(19.11.2023, 16:45)Chirurg schrieb:Zitat:Ich habe aber trotzdem noch eine Frage an Sie: Wäre es nicht empfehlenswert, im Leichtathletikbereich von Zeit zu Zeit das Gewebe der Achillessehne hinsichtlich Neovaskularisierung überprüfen zu lassen? Ich kann mich an ein Gespräch mit einem Trainer einer deutschen Topathletin erinnern, der mir sagte: "Sie hatte weder Schmerzen noch sonst eine Beeinträchtigung. Die Sehne ist beim Training einfach gerissen."...finde ich total sinnvoll und das geht im Rahmen einer differenzierten Ultraschalluntersuchung...somit ein klares Ja von mir. Es stellt sich für mich eher die Frage, wie gehen Athlet und Trainer mit dem Ergebnis um, eine Neovaskularisation tritt nicht von einem Tag auf den anderen ein und dementsprechend verschwindet sie auch nicht so schnell. Nicht jede Neovaskularisation wird mit einer sekundären (Partial-)ruptur einhergehen...aber wenn damit zumindest die Trainingsinhalte kritisch auf den Prüfstand kommen, wäre sicher schon viel gewonnen.
In dem Bereich habe ich mich seit einigen Dekaden etabliert. Ich klopfe das Übungsgut nach allen Regeln der Kunst ab und modifiziere jeweils immer wieder nach neuen Gesichtspunkten in temporären Studien. Das setzt entsprechende Kenntnisse voraus. Es geht meistens um gradmäßige verletzungsträchtige Gelenkfreiheiten in sechs Richtungen und Blockaden, die sich bei unsachgemäßen Bewegungen ergeben. Das Übungsgut sollte angepasst werden, somit aber eben auch die Techniken und die Geräte. Wir haben auf allen drei Gebieten enorme Defizite und Verzögerungen teilweise bis zu 20 (!!!) Jahren. Wir sind zu langsam in unserer Gehirnplastizität.
Im Schulprogramm werden die Fächer Sport, Kunst und Musik, die die Kreativität und den Spaß enorm fördern können, stiefmütterlich behandelt. Man müsste die Curricula schon seit etlichen Jahren umschreiben. Die Änderungen müssen an der Basis erfolgen. Kinder und Fröhlichkeit passen zusammen.
Wir dürfen den Kindern nicht nur mit Problemen kommen. Wir sollten ihnen auch eine gewisse Leichtigkeit vermitteln. Mir geben die Kinder meiner LA-AG enorm viel Spaß und Kraft. Ich selbst versuche immer die Schwere, die auf meinen Schultern manchmal liegt, wegzudenken und durch positive Gedanken zu eliminieren. Ich habe wirklich bei meiner schwierigen Brustkrebssache nur zwei Tage der harten Bewältigung gebraucht. Ich ersetze solche Gedanken durch eine gewisse Leichtigkeit und Lebensfreude. Ich habe letztens eine 32jährige Frau mit der Krankheit CIPO getroffen. Dagegen geht´s mir mit meiner Diagnose und Prognose doch gut.
Gertrud