18.11.2025, 18:33
(18.11.2025, 18:02)Citius schrieb:(18.11.2025, 11:58)Reichtathletik schrieb:(18.11.2025, 11:45)muffman schrieb: Man sollte endlich mal begreifen, dass nicht GA das Problem ist, sondern das System. Ein System, das fast komplett auf Ehrenamt basiert. Da arbeiten tausende TrainerInnen mit Kindern und Jugendlichen, meistens nur aus Leidenschaft für den Sport und, wenn man Glück hat, ein bisschen Anerkennung in der Vereinsbubble, ein Schulterklopfen und ein bisschen Ehrenamtspauschale. Gleichzeitig sollen diese TrainerInnen dann Talente möglichst professionell auf eine mögliche Karriere im Hochleistungssport vorbereiten. Will man Profisport, muss auch durch Profis gefördert werden. Auch an der Basis.
Dann frage ich erneut, warum dann GA nicht hingeht und an jedem Standort 2 Trainerstellen ausschreibt und ggf diese Coaches entsprechend Aus- und weiterbildet.
Stattdessen werden vorrangig Athleten mit kleinen Geldsummen angelockt, die bereits anderweitig betreut sind oder gar keine Anbindung an eine Trainingsgruppe wünschen. Und wo ganze Trainingsgruppen wechseln: Wer hat denn die Trainer und Athleten vorher ausgebildet? Andere Vereine.
Ich würde mir wünschen dass man viel mehr in Coaches investiert. Dann geht man im Zweifel an einem Standort hin uns sagt, okay hier gibt es noch keine Sprinter/Läufer/Werfer/Springer, aber wir sorgen jetzt dafür, dass hier ein guter Trainer ist der sich vollzeit um den Sport kümmern kann und dann wird da schon was entstehen.
Das ist eben haargenau das gleiche, was ich auch "dem System" bzw. Verbänden vorwerfe. Man sagt an einem Standort gebe es nicht alles, was es braucht. Statt aber dann das Potential zu sehen und entsprechend in diesen Standort zu investieren nimmt man das, was dort ist und sagt: Die Athleten müssen umziehen (bzw. jetzt den Verein wechseln) und wir fördern die. Aber im System ändert sich nichts.
Wo bekommen denn die Großvereine ihre Trainer her? Das sind doch häufig ebenso engagierte und qualifizierte Leute, welche sich in den kleinen Nachbarvereinen verdient gemacht haben und nun dort eben fehlen, da diese nicht so einfach mit Landesmitteln nachbesetzen können. Die Dinge, welche hier ins Feld geführt werden ist doch bereits durch die Grossvereine praktiziert. Jetzt bahnt sich ein neuer Platzhirsch an und der Status quo zeigt mit den Finger auf „den Neuen“.
Zum Teil ist das korrekt. Zum Teil kommt hier aber schon eine neue Dimension rein. Wenn ein Trainer abgeworben wird ist das ein durchaus normaler Verlauf. Auch da gibt es die von dir beschriebenen Probleme.
Was wir aber hier nun erleben (und in den vergangenen jahren auch zunehmend schon bei anderen Vereinen) ist dass man sich darauf beschränkt, Athleten direkt finanziell zu unterstützen, aber eben gerade nicht neue Athleten ausbildet, Trainer und Trainingsgruppen aufbaut. Und das vergiftet das Klima. Dann hast du im Extremfall den ehrenamtlichen Verein, der Trainer ausbildet, Wettkämpfe organisiert, Kampfrichter hat aber eben dann nicht mehr das Geld, jemanden monatlich 100 Euro zu geben (weil er das Geld z.B. in Trainerausbildung, Übungsleiterpauschale und Co investiert) – und auf der anderen Seite den Verein der all das nicht hat und dafür kein Geld ausgibt, aber den Sportler bezahlt. Und das ist dann "Leistungssport"? Und vor allem: Es wird den Sportlern eingeredet, der andere Verein wertschätze sie nicht, weil er ihnen kein Geld gibt und die Wertschätzung für die Coaches und Vereinsfunktionäre und KaRis geht verloren weil das ja "Selbstverständlich" ist

