(26.11.2024, 22:27)Florian schrieb: Leider ist Lucie Kienast verletzungsbedingt in ihrer Karriere weit zurueck geblieben.Wo koennte ein solches Talent heute stehen.Der Mehrkampf scheint doch in der Verletzungs Vorsorge sehr verbesserungs wuerdig zu sein.
Lieber Florian,
du triffst den Kern. Lucie Kienast war auch sehr instabil in einem Gelenkbereich, der zu einer bestimmten Zeit vulnerabel ist. Es kommt also bei ihr enorm auf Achsenausrichtung durch Stabilität an. Man muss sich die Frage stellen, warum bestimmte Verletzungen bei bestimmten Bewegungen vorkommen und wie man sie durch geeignetes Training verhindern kann.
Sie hatte Schnelligkeit, horizontale Sprungkraft, Wurf-/Stoßkraft und auch eine gewisse Ausdauer. Es ist aus meiner Sicht ein Rätsel, dass sie bei der Größe nur 1,75 im Hochsprung stehen hat. Das ist eine Athletin, mit der ich irgendwann auf 16m im Kugelstoßbereich und eine sehr gute Speerwurfweite hingearbeitet hätte. Auch Bereiche jenseits von 6,80m im Weitsprung hätte sie erreichen können. Sie hat in der Hochsprungtechnik dicke Fehler, die auch anatomisch beseitigt werden müssen.
Ich bin wirklich in meiner fast täglichen Arbeit sehr akribisch in der Verletzungsanalyse unserer und internationaler AuA. Ich will auch immer weiter hinter die Geheimnisse von Zusammenhängen kommen. Meine Weste ist in der Hinsicht bisher weiß, weil ich immer fleißig in der Hinsicht an den Verbindungen interessiert war und gearbeitet habe.
Noch einige Bemerkungen zu einem fehlerhaften Weitsprungabsprung durch enorme Innenrotation des Fußes:
Die Hauptfußmuskeln werden damit aus der Aktivität herausgenommen. Das heißt, dass der Absprungfuß die Belastung nicht kontert, was zu Spätschäden führen kann. Der tractus geht meistens zu, wobei das Knie Schaden nehmen kann. Es besteht auf Dauer ein Sehnensyndrom im hinteren Wadenbereich, das zu Sehnenrissen führen kann. Bei dem fehlerhaften Fußaufsatz können nerval bestimmte Aktivitäten weitab kraftmäßig nicht prosperieren. Es gibt Trainer im gehobenen Bereich, die diese Zusammenhänge alle nicht kennen und falsche Informationen als Multiplikatoren verbreiten. Daran krankt der Verband. Die Hauptarbeit sehe ich in der fachlichen Hinsicht bei den TuT, die Kanalisation der Talente liegt aber beim Verband.
Gertrud