11.11.2024, 19:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.11.2024, 19:35 von mariusfast.)
(11.11.2024, 08:51)mariusfast schrieb: Nele Weßel bei Mainathlet-Im Winter 2017 zur Vorbereitung auf 2018 kam ihr Umstieg von 400 Meter Hürden auf 800 Meter, weil sie trotz Trainingssteigerung im Schnelligkeitsbereich stagnierte.
Von den 400m Hürden zu den 1500m: Nele Weßels Weg zu den Olympischen Spielen
-Familie von ihr sehr leistungssportaffin (ihre Mutter ist die frühere 3. Platzierte der WM 1987 über 10 000 Meter Kathrin Weßel, geb. Ullrich), machen ihr keinen Druck, aber unterstützen sie voll dabei. Bestärkten Sie auch in der Entscheidung den Fokus auf den Sport zu legen (auch weil sie wohl wissen wie wichtig dies für die Leistung ist, da ihre Mutter ja im DDR System groß wurde), wenn dies Neles Wunsch sei. „Mach es doch (den Wechsel nach Frankfurt), du kannst ja immer zurückkommen“ . Wechsel zu Schmidt nach dessen Anfrage an ihren alten Trainer Höhne im Jahr 2019. Zunächst weiterhin mit dem Ziel auf 800 Meter. Sie macht nun seit 2021 ein auf 4 1/2 gestrecktes Duales (Fern)Studium bei der Polizei, welches Raum für Training bietet.
Verletzugnshistorie: Insbesondere 2019/2020 überhaupt keine Wettkämpfe und 4 Monate überhaupt kein Sport. u.a. Ermüdungsfraktur im Fuß. 2020 folgte ein Infekt, anschließend eine Verletzung im Hüftbereich.
Zu Beginn ihrer Arbeit mit G. Schmidt hat sie hauptsächlich hartes laktazides Tempotraining absolviert.
Es wurde nun immer umfangorientierter. Nicht unbedingt mit dem Ziel auf 1500 Meter zu gehen (das hat sich so ergeben). Sondern weil sie merkten dass ein umfangorientiertes Training bei ihr besser anschlägt, auch aufgrund ihrer Verletzungshistorie, aber auch weil Sie sich oftmals mental verrückt gemacht hat, wenn die Zeiten des harten Tempoprogramms nicht passten in Phasen, indenen garkeine Wettkämpfe anstanden. Nur noch kurz vor den Hauptwettkämpfen zieht sich Spikes an und macht laktazides Tempotraining (selbst da macht sie den Beginn ihres spezifischen Programms in Straßenschuhen). Sie absolviert aufgrund ihrer Verletzungsanfälligkeit das Meiste ihres Trainings in Straßenlaufschuhen.
Sie profitiert nichtmehr von ihren früheren Sprintfähigkeiten, diese seien komplett weg. Macht aufgrund Verletzungshistorie- und hoher Anfälligkeit nur noch höchstens Technikläufe (hier kann sie jedoch Anweisungen sehr schnell umsetzen aufgrund ihres früheren Sprinttrainings) und die meiste Zeit im Jahr ist ihr Training mit insgesamt 12 bis 13 Einheiten pro Woche ihrer Aussage nach sehr umfangorientiert ausgelegt (bis zu 90 KM/Woche. Wobei das m.E. nichts übertriebenes ist und eigentlich eher wenig im Vergleich zu Ingebrigtsens Modell z.B.. Zusätzlich macht Sie im Grundlagenbereich sehr viele Alternativeinheiten auf dem Crosstrainer, umgerechnet inklusive ihrer Laufkilometer rechnen sie ungefähr mit einem Gesamtumfang von 120 - 130 KM pro Woche.
Weiterer Schwerpunkt auf Schwelleneinheiten (das ist ihre Lieblingstrainingseineheit), die i.d.R. in Laufintervallen bis zu 12 KM Gesamtlänge absolviert werden (Sie nimmt den Wert von 3.0 mmol und nicht den von Mader mit 4.mmol) und auf Vo2 Max Laufeinheiten ausgelegt (höchstens Geschwindigkeiten bis zu 21 Km/h). Grundlagenwerte anhand IATLeipzig - Leistungsdiagnostik, machen aber auch regelmäßig in Frankfrut Stufen- Abbruchtests (4x 2 Km) anhand Laktatmessung. Insbesondere VO2 Max und Schwellentraining wird vor allem mit Laktatmessungen kontrolliert, aber sie arbeitet auch parallel mit Puls.
2 Einheiten pro Woche Krafttraining (ihre "Hasstrainingseinheit")
Sie absolviert ihr Hauptprogramm immer alleine, da in ihrer Trainingsgruppe hauptsächlich Athleten des 400/800 Meter oder 800 Meter Modells sind. Harmonie in der Gruppe sei dennoch super.
G. Schmidt unterstützt sie auch in privaten/mentalen Angelegenheiten/Problemen. Sie hat noch kein Psychologe, schließt diese Zusammenarbeit aber für die Zukunft nicht aus. Sie hatte sehr schwierige Zeiten mit ihrer Verletzungshistorie, versucht sich daher nichtmehr abzulenken von vielen äußeren Meinungen, die ihr schon lange abgesprochen haben, dass ihr der Sprung zu den Großereignissen & in die absolute deutsche Spitze gelingen wird. Sie zog sehr viel Kraft daraus, dass sie es trotzdem schaffte und nie aufgab. Sie sieht noch sehr viel Potential. Langfristig kann sie sich vorstellen auf 5000 Meter umzusteigen, möchte aber erstmal ihre 1500 noch ausreizen.
Mein Fazit: Ich finde es sehr gut, dass G. Schmidt verschiedene Trainingsmodelle anwendet. Zeigt seine Flexibilität und Anpassung an die inidividuellen Fähigkeiten des Athleten.