(03.01.2015, 02:12)v.b. schrieb: Sag mal, wieso vergleichbare Belastung (5-8 fache von Körpergewicht) für Quadrizeps, verübt man ohne Ärztliche Aufsicht, ohne Rücksicht auf das Risiko Dysbalance von Antagonisten anzutrainieren?Der Quadrizeps ist funktionell-histologisch(aufrechter Gang) zum stärksten Muskel mutiert.
Wie du gelesen hast, im Sprint, ist die Belastung auf IMG zu mindestens vergleichbar mit der Belastung auf Quadrizeps. Nenn mir ein Trainingsmittel für IMG, in dem Belastung für IMG vergleichbar mit Belastung für Quadrizeps im Absprung oder Landung ist? Man macht Millionen Sprüngen.
Also im Sprint Belastung IMG = Belastung Kniestrecker. Im Trainingsprozess ??
Lombardsches Paradoxon….
Intermuskuläre Koordination… „Die Aktivierung der Ib-Afferenzen der Golgi-Sehnenorgane führt über ein zwischengeschaltetes Interneuron zur entgegengesetzten Wirkung, nämlich der Hemmung von agonistischem und synergistischem Muskel (autogene Hemmung) sowie der Aktivierung der antagonistischen Muskeln (Abb. 22.8 b). Er wird deshalb auch als inverser Muskeldehnungsreflex bezeichnet und dient der Steuerung der Standphase. Er steht – im Vergleich zum Muskeldehnungsreflex – über die Interneurone unter stärkerer Kontrolle sowohl afferenter Signale als auch absteigender Bahnen supraspinaler Zentren“.
Er wird im täglichen Leben viel mehr beansprucht als z.B. die Ischios.
Auch, bzw. besonders bezüglich der Anforderungen in den LA-Disziplinen, vor allem Wurf und Sprung,
aber auch im ersten Sprintabschnitt ist er einer der Hauptakteure.
Wenn man nun für den Hochleisungssprint postuliert, dass die Antagonisten und die Ischios gleichermassen(1:1) konditioniert werden sollten,
dann ist das theoretisch möglicherweise wünschenswert, praktisch aber aus dem o.g. Grund diffizil.
Man versucht, das über tausende von Jahren hingewachsene Erbgut in eine bestimmte Richtung umzumodellieren.
Das dürfte an gewisse Grenzen stossen, beim einen mehr, beim anderen weniger.
Die von icheinfachma gut und richtig formulierte 'sprintgemässe Verhältnismässigkeit' zwischen Ischios und Quadris
wird von Francis im Training mit einem Faktor von 3-5 praktiziert,
v.b. propagiert eine wesentlich höhere Zielvorgabe, wenn ich ihn richtig verstanden habe.
Mir ist kein Trainingsmittel bekannt, dass - analog zu den Quadris - ein 8-10faches des Körpergewichts auf die Ischios bringen kann.
Intermuskuläre Koordination:
Die autogene Hemmung des inversen Muskeldehnungsreflexes ist vom menschlichen Willen nicht oder wenig modifizierbar.
Daraus ergibt sich m.E. die Schwierigkeit, dass bei erfolgreicher energetischer Konditionierung im o.g. Sinne
die Innervation möglicherweise nicht Schritt halten kann
