Ui ui, was man hier wieder lesen darf an Unterstellungen und Verallgemeinerungen und Hobbypsychologie...
Zum einen ist die "sportlich nicht gerechtfertigte" Vielstarterei m. M. n. sicher kein inflationär auftretendes Phänomen. Vereinzelt gibt es solche Athleten, aber die Masse ist es sicher nicht.
Es handelt sich eher um eine Randerscheinung, die aus meiner Sicht verkraftbar ist. Gemessen an der Teilnehmerzahl der deutschen Athleten, die für Torun gemeldet haben, fand ich die Anzahl der "seltsamen" Startkombinationen jedenfalls vernachlässigenswert.
Die Debatte zum Thema der Vielstarterei -so gering bedeutend das Thema im Grunde in tatsächlicher Hinsicht ist- bietet sich indes bestens an, um zwei grundlegende Herangehensweisen an den Seniorensport zu erkennen. Nämlich zum einen den 1zu1-Transfer des Leistungsgedankens "in das Alter hinein" und zum anderen den Gedanken des "Volkssports für jeden".
Und damit entbrennt ein ganz anderes und zwar das eigentliche Thema, als das der Vielstarterei, nämlich das Thema Leistung (Ich wette, Vielstarterei wäre kein Thema, wenn die Vielstarter in jeder ausgeübten Disziplin gute und ansprechende Leistungen zeigten).
Um die Leistungen würdigen zu können, gibt es Qualis und Standards. Und das ist gut so. Aus meiner Sicht sollten auch EM/WM Qualis haben, aber aus bekannten Gründen dürfte dies einstweilen nicht durchzusetzen sein. Das ist dann jetzt eben so. Es bringt nichts, sich darüber aufzuregen.
Athleten, die herumgockeln, weil sie ihre Leistungen nur relativ (Medaillen, Platzierungen) und nicht objektiv (Zeit, Weite, Höhe) betrachten und "verkaufen", gehört der von mir bereits ins Spiel gebrachte Staffelstab auf den Pöppes verwendet.
Aber ich denke, Athleten untereinander können die gegenseitigen Leistungen auch gut einschätzen. Und zur Not müssen dann die Leistungsathleten einen solchen Gockler eben mal "auf den Boden zurückholen", in dem sie ihn sportlich einfach abkochen.
Das Thema sollte allerdings nicht dazu führen, dass die Fairness verloren geht (keine Hobbypsychologie mit Unterstellungen an Kritikern des Breitensportansatzes). Alle Sportler trainieren und wollen sich dem sportlichen Wettkampf stellen.
Bei der Frage nach Leistung muss man dann auf der zweiten Ebene fragen ob es Veranstaltungen geben soll, darf, muss, die nur eingeschränkt zugänglich sind. Meine Ansicht: JA. Hierzu zählen DM/EM/WM. Deshalb sind Qualis zu begrüßen. Der DLV setzt für die Teilnahme an einer DM kein Studium der Raketentechnik voraus. Insoweit sind die geforderten Leistungen moderat. Das nicht jeder teilnehmen kann, liegt in der Natur der Sache. Für EM/WM gilt leider keine Quali-Norm, aber das ist nunmal so, ändert m.M.n. allerdings nichts grundlegend am Charakter der Veranstaltung.
Auf der dritten Ebene kann man sich dann fragen, was denn eine meisterschaftswürdige Leistung ist. Bei drei und mehr Teilnehmern ist das egal. Der Gewinner ist der Meister. Bei weniger Teilnehmern wird ein Medaillenstandard gefordert (bei DM und EM, wohl nicht bei WM). Das ist aus meiner Sicht eine gute Regelung.
Die Qualität einer EM/WM lebt aufgrund der Teilnahmemöglichkeit ohne Quali stärker von den Teilnehmern, als eine DM. Insoweit ist es für mich ein zwar nachvollziehbares, aber im Grunde schwaches Argument, wenn man nicht teilnimmt, weil die Konkurrenz (angebliche) Leistungsdefizite aufweist (im Grunde dasselbe Argument, wie nicht zur Bundestagswahl zu gehen. Wer nicht wählt, nimmt nicht die ihm überlassene Möglichkeit zur Veränderung wahr und sollte sich dann hinterher auch nicht aufregen).
Will heißen: Die Qualität der EM/WM wird nur gesteigert, wenn auch die Leistungsträger erscheinen. Wer nicht teilnimmt, sollte sich hinterher auch nicht beschweren, "das der da mit solch einer Leistung Europameister werden konnte". Es lag am nicht erschienenen Leistungsträger, jenen Athleten "sportlich in die Schranken zu weisen".
Insoweit mein Aufruf:
"Leistungsträger aller Welt, verabredet euch und fahrt nach Lyon!".
