14.04.2025, 08:59
(14.04.2025, 08:30)Reichtathletik schrieb: Was ist denn so schwer daran zu verstehen, dass Kaderförderung nunmal Förderung für Welt- Europameisterschaften und Olympia ist. Ein Berlin-Halbmarathon hat defakto die gleiche Bedeutung wie ein Kreissportfest, auch wenn es mehr Beachtung findet.
Man kann sich doch nicht einerseits ständig beschweren, in Deutschland gehe angeblich der Leistungswille verloren (Stichwort Bundesjugendspiele) und jeder wolle nur noch Gewinner sein, fordern dass die nächste Athletengeneration bitte wieder Biss habe und dann sagen: jeder tritt bei einem anderen Marathon auf, jeder ist ein Gewinner, jeder bekommt Preisgeld, aber bitte nicht gegeneinander Laufen
Was Du, zumindest beim Marathon, meiner Meinung nach nicht genug einbeziehst, ist, dass diese EM eben nicht das einzige Großereignis des Jahres ist. Es gibt noch die WM. Und bei der DM sollen sie am besten auch starten. Und dann ist der Kalender im Prinzip schon voll, was Marathonläufe im Jahr angeht.
Und dann müsste man die DM auch noch zu irgendeinem Zeitpunkt platzieren, dass a.) sie zeitlich weder zu nah an der EM noch an der WM ist und b.) sie auch nicht unbedingt im Hochsommer stattfindet, wo es zu heiß werden kann, um schnelle Zeiten zu erzielen. Das ist dann auch irgendwann einfach nicht mehr umsetzbar. Mal ganz davon abgesehen, dass man den Sportlern nicht vorwerfen kann, wenn sie ihren Lebensunterhalt verdienen wollen.
Und nebenbei: Ich stimme Dir zu, dass Erfolge bei Großereignissen für das Interesse der Leichtathletik wichtiger sind als Topweiten oder Topzeiten. Andernfalls wäre Clemens Prüfer seit gestern Abend ein erfolgreicherer Diskuswerfer als Robert Harting, und ich denke nicht, dass das irgendjemand behaupten würde. Aber es muss halt auch machbar sein.
Vielleicht würde es der Straßenlauf-EM auch schon helfen, wenn man den Marathon einfach weglässt. Entscheidungen im Halbmarathon und über 10km können reichen.

