03.02.2015, 10:26
@delta
Du bist kein Pharmakologe, oder? Die Art deiner Darstellung lässt mich dies vermuten.
Als Pharmakologe / Chemiker wüsstest Du um die Komplexität und die Zusammenhänge solcher Nachweise. Nachweisbarkeitszeitraum, Empfindlichkeit des Tests / der Geräte, Untersuchung auf verschleiernde Substanzen und deren Nachweisfähigkeit, "Professionalität" beim Dopen (medizinische / pharmazeutische Beratung durch entsprechende "Experten").
Wenn jetzt vermehrt Doper überführt werden kann das schlichtweg auch heißen:
- die Empfindlichkeit der Nachweismethoden wurde gesteigert (sehr hochauflösende moderne HPLC)
- der "aktive" Nachweiszeitraum wurde erweitert (der Zeitraum in dem sich die Substanz im Urin / Blut nachweisen lässt - unabhängig ob eingefroren oder direkt)
- es wird nicht mehr "staatlich-systematisch" gedopt, sondern individuell, da fehlen zum einen die Experten, da werden Fehler bei der Verabreichung gemacht, da steigt der Druck der Jäger
- manche Substanzen lassen sich jetzt auch durch ihre typischen Abbauprodukte nachweisen (Forschung muss diese Methoden evaluieren)
Zu S. Tiedkte wage ich mal eine nicht ganz so spektakuläre Vermutung: Sie hat gedopt mit einem bekannten Mittel, weil die Wirkung und die Nachweisbarkeit bekannt war, aber man kann sich da mit den Zeiträumen schnell verschätzen (individuelle Parameter) und es fehlte wohl auch die Möglichkeit einer "professionellen Kontrolle" im Vorfeld, wie sie in den staatlichen Systemen des Dopens in der Hochzeit üblich war - "gefährdete" Athleten waren dann einfach "verletzt" und konnten nicht anreisen…
Fakt ist aber auch, dass das Dopen mit uralten Präparaten "einfach" ist (Wirkung gut bekannt, Dosierungen, Beschaffung etc.), weswegen die weniger betuchten Athleten zu solchen Dingen greifen. Balco (vor etwas über 10 Jahren) hat uns klar aufgezeigt, dass Designer-Doping existiert, es ist heute etwas schwieriger Hormone einzusetzen, weil vor 10-15 Jahren noch nicht intensiv danach gesucht wurde und weil die Nachweismethoden kaum zur Verfügung standen. Fakt ist aber auch, dass es heute deutlich riskanter ist zu dopen, die internationalen Standard haben sich erhöht und nicht immer lässt sich ein Befund mit Bestechung "regulieren" (auch nicht in Russland).
"Sauber" ist vielleicht das Ergebnis im Geschirrspüler, in Fragen Doping können wir nur versuchen eine größtmögliche Annäherung zu erreichen. In Deutschland gibt es verhältnismäßig viele Analysen (gemessen an der Zahl der Athleten), damit ist das Risiko signifikant höher - einfache Mathematik. Leider ist es auch so, dass es in Richtung immer noch "weiße Flecken" auf der landkarte gibt (Jamaika etwa hat gar kein Dopinglabor und so gut wie keine Infrastruktur dazu)
Du bist kein Pharmakologe, oder? Die Art deiner Darstellung lässt mich dies vermuten.
Als Pharmakologe / Chemiker wüsstest Du um die Komplexität und die Zusammenhänge solcher Nachweise. Nachweisbarkeitszeitraum, Empfindlichkeit des Tests / der Geräte, Untersuchung auf verschleiernde Substanzen und deren Nachweisfähigkeit, "Professionalität" beim Dopen (medizinische / pharmazeutische Beratung durch entsprechende "Experten").
Wenn jetzt vermehrt Doper überführt werden kann das schlichtweg auch heißen:
- die Empfindlichkeit der Nachweismethoden wurde gesteigert (sehr hochauflösende moderne HPLC)
- der "aktive" Nachweiszeitraum wurde erweitert (der Zeitraum in dem sich die Substanz im Urin / Blut nachweisen lässt - unabhängig ob eingefroren oder direkt)
- es wird nicht mehr "staatlich-systematisch" gedopt, sondern individuell, da fehlen zum einen die Experten, da werden Fehler bei der Verabreichung gemacht, da steigt der Druck der Jäger
- manche Substanzen lassen sich jetzt auch durch ihre typischen Abbauprodukte nachweisen (Forschung muss diese Methoden evaluieren)
Zu S. Tiedkte wage ich mal eine nicht ganz so spektakuläre Vermutung: Sie hat gedopt mit einem bekannten Mittel, weil die Wirkung und die Nachweisbarkeit bekannt war, aber man kann sich da mit den Zeiträumen schnell verschätzen (individuelle Parameter) und es fehlte wohl auch die Möglichkeit einer "professionellen Kontrolle" im Vorfeld, wie sie in den staatlichen Systemen des Dopens in der Hochzeit üblich war - "gefährdete" Athleten waren dann einfach "verletzt" und konnten nicht anreisen…
Fakt ist aber auch, dass das Dopen mit uralten Präparaten "einfach" ist (Wirkung gut bekannt, Dosierungen, Beschaffung etc.), weswegen die weniger betuchten Athleten zu solchen Dingen greifen. Balco (vor etwas über 10 Jahren) hat uns klar aufgezeigt, dass Designer-Doping existiert, es ist heute etwas schwieriger Hormone einzusetzen, weil vor 10-15 Jahren noch nicht intensiv danach gesucht wurde und weil die Nachweismethoden kaum zur Verfügung standen. Fakt ist aber auch, dass es heute deutlich riskanter ist zu dopen, die internationalen Standard haben sich erhöht und nicht immer lässt sich ein Befund mit Bestechung "regulieren" (auch nicht in Russland).
"Sauber" ist vielleicht das Ergebnis im Geschirrspüler, in Fragen Doping können wir nur versuchen eine größtmögliche Annäherung zu erreichen. In Deutschland gibt es verhältnismäßig viele Analysen (gemessen an der Zahl der Athleten), damit ist das Risiko signifikant höher - einfache Mathematik. Leider ist es auch so, dass es in Richtung immer noch "weiße Flecken" auf der landkarte gibt (Jamaika etwa hat gar kein Dopinglabor und so gut wie keine Infrastruktur dazu)