(21.01.2015, 06:56)Javflo schrieb: Ich sehe es genauso wie ihr. Ein gleichzeitiges Setzen ergab für mich keinen Sinn.
Bei einigen Trainern ist dies jedoch der Wortlaut.
Als Trainer muss man deutlich auf seine Wortwahl achten, sonst entsteht ganz schnell ein falsches Bild im Kopf des Athleten.
Da bin ich ganz bei dir. Allerdings kann es in gewissen Situationen auch sinnvoll sein, mit sogenannten "Überkorrekturen" zu arbeiten. Mitunter stellt sich dann ein Bewegungsbild ein, dass der Zielvorstellung entspricht. Man sollte dieses Mittel jedoch dosiert einsetzen, um falsche Bewegungsvorstellungen zu vermeiden und neu entstehenden Fehlerbildern vorzubeugen.
Ich persönlich würde bei zu langen Setzzeiten nicht mit Überkorrekturen arbeiten, sondern mich auf die Suche nach den Ursachen begeben.
Generell sollten kurze Setzzeiten aus einer aktiven Druckbeinarbeit nach dem Impulssschritt resultieren. Arbeitet das Druckbein zu passiv, sind die Ursachen dafür neben eventuellen Voraussetzungsproblemen oder einer falschen Bewegungsvorstellung nahezu immer in den vorgelagerten Bewegungsphasen zu finden. Fehlerquellen können individuell sehr verschieden sein, wichtige Knotenpunkte der Bewegung sind jedoch der Abdruck zum Impulsschritt (drittletzter Bodenkontakt) sowie die Körperposition zum Setzen des Druckbeins (vorletzter Kontakt). Hier kann über die Veränderung der Körpermechanik und/oder einer veränderten Dosierung der Dynamik großer Einfluss auf die Gestaltung/Effektivität des Stemmschritts und damit des Abwurfs genommen werden. Teilweise sind die Ursachen im Sinne einer kausalen Kette jedoch noch weiter vorgelagert.
Gruß