20.12.2024, 12:54
(20.12.2024, 12:14)MikeStar schrieb: Ein komplette Ligasystem halte ich aktuell auch für unrealisierbar, aber eine "Profiliga" mit z.B. 8 Teams, 8-10 Disziplinen, Wettkämpfen an 8 Wochenenden (jeder Verein richtet 1x aus) im Jahr sollte realisierbar sein.
Dazu ein entsprechender Sponsor, Übertragungen zur Finanzierung am Anfang.
Die Sportler und Funktionäre müssten sowas natürlich als Change begreifen und nicht als unnötige Belastung.
Wenn man mit den "großen" mitspielen will, muss man sich auch entsprechend positionieren und der LA in DE fehlt meines Erachtens nach die regelmäßige mediale Präsenz und der WOW-Faktor.
Es fehlt die Perspektive und das Geld um junge Sportler aufzubauen, aber Geldgeber gehen dorthin, wo sie Präsent sind, wo sie Reichweite bekommen.
Fußball z.B. hat das mehr als verstanden.
Wie schon mehrfach hier geschrieben wurde, kann man die Modelle aus den Spielsportarten nicht auf die Leichtathletik im Spitzenbereich übertragen, wo es darum geht, sich auf eine internationale Meisterschaft als Saisonhöhepunkt vorzubereiten. Ein solche "Profiliga" kann es daher auch nie geben, da die "Profis", die sich auf internationale Meisterschaften vorbereiten, für so ein Format nicht zur Verfügung stehen können.
Es wäre also nur für Leute relevant, die sich keine Chancen ausmachen, an diesen Höhepunkten teilzunehmen. Für solch ein Teilnehmerfeld wäre es aber wieder wohl nur schwer möglich, mediale Präsenz zu gewinnen. Dazu kommt, dass diese Zielgruppe dann auch nicht die Zeit und das Geld haben wird, innerhalb der Saison 7 mal quer durch Deutschland zu fahren, möglicherweise zusätzlich zu den Einzelmeisterschaften?
Was dem Modell am ähnlichsten kommt, wäre vielleicht ein System wie in den USA, wo vor allem auf Highschool Ebene geradezu jedes Wochenende ein Wettkampf zwischen zwei oder drei Schulen absolviert wird, bevor es dann zum Höhepunkt zu den Meisterschaften geht. Auch im College ist die Wettkampfdichte dann sehr hoch, und oftmals liegt der Leistungshöhepunkt dann auch bei den NCAA Finals und nicht den internationalen Meisterschaften. Aber auch hier gibt es ja eine klare Hierarchie zwischen den Vorbereitungswettkämpfen und dem Finale und keinen Ligabetrieb.
Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass das System nur funktioniert, weil es in Schulen und Universitäten eingebettet ist, die hier die Kosten tragen.
Bundesjugendspiele und selbst Hochschulmeisterschaften dürften meiner Meinung nach gerne auch in Deutschland aufgewertet werden, aber um das attraktiv zu machen, müsste hier eben auch von Seiten der (Hoch-)Schulen erhebliche Investitionen erfolgen.