31.05.2024, 14:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.05.2024, 15:02 von Stelvio2017.)
(31.05.2024, 13:56)longbottom schrieb:Prinzipiell schon richtig. Vielleicht ist es auch überhaupt nicht möglich, ein "faires" und für alle Umstände geeignetes QualiSystem zu etablieren. Mir ging es eher darum, "die Besten der Welt/Europas zusammenzuführen und miteinander wettstreiten zu lassen" als die grundlegende Maxime für ein QualiSystem herauszustellen. Und zumindest bei der 23er-Hallen-EM von Instanbul hat Mayer ja belegt, dass er zu den Top-MKlern gehört.(31.05.2024, 13:43)Stelvio2017 schrieb: Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Grundsätzlich finde ich, dass die besten Athleten an den Saisonhöhepunkten (OG/EM) vertreten sein sollten. Also auch der amtierende WR-Halter bei Olympia starten sollte. Dass das ursprüngliche QualiSystem dies nicht ermöglicht, zeigt für mich eher die grundlegende Reformbedürftigkeit des Bonuspunktekonzeptes speziell im MK auf.
Aber das Problem dann auf die Stille willkürlich und nur in einem Einzelfall zu retuschieren, ist ein Unding!
Und wie soll man entscheiden, wo die Grenze ist? Ab nach Rom und Paris für Johannes Vetter, als nach Weite zweitbester Speerwerfer mit dem neuen Speer (und bester noch aktiver), hätte er das doch sicher verdient, egal wie die Saison noch verläuft?
Ich stimme auch nicht zu, dass es an der "Reformbedürftigkeit des Bonuspunktesystems" liegt. Der Grund, warum Mayer sich sportlich für Rom nicht qualifiziert hat, ist, weil er seit fast zwei Jahren keinen kompletten Zehnkampf mehr absolviert hat. Da hätte auch eine andere Verteilung der Bonuspunkte oder gar die Rückkehr zu einer Nominierung rein nach Bestenliste im Qualizeitraum nichts geändert. Er wäre nicht dabei gewesen.
Richtig, er hat seinen letzten 10Kampf bei der WM in Eugene 2022 gefinisht. Während dieses Ergebnis für ihn nicht mehr berücksichtigt werden kann, könnten theoretisch gemäß § 3.8.c Ranking Period der WA Ranking-Regeln für bestimmte Regionen Ergebnisse der Kontinentalmeisterschaften bis 2021 zurück eingerechnet werden (unabhängig von der QualiPeriode!!!). Das beißt sich auch.
Worauf ich hinaus will, letztlich sind alle Regeln in gewissem Maße willkürlich, bieten Schlupflöcher oder sind nach subjektiven Interessen genäht. Und natürlich finde ich es durchaus angemessen, diese Regeln zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen. Beim Mayer-Fall missfällt mir in erster Linie die willkürliche Kungelei der Verbände und dass Mayer offensichtlich bereit ist, nur um in Paris antreten zu können, den Fair-Play-Ethos der 10Kämpfer zu ignorieren.
+++Noch ein Nachsatz zum Bonuspunktesystem+++
Dieses ist mir u.a. ein Dorn im Auge, weil es
a) Die Punkte-Arbitrage begünstigt und so zum Taktieren bei der Wettkampfplanung beiträgt (inkl. dem vorzeitigem Abbrechen bei nicht zielführenden Ergebnissen)
b) Die Veranstaltungsqualität (z.B. Thorpe Cup) missachtet und die WA-Serien ( sowie Area/Country Champs) bevorteilt. Die Leistungsbetrachtung mittels Comp. Performance Score versagt und bleibt wirkungslos.
Der Begriff Bonuspunktekonzept steht für mich als Synomym für das derzeitige Qualiverfahren mit Mischung aus Wildcards, Normen und Ranking.