06.12.2024, 16:48
(06.12.2024, 16:25)marathoni schrieb: Das mit der Rechnung finde ich so random. Dachte da jemand, DLV bezahlt für den St. Moritz Aufenthalt und danach musste er doch selber zahlen? Sowas muss man doch vorher wissen, ob ich eingeladen bin oder nicht.
Aus eigener Erfahrung mit dem DLV kann ich sagen, daß man als verbandsexterne Person tatsächlich im Vorfeld erst einmal eine mündliche Zusage vom (Leitenden) Bundestrainer bekommt mit einer Summe X. Meistens geht es darum, zu klären, ob der Betreuer auch die Spesen komplett übernommen bekommt (die in der Schweiz sehr teuer werden können) oder ob es sich nur um die Finanzierung der Unterkunft und Reise handelt. Wenn man dann noch einen persönlich guten Draht zum (Leitenden) BT hat, kann man eventuell auch noch gut verhandeln mit einer Betreuungspauschale pro Tag. Diese ist aber auch an gewisse Kriterien gebunden (z.B. Trainer-Lizenz).
In meinem Fall war es so, daß ich als Heimtrainer für meinen Athleten mitgefahren bin, aber auch noch andere DLV-Athleten vor Ort betreut habe, weil die Gruppe für einen BT einfach zu groß war, um allen gleich gerecht zu werden. Vereinbart war eine Summe, mit der ich neben den Flügen und der Unterkunft auch noch alle Spesen hätte abdecken können, also am Ende bei +/- Null herausgekommen wäre. Für die Betreuung der Athleten gab es in meinem Fall keine Pauschale, auch wenn ich eine Trainer-A-Lizenz habe. Nach dem Trainingslager muss man innerhalb von zwei Wochen (so war es zumindest noch vor 11 Jahren) ein Antragsformular ausfüllen und alle Belege einreichen mit der Anmerkung, mit welchem DLV-Funktionär die Vereinbarung getroffen wurde. Am Ende wurde meinem Antrag nicht vollumfänglich stattgegeben: Ich habe die Kosten für Flug, Unterkunft und nur 25% der Spesen zurückerhalten, also entgegen der ursprünglichen Vereinbarung. Begründet wurde dies mit dem aktuellen Budget, über das sie anscheinend vor dem Trainingslager noch keinen Überblick hatten. Einen Widerspruch einzulegen, hatte keinen Sinn - ich war in keinem Angestelltenverhältnis beim Verband und die mündliche Zusage hatte keine Relevanz, weil die andere beteiligte Person die Vereinbarung abgestritten hat. Für mich war die Reise ein Minusgeschäft (auch, weil mein Athlet zum Höhepunkt leider schlecht abgeschnitten hat), aber eine wichtige Erfahrung. Seither lasse ich mir alles schriftlich absegnen im Vorfeld. Vermutlich wird es Gerland jetzt ähnlich machen. Details kenne ich in seinem Fall natürlich nicht, aber daß mit den Betreuern genauso schlecht kommuniziert wird wie mit den Athleten, liegt auf der Hand.
„Der Zufall ist Gottes Art, anonym zu bleiben.“ — A. Einstein