(28.11.2014, 09:21)Solos schrieb:Ganz vielen Dank! Du hast sehr viel Transparenz in das Thema gebracht und die momentanen Möglichkeiten und Grenzen von EMGs aufgezeigt.(27.11.2014, 21:10)MZPTLK schrieb: Natürlich sind die EMGs nicht wertlos, aber mit Vorsicht zu geniessen.Aber Muskeltonus und Wirkungsweise können wohl nur indirekt und ungenau ermittelt werden, wie siehst Du das?
So kommen wir überein! Die Qualität von EMG Untersuchungen ist an viele - vor allem durch die Gewissenhaftigkeit des Untersuchers bei der Durchführung beeinflussbare - Faktoren gebunden (Hautpräparierung, Elektrodenapplikation, Messsystem, Weiterverarbeitung der Signale...). Es gibt viele Störgrößen, die sich jedoch reltiv gut kontrollieren lassen. Die Aussagen unterliegen dann zwar immer noch gewisen Limitierungen, sind aber durchaus verwendbar und meines Erachtens auch generalisierbar (wenn es die Fragestellung/das Design zulässt.
Könntest du das fett markierte spezifizieren?
(27.11.2014, 21:10)MZPTLK schrieb: Wie hoch schätzt Du die globale Genauigkeit der Messungen heutigen Top-Standards ein? 90 %?Da kann ich keine Aussage zu machen. Die Beantwortung der Frage nach der Messgenauigkeit setzt ja auch voraus, den "wahren Messwert" als Referenz zu kennen. Es kommt auch auf die Fragestellung an: on/off halte ich für sehr genau, bei Frequenzanalysen bin ich vorsichtig.
Gibt es 'neuzeitliche' - veröffentlichte - EMGs von deutschen Sprintern, und wenn nicht, was sind die Gründe?
Ich kenne keine aktuellen EMG Analysen an dt. Sprintern. Das hat aber nichts zu bedeuten.
Schaffst du den Blake jetzt ran? Mir kribbelt es schon in den Fingern!
Du hast auch ausdrücklich bestätigt, dass per sEMG nur oberflächliche Muskeln verlässlich abgeleitet werden können.
Meine Frage, inwieweit es möglich ist, per EMG auch Erkenntnisse über Tonus und Wirkungsweise zu gewinnen,
war eigentlich nicht nötig oder dumm, denn auf direktem Wege geht das wohl nicht.
Man gewinnt nur neuronale Aktionspotentialwerte
und kann von daher nur indirekt und ungenau auf muskuläre und biomechanische Wirkungen schliessen.
Kann man das so sagen?
On/off-Untersuchungsdesigns scheinen mir auch sehr brauchbar zu sein.
Sehr gut gefallen hat mir Deine Aussage, dass die Beantwortung der Frage nach der Messgenauigkeit voraussetzt,
den 'wahren' Messwert als Referenz zu kennen.
So tappen wir also weiterhin im Dunkeln, sind es 5, 10, oder gar 20 % Abweichung?
Ziemlich zu denken gibt mir, dass Dir keine aktuellen EMG -Analysen an deutschen Sprintern bekannt sind...

An Eurem Interesse kann es ja nicht liegen, denn Ihr seid ja sehr erpicht auf Herrn Blake...
Danke dafür, dass Du mir zutraust, ihn 'heran zu schaffen'!
