06.08.2025, 22:00
Die Unterstützung durch Eltern ist auch bei volljährigen Athleten wichtig 
Meine Erfahrung als Trainer nach ist es allerdings schwierig hier eine pauschale Aussage zu treffen.
Eine Sache, die ich immer wieder beobachte ist, dass manche Eltern einfach in der Lage sind finanziell und zeitlich mehr zu fördern als andere, was den Athletinnen und Athleten dann gewisse Vorteile verschafft. Vorteile, die gegebenfalls leider auch notwendig sein können. Je nachdem, wie die Strukturen vor Ort sind, ist es eben hilfreich, wenn die Eltern einen Athleten jede Woche oder gar mehrmals wöchentlich zur nächstliegenden Leichtathletikhalle fahren. Ab welchem Alter und Niveau das sinnvoll oder notwendig ist, steht auf einem anderen Blatt, aber dass solche Förderung Vorteile bringen kann, ist wohl unumstritten.
Manche Eltern fahren gerne zu jedem Wettkampf mit und übernehmen Kosten. Andere Eltern habe ich (fast) nie getroffen. Unterstützung durch Eltern gibt einem eben mehr Möglichkeiten bei der Wettkampfplanung. Wenn der Verein die Kosten nicht übernehmen kann, wird es eben mit Meetings und Meisterschaften, die eine längere Anreise und Übernachtungen erfordern eben schnell teuer. Und selbst wenn der Verein hier fördern kann, muss auch oft gehaushaltet werden.
Wenn ich die freie Wahl habe, bin ich als Trainer allerdings dennoch am liebsten mit einer Gruppe ohne Eltern unterwegs. Dann ist die Gruppendynamik oftmals einfach besser und den meisten Jugendlichen tut etwas Unabhängigkeit von den Eltern auch mal gut. Und auch manche Eltern müssen das erstmal lernen
Nun ist aber nicht für alle Meisterschaften die Trainingsgruppe so homogen, dass man da gemeinsam als Gruppe hinfahren könnte. Oft ist es ja auch so, wie hier im Forum schon an anderer Stelle thematisiert, dass man die Talente auf bestimmte schnelle Meetings schicken muss, in die aber die restliche Gruppe gar nicht hineinkommt. Dann wird es für den Trainer schwierig, sich zweizuteilen. Auch hier sind Athletentypen unterschiedlich selbstständig. Einige bekommen das hin, andere wollen nicht unbetreut antreten (was im Jugendbereich in vielen Disziplinen ja auch Sinn ergibt!) oder benötigen zumindest eine Fahrgelegenheit. Was hier oft wertvoll ist, Kontakte mit anderen Eltern oder Athleten zu knüpfen, z.B. auf den DMs, Kaderlehrgängen etc., so dass man sich hier gegenbenfalls gegenseitig entlasten kann. Jedenfalls ist es mir in doch recht vielen Jahren noch nicht passiert, dass ein Athlet an einer Meisterschaft nicht teilgenommen hat, weil die Eltern nicht fahren konnten. Bisher habe ich sie alle irgendwie hin- und zurückbekommen.
Der angesprochene Pfingsturlaub ist vermutlich eher ein Luxusproblem der oberen Mittelschicht, aber genau das sind ja auch oftmals die Eltern, die es sich leisten können, ihren Kindern diese Unterstützung anbieten zu können. Dazu habe ich nicht wirklich eine Lösung. Im jüngeren Alter ist eine Trainingspause über Pfingsten auch oft gut, aber je höher das Alter und das Leistungsniveau ist über Pfingsten eben eine wichtige Trainingsphase zur Vorbereitung auf die Meisterschaften. Aus Trainersicht: Wenn Athleten frühzeitig kommunizieren, dass sie weg sind, ist das zwar noch immer nicht ideal, aber man kann es sich meistens doch einplanen.
Das bringt mich dann eigentlich zu meinem Hauptpunkt: Kommunikation bei der Saisonplanung im Herbst ist das A und O in solchen Fällen. Wenn ich weiß, wann Oma ihren 90. Geburtstag hat und wann der unverschiebbare Familienurlaub ist, dann kann ich mir das einplanen; im Gegenzu dazu stehen aber ja auch die meisten Meisterschaften und großen Meetings im Herbst auch schon fest. Wenn man das miteinander abgleicht, kommt man eigentlich meist zu einem guten Kompromiss. Also vielleicht nicht unbedingt den Skiurlaub auf den 21./22. Februar legen
Natürlich wird ein Plan in den seltensten Fällen so aufgehen, wie man ihn im Oktober vor Augen hat, aber wenn man hier gut vorarbeitet, hat man es während der Saison leichter.
Abschließend: Im derzeitigen Fördersystem in Deutschland geht es in den wenigsten Fällen ohne große elterliche Unterstützung nach oben. Ich habe zwar auch schon Athleten zur DM gebracht, bei denen ich Wettkämpfe und teilweise auch Trainingseinheiten nach dem Nebenjob richten musste, der notwendig war, um Trainingslager und Wettkampffahrten zu finanzieren, aber das ist eher die Ausnahme. Oft verliert man solche Talente dann leider... Aber das ist ein anderes Thema

