(16.01.2025, 23:26)Rawal schrieb: Das entspricht überhaupt nicht der Realität, nirgendwo. Auch nicht in den oft deinerseits zitierten USA. Du solltest dich besser informieren. Vielleicht schaust du dir mal einen VLOG von Noah Lyles auf YouTube an. Du wirst überrascht sein, wie groß die Trainingsgruppe ist. Physio ist hier allerdings dabei, von AuS bezahlt. Ansonsten gibt es die die stetige Begleitung eines Physios regelmäßig nur in der Fußballbundesliga der Männer. Du darfst aber gerne eine Trainingsgruppe benennen, wo es deiner Meinung nach so staffindet? Darfst gerne auch mal die Kosten eines Physios für die Begleitung einer 3-4 stündige TE beziffern.
Es kommt auch auf die Disziplinen an. Man kann im Wurfbereich nicht so viele gemeinsam unterrichten. Dann wird das Training sehr undifferenziert. Auch Lyles macht viele Trainingseinheiten alleine oder nur mit einer Person dazu bei seinem Trainer oder mit einem Trainingskameraden beim Krafttraining. Ich habe mich gewundert, dass er sogar sehr oft nicht bei den Übungen im Krafttraining korrigiert worden ist.
Ich habe damals meine AuA sehr oft in drei Schichten in Wattenscheid trainiert: Sabine und Steffi alleine und die beiden Diskuswerfer zusammen. Ansonsten hätte die Qualität sehr gelitten. Beate habe ich damals in Marl alleine oder mit einer Speerwerferin gemeinsam beim Techniktraining trainiert. Beim Athletik- oder Balletttraining (auch für die Herren bei der BT für Rhythmische Sportgymnastik!!! Ich war anwesend!) waren es auch schon mal 3-4. Die AuA haben sich auch gegenseitig additiv zu meinen Korrekturen eingebracht. Bei mir stand immer die Trainingsqualität im Vordergrund.
Trainingseinheiten mit zu vielen AuA leiden zwangsläufig an Qualität. Ich habe auch als BT z.B. die Athletinnen in Schüben trainiert. Ich habe damals in Mannheim mal bei einem Lehrgang morgens um 6 Uhr begonnen, wobei der Hausmeister total überrascht war. Testosteron ist dann am höchsten. Ich habe dann zeitmäßig die Athletinnen nach ihrem Gusto trainiert, habe an den Wochenenden auch Rücksicht auf "Kirchgänger" genommen. Wer fähig ist, in der Frühe zu trainieren (die "Lerchen" also), hat mit der dualen Erziehung keine Probleme. Steffi Storp hat in Marl meistens das Krafttraining vor meinem Schuldienst bei mir zu Hause absolviert.
Louisa Grauvogel sagte mir mal, dass einer ihrer Vorgängertrainer nicht gewillt war, sie wegen ihres Studiums morgens um 7 Uhr zu trainieren, weil das Training dann angeblich keine Qualität habe. Das ist bei den Jamaikanerinnen wegen der starken Hitze in aller Hergottsfrühe üblich. Ich habe selbst vor meinem Schuldienst als Lehrerin mein Krafttraining in meinem Keller oder meine Kastensprünge in der Schule absolviert. Während des Studiums in Köln habe ich auch mein Krafttraining ein paar Häuser weiter in einem Keller, wo ich meine Hanteln deponiert hatte, absolviert. Ich habe damals 10 DM als Gebühr an die Privatleute bezahlt. Im Auditorium Maximum habe ich oft in den Pausen zwischen Studium und Training auf drei heruntergeklappten Sitzen (mit Wecker!) geschlafen, wenn der Raum nicht belegt war. Im Winter hatte ich auf meinem Radgepäckträger etwa 5 Kugeln und einen Eispickel festgezurrt. Das waren noch andere Zeiten.
Gertrud