23.03.2015, 11:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.03.2015, 16:17 von Diskusmann.)
Ich verfolge Schmitts Werdegang jetzt seit einigen Jahren, ohne ihn persönlich zu kennen. Seinen Ex-Trainer Edvard Harnes habe ich kurz Mitte der 80er Jahre getroffen, als ich während eines Lehrganges im Bundessprachenamt in Hürth-Hermülheim einige Male beim ASV trainierte. Damals trainierte Harnes u.a. Speerwerferin Brigitte Graune. Über Schmitts jetziges Umfeld kann ich nichts sagen, ebenso wenig etwas über sein Training. Eines scheint aber klar zu sein: Er ist deutlich explosiver und agiler als in den Vorjahren. Technisch ist der gezeigte Stoß nicht in allen aber in bestimmten Schlüsselpositionen gut. Mit 2,02m gibt es beim Drehen schon einige Probleme, die man handeln muss und die Schmitt zumindest im gezeigten Versuch gut in den Griff bekommen hat.
Ist eine solche Steigerung möglich? Ja, ist sie und muss bzgl. eines Drehstoßes nicht mit „in der Kugel vergriffen“ erklärt werden und sie ist es für einen Deutschen genauso wie für einen Amerikaner oder Weißrussen. Auch in diesem Weitenbereich, es geschieht nur selten und ist von einigen Grundbedingungen abhängig. Die Steigerung eines Rolf Osterreich ist noch unglaublicher und dennoch real. 1974 16,24m, 1975 keine Steigerung, weil erstmals Beschäftigung mit der neuen Drehstoßtechnik, 1976 dann unglaubliche 22,11m!!!
Im Fall Schmitts kommt Einiges zusammen. Es war wohl von Vorteil, dass Schmitt
- Gewicht reduziert und seine Ernährung umgestellt hat
- sich der Umstände halber selbst intensiv im Kopf mit sich und seiner Technik beschäftigen musste
- die Hallensaison ausließ
- den Schwerpunkt im Training mehr in Richtung Beweglichkeit, Explosivität und Athletik gelegt hat
- den Diskuswurf und nicht das Kugelstoßen im Training favorisiert hat
- an einem Wettkampf teilnahm, ohne den Druck zu haben, weiß stoßen zu MÜSSEN; der Kopf war „frei“.
- offenbar seinen Schlüssel für große Weiten gefunden hat (Bedeutung von bestimmten Teilaspekten aller Ebenen für das Ganze, Zusammenführung dieser Aspekte)
Schmitt ist ein vollkommen anderer Werfertyp als David Storl, in jeder Hinsicht. Schmitt ist deutlich weniger athletisch, punktet aber durch Größe und Masse. Man darf darauf gespannt sein, wie Schmitt diesen Stoß „verpackt“ und diesen Rucksack mit in die nächsten Wettkämpfe nimmt. Wenn er diese Weite – die mMn noch lange nicht das Ende der Fahnenstage für ihn sein muss! – nicht als Belastung empfindet, sondern einfach den Spaß am weiten Stoßen behält, wird er diese Weite in den nächsten Wettkämpfen bestätigen. Ich glaube, er ist stabil genug, mit den Erwartungen, die nun von allen Seiten an ihn herangetragen werden, umzugehen. 20einhalb dürfen es aber schon sein, die er zeigen muss, um mögliche Zweifler zu beruhigen. Entwickelt er Storls oder Hartings „Killerinstinkt“ wird uns Schmitt noch viel Freude bereiten!
Ist eine solche Steigerung möglich? Ja, ist sie und muss bzgl. eines Drehstoßes nicht mit „in der Kugel vergriffen“ erklärt werden und sie ist es für einen Deutschen genauso wie für einen Amerikaner oder Weißrussen. Auch in diesem Weitenbereich, es geschieht nur selten und ist von einigen Grundbedingungen abhängig. Die Steigerung eines Rolf Osterreich ist noch unglaublicher und dennoch real. 1974 16,24m, 1975 keine Steigerung, weil erstmals Beschäftigung mit der neuen Drehstoßtechnik, 1976 dann unglaubliche 22,11m!!!
Im Fall Schmitts kommt Einiges zusammen. Es war wohl von Vorteil, dass Schmitt
- Gewicht reduziert und seine Ernährung umgestellt hat
- sich der Umstände halber selbst intensiv im Kopf mit sich und seiner Technik beschäftigen musste
- die Hallensaison ausließ
- den Schwerpunkt im Training mehr in Richtung Beweglichkeit, Explosivität und Athletik gelegt hat
- den Diskuswurf und nicht das Kugelstoßen im Training favorisiert hat
- an einem Wettkampf teilnahm, ohne den Druck zu haben, weiß stoßen zu MÜSSEN; der Kopf war „frei“.
- offenbar seinen Schlüssel für große Weiten gefunden hat (Bedeutung von bestimmten Teilaspekten aller Ebenen für das Ganze, Zusammenführung dieser Aspekte)
Schmitt ist ein vollkommen anderer Werfertyp als David Storl, in jeder Hinsicht. Schmitt ist deutlich weniger athletisch, punktet aber durch Größe und Masse. Man darf darauf gespannt sein, wie Schmitt diesen Stoß „verpackt“ und diesen Rucksack mit in die nächsten Wettkämpfe nimmt. Wenn er diese Weite – die mMn noch lange nicht das Ende der Fahnenstage für ihn sein muss! – nicht als Belastung empfindet, sondern einfach den Spaß am weiten Stoßen behält, wird er diese Weite in den nächsten Wettkämpfen bestätigen. Ich glaube, er ist stabil genug, mit den Erwartungen, die nun von allen Seiten an ihn herangetragen werden, umzugehen. 20einhalb dürfen es aber schon sein, die er zeigen muss, um mögliche Zweifler zu beruhigen. Entwickelt er Storls oder Hartings „Killerinstinkt“ wird uns Schmitt noch viel Freude bereiten!
Wo kämen wir denn da hin? Wenn jeder sagen würde, wo kämen wir denn da hin und niemand ginge, um zu sehen wohin man käme wenn man ginge...
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