09.04.2015, 12:36
(09.04.2015, 11:59)dominikk85 schrieb: Ich denke das vieles Veranlagung ist, aber das gerade bei der Entwicklung der Koordination vieles auch in der "frühen Prägung" passiert. Vermutlich werden da in den ersten 3-4 Lebensjahren viele Grundlagen gelegt, die dann natürlich nur schwer messbar sind und am ende auch als "angeboren" durchgehen.Als junger Mann war ich begeistert von der Theorie der frühkindlichen Prägung und von der Idee, dass jeder Mensch alles lernen kann.
Ich habe dann alles versucht, mir erstrebenswerte Fertigkeiten anzueignen und bin dabei auf eindeutig unüberwindliche Grenzen gestoßen.
Lange habe ich geglaubt, diese Grenzen seien neurotisch, dass ich mich also an meiner erfolgreichen Weiterentwicklung selber hinderte.
Das ist in der Tiefenpsychologie (die ja auch davon ausgeht, seelische Störungen seien durch verdrängte Traumata erworben)
als masochistisches Syndrom bekannt. Ein hoch interessanter Ansatz, die Selbstzerstörungskräfte des Menschen zu erklären.
Ich habe die fortschrittlichsten Therapien durchlaufen und dabei immens viel über das Menschsein gelernt. Aber die Grenzen blieben.
Mit den Jahrzehnten musste ich anhand zahlloser Widersprüche zu jener Theorie also erkennen, dass sie eine zwar fromme aber doch
dumme Illusion ist. Ganz salopp wie lapidar auf den Punkt gebracht: Du machst aus einem Elefanten keine Gazelle. Punkt!
Jetzt nicht nach den Ausnahmen und Freiräumen haschen, sondern das Prinzip konsequent auf das eigene Erleben anwenden.
Was regiert da über unsere Wahrnehmung? Die Hoffnung. Sie nährt sich aus Lebenskraft und will nichts Gegenteiliges wahrhaben.
Ohne Hoffnung, so glauben wir unbewusst, könnten wir nicht leben. Also eliminieren wir aus dem Erleben alles, was sie uns zu nehmen droht.
Und so kommen wir der Wahrheit nie auf die Schliche...
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)