02.10.2024, 20:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.10.2024, 20:42 von trackwatchnds.)
(02.10.2024, 17:59)mariusfast schrieb:(02.10.2024, 16:03)Diak schrieb:Ingebrigtsen war nicht auf deinen Kommentar bezogen.(02.10.2024, 12:06)mariusfast schrieb: Millionengräber? Ja, ein Olympiasiegt bringt monetär gesehen einem Verband wenig?Zitat:Güllich et al 2016:
Es gab insoweit Gruppenunterschiede, dass die EdS-Sportler im Alter bis 17 und bis 19 Jahre jeweils zu höherem Anteil Medaillen bei internationalen Junioren-Meisterschaften gewannen und zu geringerem Anteil nur bis zur regionalen Ebene erfolgreich waren. In den Erfolgen im erwachsenen Spitzensport, insbesondere internationalen Medaillen, unterschieden sich die EdS-Absolventen aber nicht von denen aus RS
Absolventen der Eliteschulen des Sports sind im Erwachsenenalter nicht erfolgreicher als die anderer Schulformen, dafür sind sie sehr häufig akademisch schlechter ausgebildet und weniger zufrieden mit den Ergebnissen. Das meinte ich mit Millionengrab.
ansonsten hast Du Recht, meine Aussage bezog sich im Wesentlichen auf die häufig viel zu umfangreich mit nicht-Talenten und nicht Athlet:innen ausgestatteten Schulen vorwiegend im Osten. Darüberhinaus gibt es aber durchaus auch im Westen zahlreiche größere Internate als in Frankfurft. Aus n= Gesa und Ingebrigsen lässt sich schwerlich ein Argument ableiten, nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich.
Kannst du die zahlreichen Internate im Westen nennen, die mehr als 48 Sportler aller Sportarten aufnehmen ?
MÖglicherweis gibt es auch noch andere Korrelatoren, als dass dort alles schlecht läuft? MÖglicherweise liegt es daran, dass die Athleten mit dem größten Talent erst garnicht hingehen? Möglicherweise, daran, dass erst mit 14 Jahren überhaupt gesichtet wird und die meisten deutschen Spitzenathleten auch erst so richtig mit 15/16 anfangen zu trainieren. Wenn Athleten nur Sprint trainieren, werden sie wohl als Läufer kaum in das Internat aufgenommen werden können, wenn die Voraussetzung es ist im Kader zu sein. In einem Kader, den es in Deutshcland nichtmal gibt mit für Kinder U14.
Das Sportinternat in Hannover bietet 75 Vollzeit- und 60 Teilzeitplätze, beherbergt aktuell Athlet:innen aus 17 verschiedenen Sportarten und sollte damit das größte in Norddeutschland sein. In der LA sind es in den letzten Jahren zwischen 5 und 12 Plätze.
Der Preis (lies: Eigenanteil der Eltern, gesamt liegt natürlich viel höher) ist verglichen mit den großen Konurrenten in den östlichen Bundesländern - v. a. Berlin, Magdeburg - recht happig, allerdings muss dort teilweise die Verpflegung zusätzlich bezahlt werden und ist nicht in der Internatsmiete inbegriffen.
Berlin schlüsselt die Zahlen nicht auf, auf der Homepage ist aber von 159 Plätzen in total die Rede. Internatsplätze sollten aber weniger sein als in Hannover. Die Koordination läuft übrigens über eine recht prominente ehemalige Athletin...
Ansonsten haben viele der großen Spielsportarten eigene Modelle gefunden, ihre Jungathlet:innen zu binden. Die Füchse Berlin unterhalten bspw. ein eigenes Internat (vgl. "Füchse Town").
Zum Stellenwert der Eliteschulen allgemein:
Eine Auszählung der EdS (43 insgesamt in Deutschland) von 2022 hat ergeben, dass bundesweit ca. 35% der Olympionik:innen eine solche Schule besucht haben. Ob die Zahl jetzt als gut oder schlecht zu bewerten ist, überlasse ich jedem selbst. Wenn es jemanden näher interessiert, kann ich versuchen nochmal an die offiziellen Zahlen heranzukommen. Der Auftrag kam - meiner Erinnerung nach - vom BMI/DOSB.