21.11.2025, 21:15
(21.11.2025, 17:39)trackwatchnds schrieb:(21.11.2025, 13:23)Poliquin schrieb: Das Konzept ist dahingehend revolutionär, dass hier der FC Bayern München kopiert wird.
Es werden die guten Athleten von anderen Vereinen "aufgekauft", die gute Nachwuchsarbeit machen.
Die Bayern sind mit eigener Nachwuchsarbeit ja auch erst spät um die Ecke gekommen.
Dann stellt man sich hin und lässt bei jedem zweiten Post heraushängen, wie viele Titel man den errungen hat und was für ein toller und Leistungsstarker Verein man ist!
Eine grandiose Leistung.....
Wenn die "kleinen Vereine" keine Aushängeschilder mehr haben, wird es für sie auch schwierig Werbepartner zu finden. Insbesondere, weil GA, CA oder wie auch immer die Sponsoren schon gezogen hat.
Was ist das denn bitte auch für eine Verfahrensweise, an U16 Athletinnen heranzutreten, denen ein Training zu ihrem eigenen Vereinstraining anzubieten und nach der vierten Einheit damit herauszukommen, dass jetzt ein Vereinswechsel erforderlich wird, wenn man weiter in diesen Genuss kommen möchte....
Nur eins von vielen Beispielen....
Manchmal hat es den Eindruck, dass mittlerweile ein Machtkampf zwischen Dethloff gegen die Verbände das revolutionäre ist...
Ich weiß nicht, ob der Drive - der mittlerweile in der ganzen Sache drin ist - der LA noch behilflich ist, sich neu aufzustellen und die Kinder wieder in die Vereine zu bekommen und Trainer zu finden.
Ich lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren.
Zumindest in Sachen Fußball-Vergleich solltest du lieber nochmal die Statistik bemühen und dich nicht zu sehr vom Narrativ blenden lassen
Ich weiß nicht, welcher Jahrgang du bist und auf welchen Zeitraum du dich beziehst, aber in den letzten 25 Jahren - kein ganz geringer Abschnitt - ist nicht etwa Bayern München der Käuferverein Nr. 1 (definiert als Transferzugänge innerhalb der Bundesliga), sondern ein Verein mit gelb-schwarzem Trikot aus dem Westen der Republik und das mit deutlichem Abstand. Ebenfalls mit deutlichem Abstand in der Kategorie "Wer hat es aus dem NLZ zum Profi geschafft" (nicht zwangsläufig beim eigenen Verein) ganz oben: Der Verein, dem du mangelnde oder zumindest verspätete Mühen in der Nachwuchsarbeit zugeschrieben hast.
Nichts für ungut, vielleicht spiele ich auch aus deiner Sicht des Teufels Advokaten, aber der Vergleich hinkt aus meiner Sicht nicht nur anhand der Zahlen, sondern vor allem auch in der Hinsicht, dass im Fußball Ablösesummen und im Jugendbereich Ausbildungsentschädigungen bezahlt werden.
Kämen wir in der Leichtathletik perspektivisch dahin, dass bspw. GA oder Bayer Leverkusen (!) & Co. den abgebenden Vereinen eine finanzielle Vergütung zukommen lassen, wäre das ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Deinem Eindruck Dethloff vs. DLV hingegen stimme ich zu. Allerdings empfinde ich diese Reibung erstmal als eher positiv, den das aktuelle System ist deutlich verbesserungsbedürftig, wie Roy Schmidt schon mehrfach betont hat. Nachwuchsförderung ist ein zweites - übergroßes - Paar Schuhe und bedarf einer konzentrierten gesellschaftlichen und politischen Anstrengung, die in der Form kein Verein und keine Franchise zu leisten vermag.
Den Vergleich zum Fussball sollten wir wirklich nicht heranziehen. Die NLZ der Profivereine haben null komma null Aufbaueffekt in der Breite. Vielmehr wird dort z.T. auch schon hochprofessionell gecasted und viel Geld bezahlt. Oft nicht nur national, sondern global (15 Jährige aus Brasilien oder Zentralafrika in den NLZ!) Und die Bundesliga ist eben auch eine Kosmopolitische Veranstaltung. Rein mit dt. Personal würde es doch ganz anders aussehen.
Dass es im DLV und auch in den LVs viel Verbesserungspotential gibt, es doch keine Frage. Aber mal ehrlich, wann war das denn anders? Zu den oft herangezogenen "Goldenen Zeiten" ist auch viel gemauschelt und verschoben worden. Trainer und Vereine wurden ebenso gezielt ausgeblendet, im Westen wie im Osten. Nur, die Breite war eben da. Und Konzepte wie die GA oder Sprintteams etc. tun halt nichts zur Entwicklung der Breite. Das ist mE das Bedenkliche an diesen "revolutionären" Ideen.


