06.08.2025, 09:00
(06.08.2025, 07:42)mariusfast schrieb:(05.08.2025, 10:32)Gertrud schrieb:Sie ist bei Pete Julian, unter dem sie ihre größten Erfolge hatte beim umstrittenen Nikeoregonprojekt (nun ist er unabhängig von Nike)(05.08.2025, 08:46)Notalp schrieb: Bleibt die Frage, ob sie das überhaupt kann. Sportler verbauen sich durch ihre “ Liebe” nicht selten die Möglichkeit zur umfassenden Regeneration. ‘Sucht’ ist dabei gar nicht mal der treffende Ausdruck, sondern eher die Unfähigkeit, Abstand zu gewinnen. Wenn man sich die Dramatik von Klosterhalfens Problembeschreibungen betrachtet, wird man den Eindruck jedenfalls nicht los, dass es immer ums Ganze des Lebens geht.
Das ist richtig erkannt. Im Leistungssport kommt es überhaupt auf Balance an: Einsicht beim Trainerpotential, Wertevorstellungen hinsichtlich Finanzen, Freundschaften, Ehrlichkeit, Berufsausrichtung... Wo steht man, wohin möchte man? Wem vertraut man? Was kann man im Ernstfall verzeihen? Das ist individuell auszuloten. Ich bin z.B. ein Mensch, der verzeiht, aber so gut wie nie vergisst. Wer mich einmal bis ins Mark getroffen hat, hat bei mir keine Chance mehr. Dazu ist die Rückfallquote bei solchen Menschen zu groß. Im Leistungssport trifft man sehr große "Nuancen". Das zu erkennen, ist für junge Menschen sehr schwierig. Sie fallen oft auf "Schaumschläger" herein.
Bei Konstanze Klosterhalfen hätte man frühzeitig an dieser Balance feilen und vor allem aus ärztlicher Sicht überzeugen müssen, damit sie nicht irgendwann enttäuscht zurückbleibt und ihr wahnsinniges Potential absolut nicht ausnutzt. Ich bin im Langenstreckenbereich fachlich nicht kompetent genug, um das einschätzen zu können. Ich kann sie im strukturellen Bereich wohl einordnen. Da sehe ich viele Versäumnisse, die auch Pausen anscheinend bedingt haben.
Ich hätte mir auch vorstellen können, dass sie sehr gut fachlich laufspezifisch bei Isabelle Baumann aufgehoben wäre. Wenn sie dann noch strukturell gut durch Spitzenleute betreut würde, wäre das eine gute Wahl. Es muss nicht immer die weite Welt sein.Ich kenne allerdings ihren jetzigen Trainer und seine Qualitäten nicht.
Gertrud
Baumann ist aber wohl momentan auch kein gutes Beispiel bezogen auf Verletzungen/gesundh. Probleme von weiblichen Athleten: Reh (vergangene Jahre), Klein, Dieterich, Merkel
Im ARD Stream wurde übrigens behauptet, dass ihnen bestätigt wurde, dass sie im Vorfeld mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte (vllt. meinen Sie auch die Achillensehnenproblemen Ende 24 bis Anfang 25). In ihren Interviews ist davon nichtmehr die Rede und dort gibt sie sich ja recht ratlos
Edit: Koko hatte auch schon unter Weis eine lange Verletzung, weshalb sie lange aussetzen musste 2018
Auf die Gefahr hin, euch entweder zu langweilen oder mit Klugscheißerei zu belästigen. Die Stoiker hatten eine Strategie, die dem ähnelt, was man heute ‘worst case’ nennt. Sie nannten es ‘praemediatio malorum’: die Vorwegnahme des schlimmstmöglichen Falles. Der Unterschied zu der modernen Fassung ist, dass das Verfahren nicht im Dienst einer Logik von Dringlichkeiten stand, sondern dem ‘Mindset’ der Gelassenheit dienen sollte. Wer ratlos bzgl. der vielfältigen Anstrengungen zur Krisenbewältigung (einschließlich der Trainerwechsel?) ist, kommt nicht umhin, sich der Logik von Dringlichkeiten zu entziehen. Aus meiner Außenperspektive will ich mehr dazu nicht sagen, den Irrtum als Normalität einkalkulierend.
"Nicht jeder Forscher forscht unentwegt, wie es der Forschende eigentlich tun müsste."