiger weise ausgebildeter Psychologe sein (Wenn man V. Sailer über V. Bauer sprechen hört, passt das
)
- Und selbstverständlich sollte er als Trainer in der Lage sein den Athleten zur Höchstleistung zu treiben, äh trainieren. (“klotzen“ allein bringt es nicht)
- Das Ganze dann noch mit perfekter sozialer Kompetenz in jeder Krisensituation
- Und die wohl wichtigste Eigenschaft: er (gern auch sie) muss mit den Verbandsstrukturen perfekt harmonisieren…
Leider lässt sich in dieser Kette vom Betroffenen Trainer keine “Auswahl“ treffen und insbesondere der Letzte Punkt stellt das oberste Gebot dar… Ich sehe die Gefahr, dass wenn wir so weitermachen, die “Typen“ aussterben, wir erhalten eine Trainergeneration der Marke “neue Lehrergeneration“ – funktioniert vielleicht für die Masse, aber im Spitzensport sind die Besten nun mal oft eigene Typen (bedeutet aber nicht, dass sie nicht trotzdem kompatibel sind)
Trainer sind und müssen Generalisten sein und bleiben – keine “Fitnessberater“, gesundheitliche Miseren alleine ihnen zuzuschreiben ist wenig hilfreich, wenn sogar Mediziner und Forscher nicht einer Meinung sind.
Die Frage ist doch: Ist die Verletzungsproblematik in Relation zur Menge der Sport Treibenden heute wirklich so viel größer? Es gibt keine so breite Basis in der Leichtathletik mehr, wo Ausfälle in der Spitze schnell kompensiert werden, weswegen die Einzelfälle stärker ins Gewicht fallen. Obendrein wird in den socialmedia jeder Schnupfen diskutiert, vor 30 Jahren war ein Athlet zwischenzeitlich einfach mal “weg vom Bildschirm“.
Weiter muss die Frage lauten, wie wirken sich die veränderten Lebensgewohnheiten insgesamt aus? (viel Sitzen, viel industriell zubereitete Nahrung, erhöhter Stresslevel wegen Reizüberflutung und ständiger Erreichbarkeit, zunehmender Konkurrenzdruck SCHON IN DER JUGEND und ich nehme da die guten zukünftigen Spitzensportler nicht aus!) Die Cortisolwerte (Stress) bei Kindern sind in einigen Fällen Anlass zur Sorge, Ernährung und Konsum bedienen epigenetische Schalter, alles Faktoren die das Verletzungsrisiko erhöhen können.
Was hat das mit “Lombard“ zu tun? Recht einfach, dieses Paradoxon relativiert sich in seiner Bedeutung, wenn man die Kette der Fakten betrachtet – nichts desto trotz muss man es ja nicht ignorieren, aber ein ganzes Training danach ausrichten?
Die guten Trainer machen vieles aus einer richtigen Intuition heraus, viel Wissen hilft meist, wenn man sich davon weder erdrücken noch irritieren lässt – wir sprinten, egal wie “paradox“ unser Laufapparat zu funktionieren scheint.
Bleibt die Frage die seit der Erstellung des threads im Raum schwebt: Was macht man konkret um Lombard genüge zu tun und das Training effektiver und vielleicht auch weniger verletzungsanfällig zu gestalten?
Irgendwelche Revolutionen im Anmarsch?
- Er soll sich mit der neuesten Forschung auskennen (wer nur mal “Google“ fragt was alles so zum Thema erscheint, staunt und / oder verliert die Fassung, wie soll man DAS mehr als nur grob sichten),
- Er soll den “Mediziner geben“ und im Vorfeld mögliche Verletzungen des Athleten erkennen (zugegeben, langjährige Trainer haben hier mehr Erfahrungswerte, aber sind Athleten heute zwangsläufig unmündig in Fragen der eigenen Gesundheit?),
- Er sollte am besten auch die Ernährung steuern (-10kg, kein junkfood, keine raffinierten Zucker etc.)
- Er sollte günstiger weise ausgebildeter Psychologe sein (Wenn man V. Sailer über V. Bauer sprechen hört, passt das

- Und selbstverständlich sollte er als Trainer in der Lage sein den Athleten zur Höchstleistung zu treiben, äh trainieren. (“klotzen“ allein bringt es nicht)
- Das Ganze dann noch mit perfekter sozialer Kompetenz in jeder Krisensituation
- Und die wohl wichtigste Eigenschaft: er (gern auch sie) muss mit den Verbandsstrukturen perfekt harmonisieren…
Leider lässt sich in dieser Kette vom Betroffenen Trainer keine “Auswahl“ treffen und insbesondere der Letzte Punkt stellt das oberste Gebot dar… Ich sehe die Gefahr, dass wenn wir so weitermachen, die “Typen“ aussterben, wir erhalten eine Trainergeneration der Marke “neue Lehrergeneration“ – funktioniert vielleicht für die Masse, aber im Spitzensport sind die Besten nun mal oft eigene Typen (bedeutet aber nicht, dass sie nicht trotzdem kompatibel sind)
Trainer sind und müssen Generalisten sein und bleiben – keine “Fitnessberater“, gesundheitliche Miseren alleine ihnen zuzuschreiben ist wenig hilfreich, wenn sogar Mediziner und Forscher nicht einer Meinung sind.
Die Frage ist doch: Ist die Verletzungsproblematik in Relation zur Menge der Sport Treibenden heute wirklich so viel größer? Es gibt keine so breite Basis in der Leichtathletik mehr, wo Ausfälle in der Spitze schnell kompensiert werden, weswegen die Einzelfälle stärker ins Gewicht fallen. Obendrein wird in den socialmedia jeder Schnupfen diskutiert, vor 30 Jahren war ein Athlet zwischenzeitlich einfach mal “weg vom Bildschirm“.
Weiter muss die Frage lauten, wie wirken sich die veränderten Lebensgewohnheiten insgesamt aus? (viel Sitzen, viel industriell zubereitete Nahrung, erhöhter Stresslevel wegen Reizüberflutung und ständiger Erreichbarkeit, zunehmender Konkurrenzdruck SCHON IN DER JUGEND und ich nehme da die guten zukünftigen Spitzensportler nicht aus!) Die Cortisolwerte (Stress) bei Kindern sind in einigen Fällen Anlass zur Sorge, Ernährung und Konsum bedienen epigenetische Schalter, alles Faktoren die das Verletzungsrisiko erhöhen können.
Was hat das mit “Lombard“ zu tun? Recht einfach, dieses Paradoxon relativiert sich in seiner Bedeutung, wenn man die Kette der Fakten betrachtet – nichts desto trotz muss man es ja nicht ignorieren, aber ein ganzes Training danach ausrichten?

Bleibt die Frage die seit der Erstellung des threads im Raum schwebt: Was macht man konkret um Lombard genüge zu tun und das Training effektiver und vielleicht auch weniger verletzungsanfällig zu gestalten?
Irgendwelche Revolutionen im Anmarsch?