10.08.2024, 11:44
(10.08.2024, 10:27)Astra schrieb:(10.08.2024, 10:19)werder schrieb: Ich sehe zwischen einem Bibelvers und Free Afghan Women schon einen großen Unterschied. Nicht weil ich gläubig bin, sondern weil der Bibelvers eine eigene Motivation gewesen sein könnte und der Aufruf der Breakerin eine klare politische Botschaft ist.
Das ist doch genau der Punkt, eine Bemerkung über Frauen, die unterdrückt werden ist pfui, aber Bibelverse sind OK. Damit wird doch gerade in einem großen Land im Westen dicke Politik gemacht und auch hier geht es doch gerade von "Christen" gegen Abtreibung und Homosexuelle. Ales ist auch ein religiöses Zitat eine politische Aussage.
Und wieso sollte Gott gerade eine religiöse Sportlerin unterstützen und eine andere nicht?
Das Bibelzitat, um das es hier offensichtlich geht, hat einen eschatologischen Kern. Das heißt, er betrifft eine existenzielle Frage. Politisch ist daran rein gar nichts. Insofern hat ‘Werder’ võllig recht, wie ich finde. Es sei denn, man konstruiert einen Zusammenhang, indem man sagt: Weil Christen in politisch relevanten Themen eine politisch unzeitgemäße Position vertreten, ist auch der Rest politisch zu verstehen.
Ich meine, man sollte auf religiöse Bekundungen ebenso verzichten wie auf politische Botschaften. Ein Grundsatz, der für den Veranstalter anscheinend nicht gilt. Der darf bei der Eröffnung mit pseudointellektueller und ideologischer Verve Stellung zur christlichen Tradition beziehen. (Um es so gelinde wie möglich auszudrücken) Dass er damit auch gläubige Sportler herausfordert, dürfte klar sein.
Alle Beteiligten, die Zuschauer nicht weniger als die Aktiven, nehmen Teil an der Zelebration des Ungewissen ...
(Martin Seel)