31.08.2025, 20:22
(31.08.2025, 18:33)Barnie schrieb: In der W15 setzte sich erwartungsgemäß Tamina Heller mit 3894 Punkten durch. Bei ihr darf man gespannt sein, für welchen weiteren leistungssportlichen Weg Sie sich entscheidet und ob Sie sich lieber im MK-Kader oder bei den Langhürden sieht?! Die Summe ihrer PBs würden bereits jetzt 5353 Punkte für den U18-Siebenkampf ergeben (wobei von mir die Zeit für die noch fehlenden 100mH mit 14,10s auf Basis ihrer Zeiten über 60mh/80mh geschätzt ist). Aber hier ist die Konkurrenz im eigenen Land bekanntlich besonders groß und bei der EM im nächsten Jahr wird es nur zwei Startplätze geben. Vermutlich wird Sie sowieso zunächst beides (MK und 400m/400mH) weitermachen. Mit Henriette Jæger gibt es da ein gutes sportliches Vorbild.
Allen Athletinnen viel Glück für ihre Zukunft!
Womit Du ganz wunderbar ein Kernproblem der deutschen Leichtathletik umrissen hast.
Ein Talent? Super. Dann stürzen sich die Disziplinen drauf und wollen es haben, erzählen was von Bundeskaderstatus und internationalen Starts und nicht selten "gewinnt", wer schneller war oder mehr versprochen hat. Aber wann setzen sich mal die Verantwortlichen zusammen und gucken auf die entscheidendenden "echten" Talente und machen gemeinsam eine Mehrjahresplanung, wie wir die durchbekommen? Siebenkampf und 400 Hürde passen hervorragend zusammen, ergänzen und helfen sich. Eine Entscheidung kann und sollte bei diesen Disziplinen viel später erfolgen, man muss ja nicht gleich wie Warholm bei der U20 WM noch beide Disziplinen an einem Tag kombinieren =) (oder waren es 400 flach? weiß ich nicht mehr...)
So schwer? Heimtrainer:in und Athlet:in entscheiden vorläufig, wohin die Reise gehen wird und Nachwuchsbundestrainer:in (disziplinübergreifend) berät und koordiniert ggf. Bemühungen der Disziplinkolleg:innen. Wird bei den Gesprächen deutlich, dass das Team vor Ort mehr Hilfe braucht oder völlig überfordert ist, wird das gespiegelt und ein Angebot gemacht. So schwer ist das doch alles nicht, passiert aber meiner Erfahrung nach nie. (wenn ich da ungerecht bin, sehr gern her mit den Gegenbeispielen)
Die Maßnahmen des NK2 Kaders sind im Schnitt völlig egal (ewig viel Zeit wird für den gefährlichen Testunsinn investiert und daneben passiert recht wenig) und internationale U18 Meisterschaften sind eine schöne Entwicklungsmöglichkeit, aber alles andere als entscheidend dafür, was passiert, wenn es darauf ankommt.
Talent gesund auf die kommenden Belastungen vorzubereiten ist anspruchsvoll genug, da können wir uns keine Fehler leisten, die z.B. zur falschen Disziplinwahl führen.
Ständiges Wiegen macht die Sau nicht fetter.

