18.08.2025, 23:38
Meines Erachtens nach ist der Punkt Fahrtzeiten wirklich der entscheidende.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es einfach deutlich einfacher ist, wenn man z.B. in einem US College auf dem Campus wohnt und dort in 5 Minuten im Stadion, Kraftraum, Schwimmbad, oder einem Treffpunkt zum Dauerlauf sein kann, aber Mensa, Bibliothek, Wohnräume und Klassenzimmer genauso weit sind. Wenn ich in Deutschland in einer typischen Unistadt unterwegs bin und nicht gerade Sport studiere, wird es schwierig sein, mit weniger als 1h Fahrtzeit pro Trainingseinheit zu rechnen. Wenn man außerhalb wohnt, oder gar ländlicher, dann eher die von aj_runner angesprochenen 2h.
Ich kann nun zwar anekdotisch davon erzählen, dass mir ein 400m-Sprinter erzählt hat, dass ihm das Pendeln innerhalb der Stadt mit dem Rad die aerobe Basis für seine neue PB gelegt hat, aber letztendlich ist es ein nicht unerheblicher Zeitfaktor, den man hat.
Wenn man also durch kürzere Wege 1-2h zusätzlich pro Trainingseinheit einsparen kann, eröffnet das neue Möglichkeiten. Frühtraining wird auf einmal möglich, ohne viel Schlaf zu opfern, man hat mehr Zeit zum lernen oder auch für Regenerationsmaßnahmen etc. Wie bereits eingangs angesprochen: in meiner eigenen Erfahrung in den USA habe ich sowohl mehr Zeit für die Uni als auch für den Sport gehabt. Und das war eine kleine DIII-Einrichtung und nichts in Richtung Spitzensport.
Je nach Infrastruktur und Alter der Athleten betrifft die Fahrtzeit ja auch hauptsächlich die Eltern, um zum Threadthema zurückzulenken. Und da kann ein Internat ja durchaus viele Vorteile bringen, da sie entlastet werden. Wenn es für alle Beteiligten das Richtige ist, kann es ja auch dazu führen, dass die Qualitätszeit, die man dann gemeinsam bringt, umso hochwertiger ist, weil man sich nicht nur im Alltagsstress sieht. Ist aber natürlich auch nicht das Richtige für jeden.
Zum Thema Trainingslager: Da ich auch viel mit leistungsheterogenen Jugendgruppen unterwegs war, haben wir uns da dann doch immer an den Schulferien orientiert, was nicht immer einfach war. (Und auch die Eltern nicht unbedingt glücklich gemacht hat, da wir damit auch z.B. den gemeinsamen Osterurlaub durchkreuzt haben). Besonders spannend wird es, wenn man Gruppen hat, in denen sowohl Studenten als auch Schüler sind, oder die Schulen verschiedene Ferienzeiten haben
Wenn da die Schule entgegenkommt, ist das natürlich immer angenehm. Bei uns hat das aber vor allem die Kadermaßnahmen betroffen, die ja gerne außerhalb der Ferien auch mal unter der Woche stattfinden.
Da ja das System eigentlich darauf ausgerichtet sein sollte, Talente zu finden, binden und zu fördern, darf man eines nicht vergessen: Je mehr das System auf den Schultern der Eltern ruht, desto mehr hängt es von deren finanzieller Lage und Engagement ab, ob ein Talent es schafft. Wenn man nur die Kinder der oberen Mittelschicht bekommt, fehlt eben ein erheblicher Teil der möglichen Leistungsträger, was meiner Ansicht nach nicht unerheblich dazu beiträgt, dass in Deutschland viele Talente 'fehlen'.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es einfach deutlich einfacher ist, wenn man z.B. in einem US College auf dem Campus wohnt und dort in 5 Minuten im Stadion, Kraftraum, Schwimmbad, oder einem Treffpunkt zum Dauerlauf sein kann, aber Mensa, Bibliothek, Wohnräume und Klassenzimmer genauso weit sind. Wenn ich in Deutschland in einer typischen Unistadt unterwegs bin und nicht gerade Sport studiere, wird es schwierig sein, mit weniger als 1h Fahrtzeit pro Trainingseinheit zu rechnen. Wenn man außerhalb wohnt, oder gar ländlicher, dann eher die von aj_runner angesprochenen 2h.
Ich kann nun zwar anekdotisch davon erzählen, dass mir ein 400m-Sprinter erzählt hat, dass ihm das Pendeln innerhalb der Stadt mit dem Rad die aerobe Basis für seine neue PB gelegt hat, aber letztendlich ist es ein nicht unerheblicher Zeitfaktor, den man hat.
Wenn man also durch kürzere Wege 1-2h zusätzlich pro Trainingseinheit einsparen kann, eröffnet das neue Möglichkeiten. Frühtraining wird auf einmal möglich, ohne viel Schlaf zu opfern, man hat mehr Zeit zum lernen oder auch für Regenerationsmaßnahmen etc. Wie bereits eingangs angesprochen: in meiner eigenen Erfahrung in den USA habe ich sowohl mehr Zeit für die Uni als auch für den Sport gehabt. Und das war eine kleine DIII-Einrichtung und nichts in Richtung Spitzensport.
Je nach Infrastruktur und Alter der Athleten betrifft die Fahrtzeit ja auch hauptsächlich die Eltern, um zum Threadthema zurückzulenken. Und da kann ein Internat ja durchaus viele Vorteile bringen, da sie entlastet werden. Wenn es für alle Beteiligten das Richtige ist, kann es ja auch dazu führen, dass die Qualitätszeit, die man dann gemeinsam bringt, umso hochwertiger ist, weil man sich nicht nur im Alltagsstress sieht. Ist aber natürlich auch nicht das Richtige für jeden.
Zum Thema Trainingslager: Da ich auch viel mit leistungsheterogenen Jugendgruppen unterwegs war, haben wir uns da dann doch immer an den Schulferien orientiert, was nicht immer einfach war. (Und auch die Eltern nicht unbedingt glücklich gemacht hat, da wir damit auch z.B. den gemeinsamen Osterurlaub durchkreuzt haben). Besonders spannend wird es, wenn man Gruppen hat, in denen sowohl Studenten als auch Schüler sind, oder die Schulen verschiedene Ferienzeiten haben

Da ja das System eigentlich darauf ausgerichtet sein sollte, Talente zu finden, binden und zu fördern, darf man eines nicht vergessen: Je mehr das System auf den Schultern der Eltern ruht, desto mehr hängt es von deren finanzieller Lage und Engagement ab, ob ein Talent es schafft. Wenn man nur die Kinder der oberen Mittelschicht bekommt, fehlt eben ein erheblicher Teil der möglichen Leistungsträger, was meiner Ansicht nach nicht unerheblich dazu beiträgt, dass in Deutschland viele Talente 'fehlen'.