28.06.2025, 22:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.06.2025, 22:51 von Roy Schmidt.)
(28.06.2025, 22:30)CoachnEngineer schrieb:(28.06.2025, 20:56)Roy Schmidt schrieb:(28.06.2025, 20:53)CoachnEngineer schrieb:(28.06.2025, 20:48)Roy Schmidt schrieb:(28.06.2025, 20:38)CoachnEngineer schrieb:(28.06.2025, 20:34)markus-jonda@gmx.de schrieb: Männerstaffel wirklich gut, auch die meisten Wechsel waren flüssig, sehr sehr schön![]()
![]()
Ja, war wirklich ok. Ich versteh aber einfach wieder nicht, warum der aktuell klar schnellste Läufer die kürzeste Strecke laufen musste.
Potenziell ist die 1 die kürzeste Strecke (kommt immer etwas drauf an, wo der Wechsel stattfindet)
Das du als renomierter Sprinter das nicht verstehst, verwundert mich schon.
Ein vernünftiger Wechsel findet in der 2. Hälfte des Wechselraumes statt. Damit läuft der Startläufer mit Staffelholz mehr als 100m, idR 105-108m. Alle Teilstrecken danach sind effektiv (mit Staffelholz gelaufen) kürzer. Der Schlussläufer läuft in der Regel ca. 95m mit Holz. Es gab schon mal Staffel-BT, die das wussten... ist schon länger her.
Ja mit Holz gebe ich dir natürlich recht aber die allgemeine Aussage "es ist die kürzeste Strecke" stimmt nicht, da gerade wenn man "vernünftig" am Ende des Wechselraum wechselt, rennt man auch schon 20-25m ohne Holz.
Ich hab genug Auswertungen gesehen, wie lange die reinen Laufstrecken der einzelnen Läufer waren, um das ganz gut einschätzen zu können.
Wir (Ich) hatten diese Diskussion schon häufiger. Es sind auch nicht die reinen Laufstrecken von Bedeutung, sondern die individuellen Geschwindigkeit/Weg-Profile. Diese entscheiden letztlich (neben der Qualität der Wechsel) darüber, wie schnell das Staffelholz den Weg ins Ziel findet. Diee Geschwindigkeits-Weg-Profile eines jeden Staffelläufers unter vergleichbaren Bedinungen (unter Wettkampfform, ohne Windeinfluss, und nicht im April-Trainingslager in Florida!) zu erhalten ist immenser messtechnischer und organisatorischer Aufwand. Ich bezweifle sehr stark, dass hier wirklich belastbare Daten vorliegen, selbst wenn OSP-Biomechanik-Teams z.T. im TL mit dabei waren. Daher halte ich es hier weiterhin mit der Betrachtung der "theoretischen Laufstrecken mit Holz". Aus allgemein bekannten Geschwindigkeits-Weg-Kurven lässt sich zumindest ableiten, dass der Geschwindigkeitsabfall zwischen 100 und 120m nicht so entscheidend hoch ist. Daher lässt sich z.B. recht sicher schliessen, dass Ansah bei 120m Laufstrecke noch schneller ist als Schulte nach 100m.
Aber, wie gesagt, schon oft diskutiert, aber möglicherweise noch nicht hinreichend tief durchdrungen.
Ich erinnere nur daran, dass die DLV-Frauen-Staffeln in den 80er/90er-Jahren nahezu immer nach diesem Prinzip gelaufen sind und mit teilweise erheblich schlechteren Einzelzeiten (Rockmeier-Schwestern, Becker, Lichtenhagen etc. pp.) die Staffelleistungen der Ginas/Rebekkas/Lisas auch nahezu erreicht hatten.
Rein faktisch kann ich dir nicht widersprechen (auch wenn die typische Forumkritik an Staffel TLs etc. wieder durchkommt ohne je dabei gewesen zu sein aber das ist ein anderes Thema). Des Weiteren bin ich auch von den meistern Trainer, die aktuell für die Staffeln verantwortlich sind, kein Freund.
Nichts desto trotz bezog sich meine Aussage einfach auf die reine Laufstrecke und ein Lucas rennt auf der 4 trotzdem seine 120m bzw 119m (da man ja leicht im Wechselraum steht), auch natürlich nicht komplett mit Stab.
Ich hab jetzt extra mal paar Auswertungen ausgegraben (aus Doha (WM), Lille und Bydgoszcz (2x Team-EM) und nicht aus dem Florida TL).
Meine reine Laufstrecke auf Position 3 (von erstem Schritt bis Übergabe des Stabs) betrug zwischen 117m und 122m. Meine Laufstrecke mit Stab betrug im Schnitt tatsächlich gerundet 100m.
Gewechselt habe ich ab- wie anlaufend immer zwischen 16m und 22m also quasi im Schnitt um die 100m Markierung rum (bisschen früher im Schnitt)
Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion anfangen, sondern einfach nur meinen Punkt klarstellen. Schönen Abend noch.