22.10.2024, 06:48
(21.10.2024, 20:28)Grummel schrieb: Also ist die Menge an intensiven Übungen (die einzeln bei sauberer Ausführung in Ordnung wären) in dieser Kombination das Problem, weil sie durch die hohe Belastung zu einer unsauberen Ausführung und damit zu Verletzungsgefahr führt?
das ist ein wesentliches Problem ja. Meine Schüler:innen würden sagen: "Die Einheit ist random" es wird irgendwas geballert, ohne Sinn, Verstand und richtige Umsetzung. Training beruht doch darauf, dass wir dem Körper einen Reiz aussetzen, der etwas höher ist als das, was der Körper gut bewältigen kann. Das führt zur Anpassung. Wir erwarten aber von jedem C-Trainer, dass er sich überlegt, was er trainieren möchte. Zum Beispiel: Welche Konditionelle Fähigkeit steht hier im Mittelpunkt und dort, in welcher differenzierten Form. Also, wenn der Typ der Kraftonkel ist, dann wäre das Mindeste, dass er sich mit den Anforderungen des Langsprints auseinandersetzt und in Absprache mit dem verantwortlichen Trainer für jede Trainingsphase differenzierte Programme erstellt und umsetzt, die jeweils ein Ziel klar fokussieren. (allgemeine Ausdauer, Kraftausdauer, ggf. Hypertrophie, IK, Schnellkraft) Das dann in den jeweils passenden Intensitäten und Umfängen und mit Übungen, die die Sprintspezifik berücksichtigen. Und dann kommst Du: wenn ich weiß, worin der Reiz bestehen soll, dann muss ich das Settting so wählen, dass der auch kommt.
Ich kann Explosivkraft trainieren wollen und Aufsprünge machen lassen oder Reaktivkraft und dabei die kleinen Hüpfer einbeinig mit kontrollierten und sauberen Bewegungen. Ich kann auch Kraftausdauer trainieren wollen, dann mache ich vielleicht den Medizinballkram. An den Korrekturen und der Übungsauswahl sieht man, dass der Kollege keine Idee hat, was das Training soll, außer anstrengend zu sein.
Ein paar Beiträge hier klangen so, als könne nicht falsch sein, was Menschen tun, die wie Profis auftreten oder mit Profis arbeiten. Mitnichten: ich habe im Profibereich schon so viel gefährlichen Unsinn gesehen, dessen sich jeder engagierte Jugentrainer schämen würde. Aber es wird gemacht, landauf landab.