Weder ein "Germany"-Trikot (
) noch teilnehmende Breitensportler hindern euch, vor Ort Leistung zu zeigen und zu beweisen, dass die Senioren-Leichtathletik nicht der Deutungshoheit von veralbernden RTL-Berichten unterliegt.
Zum einen ist die "sportlich nicht gerechtfertigte" Vielstarterei m. M. n. sicher kein inflationär auftretendes Phänomen. Vereinzelt gibt es solche Athleten, aber die Masse ist es sicher nicht.
Es handelt sich eher um eine Randerscheinung, die aus meiner Sicht verkraftbar ist. Gemessen an der Teilnehmerzahl der deutschen Athleten, die für Torun gemeldet haben, fand ich die Anzahl der "seltsamen" Startkombinationen jedenfalls vernachlässigenswert.
Die Debatte zum Thema der Vielstarterei -so gering bedeutend das Thema im Grunde in tatsächlicher Hinsicht ist- bietet sich indes bestens an, um zwei grundlegende Herangehensweisen an den Seniorensport zu erkennen. Nämlich zum einen den 1zu1-Transfer des Leistungsgedankens "in das Alter hinein" und zum anderen den Gedanken des "Volkssports für jeden".
Und damit entbrennt ein ganz anderes und zwar das eigentliche Thema, als das der Vielstarterei, nämlich das Thema Leistung (Ich wette, Vielstarterei wäre kein Thema, wenn die Vielstarter in jeder ausgeübten Disziplin gute und ansprechende Leistungen zeigten).
Um die Leistungen würdigen zu können, gibt es Qualis und Standards. Und das ist gut so. Aus meiner Sicht sollten auch EM/WM Qualis haben, aber aus bekannten Gründen dürfte dies einstweilen nicht durchzusetzen sein. Das ist dann jetzt eben so. Es bringt nichts, sich darüber aufzuregen.
Athleten, die herumgockeln, weil sie ihre Leistungen nur relativ (Medaillen, Platzierungen) und nicht objektiv (Zeit, Weite, Höhe) betrachten und "verkaufen", gehört der von mir bereits ins Spiel gebrachte Staffelstab auf den Pöppes verwendet.
Aber ich denke, Athleten untereinander können die gegenseitigen Leistungen auch gut einschätzen. Und zur Not müssen dann die Leistungsathleten einen solchen Gockler eben mal "auf den Boden zurückholen", in dem sie ihn sportlich einfach abkochen.
Das Thema sollte allerdings nicht dazu führen, dass die Fairness verloren geht (keine Hobbypsychologie mit Unterstellungen an Kritikern des Breitensportansatzes). Alle Sportler trainieren und wollen sich dem sportlichen Wettkampf stellen.
Bei der Frage nach Leistung muss man dann auf der zweiten Ebene fragen ob es Veranstaltungen geben soll, darf, muss, die nur eingeschränkt zugänglich sind. Meine Ansicht: JA. Hierzu zählen DM/EM/WM. Deshalb sind Qualis zu begrüßen. Der DLV setzt für die Teilnahme an einer DM kein Studium der Raketentechnik voraus. Insoweit sind die geforderten Leistungen moderat. Das nicht jeder teilnehmen kann, liegt in der Natur der Sache. Für EM/WM gilt leider keine Quali-Norm, aber das ist nunmal so, ändert m.M.n. allerdings nichts grundlegend am Charakter der Veranstaltung.
Auf der dritten Ebene kann man sich dann fragen, was denn eine meisterschaftswürdige Leistung ist. Bei drei und mehr Teilnehmern ist das egal. Der Gewinner ist der Meister. Bei weniger Teilnehmern wird ein Medaillenstandard gefordert (bei DM und EM, wohl nicht bei WM). Das ist aus meiner Sicht eine gute Regelung.
Die Qualität einer EM/WM lebt aufgrund der Teilnahmemöglichkeit ohne Quali stärker von den Teilnehmern, als eine DM. Insoweit ist es für mich ein zwar nachvollziehbares, aber im Grunde schwaches Argument, wenn man nicht teilnimmt, weil die Konkurrenz (angebliche) Leistungsdefizite aufweist (im Grunde dasselbe Argument, wie nicht zur Bundestagswahl zu gehen. Wer nicht wählt, nimmt nicht die ihm überlassene Möglichkeit zur Veränderung wahr und sollte sich dann hinterher auch nicht aufregen).
Will heißen: Die Qualität der EM/WM wird nur gesteigert, wenn auch die Leistungsträger erscheinen. Wer nicht teilnimmt, sollte sich hinterher auch nicht beschweren, "das der da mit solch einer Leistung Europameister werden konnte". Es lag am nicht erschienenen Leistungsträger, jenen Athleten "sportlich in die Schranken zu weisen".
Insoweit mein Aufruf:
"Leistungsträger aller Welt, verabredet euch und fahrt nach Lyon!".
Weder ein "Germany"-Trikot (

Torsten Kühl
- M 35 -