13.06.2024, 09:20
(13.06.2024, 08:39)Oliver schrieb: Interessanterweise ist der Hochsprung bei den Männer und Frauen international im Moment eine Disziplin, wo das internationale Niveau relativ niedrig ist. Bei den Männer haben wir hier zwar Athleten, welche das Potential haben, Medaillen zu gewinnen, aber permanent verletzt sind. Laut Niklas Kaul war die Anlaufbahn beim Hochsprung sehr weich. Ich hatte das Gefühl, dass dies zum Nachteil der Athleten wurde, welche einen relativ schlechten Fußaufsatz beim Absprung und zum Teil sogar im Anlauf hatten. Die Hoffnung, dass hieraus Schlüsse gezogen werden und hart an der Technik gearbeitet wird, habe ich aber nicht.
Bei Przybylko ist der Fußaufsatz eine Katastrophe und dass nicht nur bei ihm in der absoluten Weltklasse. Außerdem hat er starke genua vara (O-Beine). Bei einem solchen Athleten muss man sehr engmaschig Übungen installieren, die die Strukturen in den Werten eingrenzt, um keine Schäden zu produzieren. Man muss bei ihm immer die Statik im Auge haben.
Eine hervorragende Person aus dem Medizinbereich hat mal sinngemäß zu mir gesagt: "Es bringt nichts, an der Stiffness der Achillessehne zu arbeiten, wenn die Strukturen anomal gebaut sind." Er hat wohl starke Schmerzen, wie man in Rom sehen konnte - und das nicht erst seit gestern. Die Reihenfolge der Einflussnahmen sollte einleuchtend sein!!! Das Absenken eines medialen Vorsprungs wird sicherlich über 1cm und damit im vulnerablen Bereich seit langem liegen. Ich habe spontan ein Prophylaxeprogramm installiert.
Zitat:Der Diskuswurf der Männer ist auf einen guten Weg. Hier haben wir sehr viele gute Werfer und Janssen kommt der Weltspitze immer näher.
Ich bin bei Sosna nicht davon überzeugt, dass er strukturell ungeschoren davonkommt. Das bin ich übrigens auch nicht bei Dehnings brachialer Wurftechnik. Das sah in Halle noch besser aus. Er wird nicht lange durchhalten können, wenn er weiterhin technisch so instabil wie in Rom wirft. Das geht auf Knochen, Knorpel und Bänder - ganz klar.
Zitat:Ebenfalls haben wir im Zehnkampf sehr viele junge Athleten, welche der Durchbruch in die Weltspitze schaffen könnten. Beim Siebenkampf dagegen, bin ich weniger optimistisch.
Ich vermisse im Mehrkampf eine gute Verletzungsprophylaxe. Da habe ich mit dem Rotstift schon einiges herausgefiltert, weil ich mir das Übungsgut schon sehr genau ansehe. Wir driften in den Vorstellungen sehr weit auseinander.
Wenn wir im Siebenkampf von Weltklasse reden, kommt momentan für mich nur Sophie Weißenberg in Frage. Allerdings macht ihr Fuß mich nachdenklich. Auch C. Schäfer hat immer noch Potential; ich habe damals ihren Abgang von den Frankfurter Trainern nicht verstanden. Günter Eisinger hat sie sehr gut im Hochsprung geführt und bei Jürgen Sammert war sie im Schnelligkeitsbereich auch in guten Händen. Sie hat zwischendurch bei Lothar Altmeier im Drehstoß experimentiert. Andere Athletinnen nutzen ihn hervorragend. Manchmal braucht man nur etwas Geduld.
Im Siebenkampf gibt es eine sehr talentierte Athletin. Manchmal braucht man zur Weiterentwicklung nur die Assistenz und Hilfe guter ehemaliger 7-K-TuT zum Heimtrainer, um das Potential zu verwirklichen.
Gertrud