(21.05.2024, 07:15)krebsan schrieb:Zitat:Es könnte einfach sein, dass Spitzenleistungen in den Nachwuchskategorien nur mit Mitteln gehen, die entweder die weitere Entwicklung verhindern, oder aber schon alle Trainingsmöglichkeiten ausreizen. Ein altes Thema, für das es aber bisher wenig gute Lösungen gibt.
Man muss als TuT einfach ein dickes Fell und eine entsprechende Philosophie für die Topsportler:innen von morgen im Erwachsenenalter haben und nicht schon Lorbeeren als TuT für Jugendliche haben wollen. Man muss sich sozusagen die AuA nach gesunden Inhalten formen und ein "Rundumpaket" erstellen. Es ist allerdings für junge Leute schwierig, den Verlockungen von TL ... zu widerstehen. Ich erinnere mich gut an den Spruch eines heutigen BT: "Die jungen Leute müssen früh zu mir kommen!" Ich würde im Leben keine AuA zu ihm schicken, weil er unheimliche Defizite nach meiner Philosophie hat. Es gibt allerdings auch hervorragende BT.
Bei manchen AuA ergeben sich auch trotzdem schon aus einem auf später fokussierten Training gute bis sehr gute Jugendleistungen. Vielfach werden allerdings in dem Bereich durch "Knüppelprogramme" schon die Weichen für Verletzungsausfälle gelegt.
Ich habe damals Beate Peters mit einer Leistung von 42m übernommen und zu 69,86 m geführt. Ich habe ihr enormes Talent sofort erkannt, der BT nicht. Sie hat quasi fast ein Mehrkampftraining absolviert. Ich habe mit ihr die ersten ganz speziellen Zubringerübungen eingeführt, als sie 60m warf. Ich habe gesagt: "Deine Zeit kommt, wenn die jetzigen Speerwerferinnen (aus Eckental) kaputt sind!" So ist es auch gekommen. Man muss manchmal einfach warten können.
Ich habe in meiner Position natürlich eine starke Unabhängigkeit. Ich kann machen, was ich möchte und muss keinen fragen und kann meine Ideen durchsetzen. Ich kaufe an Geräten, was ich möchte und ich fahre hin, wo ich viel lerne, koste es, was es wolle. Meine Topathletinnen konnten bei mir zu jeder Uhrzeit trainieren. Ich hatte Schlüssel zu allen Anlagen.
Gertrud