20.06.2024, 11:51
(20.06.2024, 11:13)Roy Schmidt schrieb:Dass die Teilnehmerzahlen mit einfach nur Norm und A/B+Teilnehmerlimit-Chaos fast identisch sind, ist eigentlich das überzeugenste Argument dafür, dass es diese Unsicherheit für Athleten mit sammt der negativen Auswirkungen auf Periodisierung und niedrigerklassige Wettkämpfe nicht braucht. Dennoch werden die Limits als Argument und Vehikel benutzt, um Leute an der Schwelle zu vergraulen. Bestes Beispiel sind die technischen Disziplinen, wo oft nichteinmal mehr das Limit zusammen kommt, weil viele Athleten den nötigen Aufwand ncht mehr betreiben wollten, wenn eine übersprungene Norm dann letztlich doch nicht reichen kann (z.B. weil am Tag des Meldeschlusses wo anders genau 1cm höher gesteigert wird). Würde man die Limits ernst nehmen, könnte man auch auf die B-Norm ganz verzichten und einen Modus machen wie bei Qualifikationen bei höheren Meisterschaften: Es qualifizieren sich alle mit Direktnorm und ansonsten die z.B. 14 Besten. Das Verfahren kennt man aus EM oder WM... Aber es soll ja ein "Mindeststandard" sein, weil man Angst vor "schlechten Athleten" hat. Die sportfachliche Begründung ist sogar: Wenn wir es schwieriger machen, zur DM zu kommen, steigt die Qualität des Trainings weil die Leute besser werden müssen... Womit wir dann wieder bei der Frage wären: Müssten dann nicht auch die Kaderathleten Unterdistanz-Normen laufen um sich dort wirklich zu verbessern ;-)(20.06.2024, 10:29)vedo schrieb:Man wollte tatsächlich mal sehr in die Richtung gehen in den Jahren, wo man auch über 100m nur die Top 24 der Bestenliste starten lassen hat aber man hat schnell gemerkt, dass es weder bei den Athleten noch bei den Zuschauern gut ankommt, deshalb ist man zumindest im Sprint (wo es tendeziell die meisten Teilnehmer gibt und gab) wieder etwas zurück gerudert. Wenn mich meine Erinnerungen nicht täuschen war früher die 100m DM Norm 10.65s. Jetzt ist man aktuell mit 10.66s 40. in der Meldeliste. Man hätte also ungefährt die selbe Anzahl von Athleten aber ohne die Ungewissheit der Athleten, die sich im Moment knapp hinter der Grenze befinden.(20.06.2024, 09:47)Reichtathletik schrieb:Naja, wenn das das Ziel sein sollte, müsste man ja eigentlich eine dann sehr harte Norm bestimmen oder man lädt wie du schreibst gleich nur ein. Sehe deshalb jetzt aber nicht, wie das jetzige System sowas wie der erste Schritt in die Richtung sein sollte. Durch die B-Normen sind immer noch eine Menge "Durchschnittsathleten" dabei, vielleicht sogar mehr, als wenn es das alte System mit nur einer festen Norm (die dann sicherlich nicht gleich der B-Norm wäre) gäbe.(20.06.2024, 08:51)Atanvarno schrieb:Was, wenn man mit Insidern spricht aber nicht der wahre Grund ist. Die Anzahl der Vorläufe oder die Zahl der Teilnehmenden in den Vorläufen wäre durchaus flexibel. Und das TV interessieren die Vorläufe auch nicht.(20.06.2024, 07:53)OldSchoolRunner schrieb: Über die Höhe der Norm kann man dann auch relativ genau steuern, wie viele Teilnehmer es geben wird.
Aber eben nicht auf den Punkt und das ist es ja, was der DLV als Grund vorgibt, für die festen Teilnehmerfelder. Gott bewahre, dass man einen Vorlauf oder gar eine Runde mehr machen müsste. Das gibt angeblich Schelte vom Fernsehen und das möchter der DLV auf keinen Fall
Die strenge Orga (die bei einem Unwetter oder Fehlstart o.ä. eh durcheinander kommt) wird zwar von der WO sehr geliebt und deren Einfluss ist leider meist größer als die der sportlichen Verantwortlichen, aber im Grunde ist es eine klare Strategie-Entscheidung. Man möchte möglichst weit weg vom "Familienfest" wo das Stadion mit Vorlaufteilnehmern und deren Familie gefüllt ist und viele "Durchschnittsathleten" am Start sind und hin zu einer "Show der Besten". Wunsch wäre eine Veranstaltung von 2x 2-3 Stunden: Nur Endläufe, nur die Deutsche Top10, gerne als Einladungswettkampf.
Eine DM elitärer zu machen, halte ich auch für Schwachsinn. Gerade die Athleten, die die DM als Höhepunkt haben oder das erste mal es geschafft haben sich zu qualifizieren, waren sehr erfrischend im Callroom, im Ziel etc. Das war auch für uns "Profiathleten" eine schöne und andere Erfahrung. In den Jahren, wo es nur 2 Runden über 100m gab, ist man quasi gegen den selben Leute gelaufen, gegen die man das ganzen Jahr im TL, auf Lehrgängen und bei den Standartwettkämpfen (Weinheim, Regensburg, etc.) gelaufen ist und das auch noch im selben System (Vorlauf, Finale). Das hat die DM emotional sehr abgewertet.
Ich kann hier natürlich nur aus der 100m Sicht berichten und argumentieren.
Ein reiner Einladungs-Wettbewerb bzw. zu geringe Teilnehmerzahlen wären soweit ich weiß nicht satzungsgemäß bzw. könnten dann die Gemeinnützigkeit gefährden. Und so ein bisschen reden die Landesverbände da auch mit, weshalb es einen "Kompromiss", also den Status Quo gibt..