Meine Erfahrung als Trainer nach ist es allerdings schwierig hier eine pauschale Aussage zu treffen.
Eine Sache, die ich immer wieder beobachte ist, dass manche Eltern einfach in der Lage sind finanziell und zeitlich mehr zu fördern als andere, was den Athletinnen und Athleten dann gewisse Vorteile verschafft. Vorteile, die gegebenfalls leider auch notwendig sein können. Je nachdem, wie die Strukturen vor Ort sind, ist es eben hilfreich, wenn die Eltern einen Athleten jede Woche oder gar mehrmals wöchentlich zur nächstliegenden Leichtathletikhalle fahren. Ab welchem Alter und Niveau das sinnvoll oder notwendig ist, steht auf einem anderen Blatt, aber dass solche Förderung Vorteile bringen kann, ist wohl unumstritten.
Manche Eltern fahren gerne zu jedem Wettkampf mit und übernehmen Kosten. Andere Eltern habe ich (fast) nie getroffen. Unterstützung durch Eltern gibt einem eben mehr Möglichkeiten bei der Wettkampfplanung. Wenn der Verein die Kosten nicht übernehmen kann, wird es eben mit Meetings und Meisterschaften, die eine längere Anreise und Übernachtungen erfordern eben schnell teuer. Und selbst wenn der Verein hier fördern kann, muss auch oft gehaushaltet werden.
Wenn ich die freie Wahl habe, bin ich als Trainer allerdings dennoch am liebsten mit einer Gruppe ohne Eltern unterwegs. Dann ist die Gruppendynamik oftmals einfach besser und den meisten Jugendlichen tut etwas Unabhängigkeit von den Eltern auch mal gut. Und auch manche Eltern müssen das erstmal lernen

Nun ist aber nicht für alle Meisterschaften die Trainingsgruppe so homogen, dass man da gemeinsam als Gruppe hinfahren könnte. Oft ist es ja auch so, wie hier im Forum schon an anderer Stelle thematisiert, dass man die Talente auf bestimmte schnelle Meetings schicken muss, in die aber die restliche Gruppe gar nicht hineinkommt. Dann wird es für den Trainer schwierig, sich zweizuteilen. Auch hier sind Athletentypen unterschiedlich selbstständig. Einige bekommen das hin, andere wollen nicht unbetreut antreten (was im Jugendbereich in vielen Disziplinen ja auch Sinn ergibt!) oder benötigen zumindest eine Fahrgelegenheit. Was hier oft wertvoll ist, Kontakte mit anderen Eltern oder Athleten zu knüpfen, z.B. auf den DMs, Kaderlehrgängen etc., so dass man sich hier gegenbenfalls gegenseitig entlasten kann. Jedenfalls ist es mir in doch recht vielen Jahren noch nicht passiert, dass ein Athlet an einer Meisterschaft nicht teilgenommen hat, weil die Eltern nicht fahren konnten. Bisher habe ich sie alle irgendwie hin- und zurückbekommen.

Der angesprochene Pfingsturlaub ist vermutlich eher ein Luxusproblem der oberen Mittelschicht, aber genau das sind ja auch oftmals die Eltern, die es sich leisten können, ihren Kindern diese Unterstützung anbieten zu können. Dazu habe ich nicht wirklich eine Lösung. Im jüngeren Alter ist eine Trainingspause über Pfingsten auch oft gut, aber je höher das Alter und das Leistungsniveau ist über Pfingsten eben eine wichtige Trainingsphase zur Vorbereitung auf die Meisterschaften. Aus Trainersicht: Wenn Athleten frühzeitig kommunizieren, dass sie weg sind, ist das zwar noch immer nicht ideal, aber man kann es sich meistens doch einplanen.
Das bringt mich dann eigentlich zu meinem Hauptpunkt: Kommunikation bei der Saisonplanung im Herbst ist das A und O in solchen Fällen. Wenn ich weiß, wann Oma ihren 90. Geburtstag hat und wann der unverschiebbare Familienurlaub ist, dann kann ich mir das einplanen; im Gegenzu dazu stehen aber ja auch die meisten Meisterschaften und großen Meetings im Herbst auch schon fest. Wenn man das miteinander abgleicht, kommt man eigentlich meist zu einem guten Kompromiss. Also vielleicht nicht unbedingt den Skiurlaub auf den 21./22. Februar legen

Abschließend: Im derzeitigen Fördersystem in Deutschland geht es in den wenigsten Fällen ohne große elterliche Unterstützung nach oben. Ich habe zwar auch schon Athleten zur DM gebracht, bei denen ich Wettkämpfe und teilweise auch Trainingseinheiten nach dem Nebenjob richten musste, der notwendig war, um Trainingslager und Wettkampffahrten zu finanzieren, aber das ist eher die Ausnahme. Oft verliert man solche Talente dann leider... Aber das ist ein anderes Thema
