(29.03.2024, 03:49)Zehnkampf-Fan schrieb: Ich mache mal einen eigenen Thread auf, weil ich sonst "Mehrkampfsaison 2024" hoffnungslos überfrachte.
Anlass: Leo bei den Texas Relays10.74-7.81-17.26PB-2.05-47.99-14.51-51.50-5.10-58.99PB-4:51.05 = 8708
Super-Ergebnis für Leo, ohne Frage! Ich habe Euphorie und Optimismus, die ich noch 2021 für Niklas Kaul hatte, nochmal hervorgeholt – und ich bin nicht wirklich enttäuscht!
Seine PB-Summe (virtual PB) jetzt: 9081 (mit 110H in 14.10s). In einem Wettkampf mit nochmal so 1-3 PB im Juni könnte er ca. 9100-200 = 8900 Punkte erreichen. Das wäre schon Wahnsinn!
Wir wollen doch alle das Unmögliche möglichst!!! Er hat natürlich eine unglaubliche Entwicklung im letzten Jahr schon vollzogenl Ich kann mir noch einmal ein "Sahnehäubchen" vorstellen, wenn er ganz stark in die technische Verbesserungen hineingeht. Nichts ist unmöglich!!!
Zitat:Ich bin baff, dass ein Zehnkämpfer, der über 17m stösst, nicht technisch super ist. Ich hätte gedacht, dass er da schon sehr gut sein muss, um das zu erreichen.
Wenn man technisch nochmal alles umkrempelt, würde dann ein Umstieg auf Drehstoss mehr Sinn machen? Ich vermute das als relativ Ahnungsloser, einfach, weil er im DT so gut ist.
Er ist 1,98m groß, fast 110kg (Augsburger Allgemeine/Tagesspiegel) und bringt Bombenvoraussetzungen daher mit. Sein Kraftniveau ist sicherlich sehr hoch. Wenn man technisch versiert ist, sieht man die starken Fehler.
Zitat:Was macht euch so sicher, dass er über die Hürden noch so viel schneller sein könnte? Bis einschl. Dan O’Brien sind alle auf der ewigen Bestenliste 13er Zeiten gelaufen, es wäre also passend, wenn Leo das auch könnte. Das ist wohl viel Arbeit? Lepage konnte das vor wenigen Jahren auch noch nicht.
Dan O´Brien 100m: 10,32/ 110m Hü: 13,47; Ashton Eaton: 10,21/ 100m Hü: 13,35; Frank Busemann 100m: 10,60/ 110m Hü: 13,45 Frank Busemann war als Hürdenläufer vorher sicher die Ausnahme in der Relation. Man könnte sich vorstellen, dass Leo auch unter 14 laufen kann, zumal er noch nicht mit der 100m-Zeit am "Ende der Fahnenstange" angekommen zu sein braucht und sich technisch noch verbessern kann.
Zitat:Diskus war vor neun Monaten – auch in seinm “Wohnzimmer” – 55,05 & 55,06 und dann ein Wurf bei über 56m, der knapp im Aus war. Deswegen hatte ich mehr erwartet. An Wind hatte ich nicht gedacht.Frage: Warum ist das die “Schlüsseldisziplin”? Petros Kyprianou nennt 110H und PV, auch Diskus, als zentrale Disziplinen, um die herum man das Training aufbauen kann. Bei 110H & PV ist mir klar, dass man dabei viel für die anderen Disziplinen lernen kann, aber beim Diskus?
Ich sehe das Diskuswerfen als dominante Schlüsseldisziplin an, weil es eine Disziplin ist, die offensichtlich das Ergebnis durch eine relative Unsicherheit entscheidend prägen kann. Kyprianou hat KJT nicht entscheidend weiterhelfen können. Grauvogel war unter seiner Leitung zwar sehr schnell, aber technisch im Kugelstoßen und dem Speerwurf nicht ausgeprägt. Insofern sind andere TuT nicht unbedingt ein Gradmesser für meine Meinungsprägung. Ich habe in vielerlei Hinsicht eine sehr eigene Meinung, Herangehensweise an den Mehrkampf und auch Philosophie im Übungspool in Verbindung mit sehr ausgeprägter Verletzungsprophylaxe, wobei ich viele Weltklasse-Zehnkämpfer in vielerlei Hinsicht analysiert habe.
Zitat:Im PV entnahm ich Insta-Kurzfilmchen, dass er sich zumindest ein Stück mehr auf den Bauch dreht. Stimmt aber dann doch nicht oder bei vollem Anlauf sitzt die Gewohnheit (noch) zu tief, wie dieses Bild zeigt:
https://www.sport1.de/news/leichtathleti...aisonstart
Er wuchtet hier seinen KSP über ca. 5,50m (18 Fuß), das war auch bei den 5,21m in seinem VLog genauso zu sehen. Jetzt im Januar ist er bei 4,79m eingestiegen, dann bei 4,70m, jetzt wieder bei 4,60m und das kostet ja auch Körner (aber war eine perfekte Serie: o/o/o/o/o/o und dann bei 5,20m xxx). Vermutlich, weil er sich für die NCAA Finals qualifizieren musste. Hätten wir ihn sonst als aus der Not geborenen Europameister gesehen? Wer weiss.Hier war auch zu lesen, dass er härtere Stäbe probiert (wie kommt man an eine solche Info?). Aber bei ihm möchte ich nicht der Stab sein!
Alles spricht dafür, dass er in der Disziplin erhebliche Reserven hat. Nur immer die Stabhärte zu erhöhen, ohne die Technik gravierend zu verbessern, macht aus meiner Erfahrung wenig Sinn, weil der Automatismus einer sehr schlechten Technik dann kaum noch technische Verbesserungen zulässt.
Zitat:Er wollte ja auch an seiner Regenerationsfähigkeit arbeiten. Dass er damit mitten im 1500m-Lauf anfängt, hätte ich nicht gedacht. Scherz beiseite, ich gönne ihm den lockeren Lauf zu 8700+ natürlich.
Verständnisfrage zur Regeneration: Einen schnellen 1500er schläft man in ein paar Nächten aus, wenn man sich nicht völlig verausgabt wie einst Willi Holdorf. Warum also nicht in jeder Disziplin voll angreifen, wenn man danach zwei Monate Zeit hat? Leo macht ja hier nicht den Collage-Garland mit 7-8 Wettkämpfen im Jahr.
Es ist überhaupt die Frage, ob es sinnvoll war, in so kurzer Zeit einen Sieben- und Zehnkampf zu absolvieren?! Ich finde aber Meinungsverschiedenheiten grundsätzlich gut, weil Kreativität im Prinzp auch weitere Entwicklungen zur Folge hat. Daher bin ich gegen jedes Diktat von oben - es sei denn, wenn man so differenziert zu fast 100% wie Bondartschuk im Hammerwurf denken kann.
In diesem Sinne: "Morgenstund hat Gold im Mund!"
Gertrud