03.06.2025, 19:32
@Markus Schmidt
Du führst erneut bekannte Punkte an, die zum Teil stimmen – etwa, dass World Athletics nur einen Rahmen vorgibt und die finale Entscheidung beim nationalen Verband liegt. Das bestreitet auch niemand. Aber du blendest dabei systematisch aus, worum es Hendrik Pfeiffer wirklich geht. Es geht nicht darum, dass Pfeiffer per se ein Anrecht auf die Nominierung hatte, sondern darum, wie diese Entscheidung zustande kam: späte Normveröffentlichungen, mündliche Zusagen, die später relativiert oder gar dementiert werden, undurchsichtige Kriterien, die nachträglich angepasst werden – all das ist nicht nur unprofessionell, sondern untergräbt Vertrauen. Und: Das betrifft nicht nur Pfeiffer. Ein Blick in die Kommentarspalten unter den Instagram-Posts zeigt klar, dass andere Athlet:innen von ähnlichen Erfahrungen berichten – willkürlichen Kaderentscheidungen, widersprüchlicher Kommunikation, Diskriminierung insbesondere in der geschlechterspezifischen Bewertung von Leistungen. Dass Pfeiffer die Kritik öffentlich gemacht hat, heißt nicht, dass er der einzige ist, den es betrifft – sondern der einzige, der bereit war, es trotz der drohenden Konsequenzen offen anzusprechen. Gerade das sollte man anerkennen: Er hat den Mut, sich öffentlich zu positionieren trotz der persönlichen Angriffe, trotz der bekannten Drohkulisse, die Funktionäre wie Dr. Jörg Bügner aufbauen, wenn jemand unbequem wird. Wer ihm dafür „Kokolores“ unterstellt oder seine Aussagen ins Lächerliche zieht, verfehlt den Kern der Debatte völlig.
Zur Klarstellung: Pfeiffer hat nie gesagt, dass er automatisch unter die Top 8 kommt – er hat formuliert, dass er es für möglich hält, was ein legitimer Leistungsanspruch ist. Wer sich nicht zutraut, vorne zu landen, braucht sich im Leistungssport gar nicht erst aufzustellen. Das ist kein „Kokolores“, sondern professionelles Mindset. Was du aus seinem Lauf in München herausliest („andere Dinge waren ihm vielleicht wichtiger“), ist reine Spekulation und wird von ihm weder so gesagt noch nahegelegt. Im Gegenteil: Er hat sich im Rahmen seiner Möglichkeiten versucht zu präsentieren, trotz vorheriger Zusage, dass das bei Absagen ohnehin nicht mehr nötig sei. Wer aus dieser Reaktion den Schluss zieht, er sei „nicht fokussiert gewesen“, stellt sich bewusst blind gegenüber den strukturellen Problemen, die hier offengelegt werden.
Kurzum: Man sollte nicht denjenigen angreifen, der Missstände öffentlich macht, sondern sich fragen, warum so viele Athlet:innen diese Missstände bestätigen. Pfeiffer ist nicht das Problem – er benennt es nur.
Du führst erneut bekannte Punkte an, die zum Teil stimmen – etwa, dass World Athletics nur einen Rahmen vorgibt und die finale Entscheidung beim nationalen Verband liegt. Das bestreitet auch niemand. Aber du blendest dabei systematisch aus, worum es Hendrik Pfeiffer wirklich geht. Es geht nicht darum, dass Pfeiffer per se ein Anrecht auf die Nominierung hatte, sondern darum, wie diese Entscheidung zustande kam: späte Normveröffentlichungen, mündliche Zusagen, die später relativiert oder gar dementiert werden, undurchsichtige Kriterien, die nachträglich angepasst werden – all das ist nicht nur unprofessionell, sondern untergräbt Vertrauen. Und: Das betrifft nicht nur Pfeiffer. Ein Blick in die Kommentarspalten unter den Instagram-Posts zeigt klar, dass andere Athlet:innen von ähnlichen Erfahrungen berichten – willkürlichen Kaderentscheidungen, widersprüchlicher Kommunikation, Diskriminierung insbesondere in der geschlechterspezifischen Bewertung von Leistungen. Dass Pfeiffer die Kritik öffentlich gemacht hat, heißt nicht, dass er der einzige ist, den es betrifft – sondern der einzige, der bereit war, es trotz der drohenden Konsequenzen offen anzusprechen. Gerade das sollte man anerkennen: Er hat den Mut, sich öffentlich zu positionieren trotz der persönlichen Angriffe, trotz der bekannten Drohkulisse, die Funktionäre wie Dr. Jörg Bügner aufbauen, wenn jemand unbequem wird. Wer ihm dafür „Kokolores“ unterstellt oder seine Aussagen ins Lächerliche zieht, verfehlt den Kern der Debatte völlig.
Zur Klarstellung: Pfeiffer hat nie gesagt, dass er automatisch unter die Top 8 kommt – er hat formuliert, dass er es für möglich hält, was ein legitimer Leistungsanspruch ist. Wer sich nicht zutraut, vorne zu landen, braucht sich im Leistungssport gar nicht erst aufzustellen. Das ist kein „Kokolores“, sondern professionelles Mindset. Was du aus seinem Lauf in München herausliest („andere Dinge waren ihm vielleicht wichtiger“), ist reine Spekulation und wird von ihm weder so gesagt noch nahegelegt. Im Gegenteil: Er hat sich im Rahmen seiner Möglichkeiten versucht zu präsentieren, trotz vorheriger Zusage, dass das bei Absagen ohnehin nicht mehr nötig sei. Wer aus dieser Reaktion den Schluss zieht, er sei „nicht fokussiert gewesen“, stellt sich bewusst blind gegenüber den strukturellen Problemen, die hier offengelegt werden.
Kurzum: Man sollte nicht denjenigen angreifen, der Missstände öffentlich macht, sondern sich fragen, warum so viele Athlet:innen diese Missstände bestätigen. Pfeiffer ist nicht das Problem – er benennt es nur.