09.01.2015, 18:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.01.2015, 18:27 von icheinfachma.)
(09.01.2015, 17:15)Rolli schrieb: Und schon wieder Diskussionen ohne (sehr wenig) Inhalt unter dem Motto: ich weis was, sage ich aber nichts. Man kann diese Egozentriker nicht mehr lesen. Gut, das wenigstens ein paar Antworten zur Thema kamen, die einem arbeitenden Übungsleiter weiter helfen können.
Dass dieser Thread ziemlich reich an für den Fragenden nutzlosem Ballast ist, bestreite ich nicht, aber bei vorherigen Diskussionen, bei denen Wissen nicht verraten wurde, würde ich differenzierter vorgehen:
Manche Wissensinhalte der Leichtathletik sind noch nicht sehr bekannt in der Trainerwelt und daher auch noch nicht weitgehend akzeptiert. Bringt man solche Inhalte an, wird zu Recht nach Belegen gefragt, denn neues Trainingsgut sollte ja nicht prüfungslos übernommen werden. Gibt man dann aber diese Begründungen, so werden diese von manchen gern aufgenommen, es gibt aber auch Fälle, bei denen die Begrüngungen für bestimmte Trainingsinhalte wissenschaftlich sehr kompliziert und nicht jedem erschließbar sind. Das ist dann so, als würde man von einem Schüler einer 5. Klasse gefragt, was Hysterese ist. Es fehlt einfach das Grundwissen, um dann zu erklären.
Und andererseits gibt es auch unsachliche Reaktionen auf "Querdenkende". Galileo wollte man hinrichten, weil er behauptete, die Erde sei rund. Und auch, wer in der Leichtathletik alte Muster aufbrechen möchte, stößt manchmal auf herben und unsachlichen Widerstand, und nicht nur auf die objektiv-auseinandersetztende Kritik. Da kann es schon mal zu Beleidigungen kommen.
Und diejenigen, die gerne lernen wollen, einen angenehmen Umgang pflegen und sehr objektiv diskutieren können und denen man darum auch gerne hilft (so wie ich z.B.), bei denen macht es manchmal keinen Sinn, bestimmte fertige Inhalte aufzutischen: Man versteht die Leichtathletik nur, wenn man sie sich selbst erschließt, sich mit ihr auseinandersetzt und dabei verschiedenste Quellen und erfahrene Menschen konsultiert. Wenn man einen Menschen dazu anhält, das zu tun, und er besitzt die Kompetenzen, das auch durchzuziehen, wird diejenige Person später sehr leistungsfähig und kompetent auf ihrem Gebiet sein. Wirft man stattdessen fertige Trainingsmethoden vor, hilft man der Person nicht, weil man die Thematik verstehen muss, um die Trainingmethoden dann zur richtigen Zeit, bei den richtigen Sportlern, in der richtigen Quantität usw. anwenden muss. Einzelne und spezielle Fakten müsste man aus dem Kontext reißen, und dann sind sie nichts mehr wert. Was mehr hilft, ist, darauf zu verweisen, mit welchen Themen oder konkreten Literaturquellen man sich auseinandersetzen sollte. Dazu kommt noch, dass es manchmal viel Arbeit macht, einem Fragenden eine Antwort in Form einer DIN-A4-Seite zu schreiben. Manchmal kann man eine Frage korrekt nur mit so einer ausführlichen Antwort beantworten oder eben gar nicht. Und es gibt eben berufstätige oder studierende Menschen und solche mit Hobbies, die nicht die Zeit dafür haben, jedem alles mundgerecht zu servieren.
Wenn dann noch unfreundliche Bemerkungen fallen (siehe dein Beitrag), dann entsteht zusätzlich noch eine gedachte Mauer zwischen solchen Personen und den Fragenden.
Wenn jemand konkrete Antworten will, die kurz und bündig sind, muss er damit leben, dass diese Antworten auf den ersten Blick zwar nützlich erscheinen, bei genauerer Betrachtung aber vollkommen wertlos sind, da aus dem Zusammenhang gerissen. Das ist dann das Niveau von Plattformen wie gutefrage.net oder sportlerfrage.net, von dem wir hier im Leichtathletikforum zum Glück weit entfernt sind. Auf genannten Seiten findest du immer Antworten. Aber die Leute die immer schnell mit ihren konkreten Trainingsanweisungen herausrücken, sind zufälligerweise oft dieselben, die soviel Ahnung von der Materie haben wie ein Toastbrot. Und die Koryphäen sind meist diejenigen, die solche Antworten nicht geben.