21.08.2024, 13:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.08.2024, 13:31 von Kyascaily95.)
(20.08.2024, 16:23)h3inz_h4rtm4nn schrieb:(20.08.2024, 11:11)marathoni schrieb: Heute kam der neue Podcast raus von Hendrik. Geht auch auf den Bestzeit Podcast ein, hab aber nicht alles gehört nur kurz reingehört.
Er hat nochmals seinen Standpunkt vom letzten Mal klargemacht: Die Kritik galt nicht der Teilnahme von Amanal Petros am olympischen Marathon, sondern an der Kommunikation zwischen Verband und Ersatzathlet. Pfeiffer entschuldigte sich dafür, die privaten Nachrichten von Amanal in der Öffentlichkeit zitiert zu haben, beteuerte aber auch, dass dieser nicht zu einem Gespräch im Nachgang bereit war. Trotzdem galt seine Kritik ausschließlich den DLV-Verantwortlichen, die es nicht für nötig gehalten haben, die Eratz-Marathonis in die Kommunikation mit einzubinden. Sie waren faktisch nach der EM in Rom kein Teil des Teams mehr, obwohl sie in einem gemeinsamen Meeting im Frühjahr genau diese Mentalität mit 4 Athletinnen und 4 Athleten beschworen haben. Außerdem bestätigte er, dass er sich der Rolle des Ersatz-Marathonis bewusst war, auch die Risiken kannte, dass er womöglich keine optimale Vorbereitung auf einen Herbstmarathon haben könnte aufgrund der fehlenden Regenerationszeit, und da wäre es seinem Verständnis nach das Mindeste gewesen, dass ein Bundestrainer sich mal erkundigt, wie seine Vorbereitung verläuft etc. Pfeiffer merkte auch an, dass sich Pflieger dem sog. "Framing" bediente, indem er aus dem menschlich enttäuschten Pfeiffer einen Athleten machte, der enttäuscht darüber ist, die Olympiade so knapp verpasst zu haben und aus der reinen Frustration gesprochen habe. Die Enttäuschung bezog sich aber laut Pfeiffer gar nicht auf seine Leistung im Vorfeld oder die verpasste Teilnahme, sondern auf den Umgang bzw. dem unterschiedlichen Verständnis der Ersatzathleten-Rolle.
Anscheinend habe der DLV ihm sogar zugesichert, aus dieser Fehlkommunikation für 2028 zu lernen. Sie gestehen sich selbst Fehler ein. Der Bundestrainer habe wohl bis zur EM in Rom total gut gehandelt, auch die qualifizierten Athleten inkl. Ersatz zur Streckenbesichtigung nach Paris eingeladen und auch nachgefragt, ob es nicht möglich wäre, Pfeiffer und Schöneborn zu akkreditieren, um sie mit vor Ort haben zu können. Das ging wohl traurigerweise nur bei den Staffelformaten, auch z.B. bei der aberwitzigen Geherstaffel. Nach der EM war aber Ende mit der Kommunikation zwischen DLV und Pfeiffer, obwohl das für alle Beteiligten die entscheidende Phase war.
Um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Ich habe mir den Podcast auch angehört. Danke für die treffende Zusammenfassung! Ich sehe es ganz genauso wie Du, dass das Thema "möglicher Rassismus/mögliche rassistische Äußerungen" getrennt von seiner Kritik zu betrachten ist. Auch, weil er sich bei Amanal Petros für das Teilen privater Chatverläufe entschuldigt hat und sonst nicht weiter darauf eingegangen ist. Kern seiner Kritik war die Kommunikation seitens des DLV mit ihm, der sich als Teil des Teams gesehen hat - und das wurde laut seiner Aussage bei einem Meeting im Frühjahr sowie bei der Streckenbesichtigung in Paris auch so beschworen. Wenn man dann aber in der wichtigsten Phase, der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung, vom Bundestrainer kein Feedback mehr bekommt, kann man schon davon ausgehen, dass das Interesse an den Ersatzmarathonis sukzessive nachgelassen hat, je mehr man sich dem Wettkampftag näherte.
Es passiert äußerst selten, dass die DLV-Vertreter ihre Fehler einsehen und diese auch noch öffentlich zugeben + Besserung geloben. In dem Fall finde ich die Einsicht, wenn auch zu spät erfolgt, lobenswert. Man kann aus solchen Erfahrungen immer lernen und wachsen, auch und vorallem im Interesse der Athlet(innen).
„Der Zufall ist Gottes Art, anonym zu bleiben.“ — A. Einstein