Zitat:Das gleiche was für die Athleten gilt, gilt übrigens auch für "Spitzen"trainer. Ich finde es teilweise wirklich befremend unter welchen Voraussetzungen manche Leute denken, das Weltklasseleistungen zu erbringen werden mit ehrenamtlichen Trainern (oder ganz ohne) und nach Feierabend.
Ich war damals zu Zeiten von Braun, Peters, Storp, Hartmann und Jasinski auch berufstätig und hatte noch dazu die Fachleitung Sport am Gymnasium über Jahre inne. Allerdings hatte ich den Dienstag für den Sport frei. Die Stunden wurden auf die übrigen Tage verteilt. Jolle Busse kam auch dienstags zum Training, an dem ich anwesend war. An den Samstagen konnte auch ganztägig trainiert werden. Als Steffi Storp in Marl wohnte, hat sie Kraft oft morgens in meinem Haus um 5 Uhr trainiert. Das ging in meinem Fall als Diplom-Sportlehrerin bei guter Zeiteinteilung schon. Bei Wettkämpfen wurde ich von den Kolleginnen und Kollegen vertreten. Ich habe diese Stunden aber wieder bei den KuK "abgefeiert". Ich habe mir nichts schenken lassen. In der Hinsicht gehörte ich von der Einstellung zur "alten Schule". Damals war ich beratungsresistent; heute sehe ich das Pensum auch als Überbelastung über Jahre an. Ich habe in 30 Jahren zweimal eine Woche Urlaub gemacht. Mein Körper hat das im Alter nicht einfach ungeschadet weggesteckt.
Bei einigen Ausländern kommt noch hinzu, dass sie hervorragende Trainingsverhältnisse am und im Haus haben: Kovacs, Crouser und Gill. Das hatte ich im Kraftbereich auch für meine Sportlerinnen eingerichtet. Ich hatte sogar Flutlicht für meine Kugelstoß- und Hammerschlaganlage hinter dem Haus installieren lassen. Die Kugelstoßanlage habe ich mittlerweile entfernen lassen.
Bei unseren AuA geht teilweise zu viel Zeit für die Anreise zu den Übungsstätten drauf. Dann ist es hier oft sehr schwierig, freistehende Hallen zu frequentieren. Das habe ich damals als erste Trainerin in Wattenscheid durchgedrückt. Ich hatte damals dann einen Schlüssel zur Halle und konnte an den Wochenenden dort mit meinen AuA trainieren, wenn ich es wollte.
Ich war als Athletin und Studentin schon sehr erfinderisch: Es gab gegenüber meiner Studentenbude einen Weg, auf dem ich meine Drehungen mit einem Kurzhantelhammer gemacht habe. Dann habe ich in den 60er Jahren für 10 DM einen Keller angemietet, in dem ich mit meinen Hanteln morgens vor dem Studium in aller Herrgottsfrühe trainiert habe. In den Freistunden habe ich im Auditorium Maximum drei Sitze nach unten geklappt und für 1-2 Stunden zwischendurch geschlafen (mit Wecker!). Das ist für heutige Verhältnisse unvorstellbar.
Gertrud