27.11.2014, 08:46
(26.11.2014, 18:15) beity schrieb: Allein bei dem von Dir genannten Punkt....bedingungslose Einhaltung des vorgegebenen Trainings...da kotz ich auf gut deutsch ab. Gegenbeispiel Arne Gabius.Ein gutes Beispiel. Für mich auch deswegen, weil ich vermute, dass Gabius bei Baumann jahrelang deutlich suboptimal trainiert hat und in dieser Zeit vielleicht „zu gehorsam war.“
(26.11.2014, 18:15)beity schrieb: Ich tendiere eher dazu, das Athleten intrinsisch motiviert sind.So sehe ich das auch.
Das sie verstehen, was sie tun (sollen). Selber wollen und nicht durch einen Despoten entmündigt und bevormundet werden.
(26.11.2014, 18:15)beity schrieb: Felicitas Krause...da würd ich mal abwarten. ist jetzt 22 und mal schauen ob sie das Niveau wieder erreicht wie mit 20 (die ist eben auch kein "Ackergaul").Bin auch mal gespannt. Krause hat auch eine sehr hohe Grundschnelligkeit. Leider wirkt sie in Rennen oft so, als könne sie die nicht einsetzen. Da könnte etwas deutlich suboptimal gelaufen sein. Da heinig soweit ich weiß sehr auf Ausdauer und Umfang setzt, könnte es eher daran legen, dass Sprints und die Fähigkeit zum Rhythmuswechsel nicht genug trainiert wurden. Vielleicht ist sie aber auch häufig in Wettkämpfen nicht auf den Punkt fit.
Übrigens hat imo nur Diana Sujew von Heinigs AthletInnen die Erwartungen bei der EM voll erfüllt. Bei allen anderen AthletInnen Heinigs hatte man das Gefühl, dass sie bei den wichtigsten Wettkämpfen nicht immer ihre beste Leistung abrufen konnten – auch bei Tesfaye, trotz seiner guten Zeiten. Da könnte auch was am Timing nicht stimmen, und es könnte mit einem Mangel an Flexibilität und auch einem Mangel an Selbstkkritik zusammenhängen.
(26.11.2014, 18:15)beity schrieb: Ich kenne mehr Athleten, die er aktuell öffentlich niedergemacht hat wie Gabius und Mockenhaupt, da gab es aber auch schon in den 90iger einige unschöne Beispiele.Und das ist etwas, was so gar nicht geht und für mich alleine schon mindestens ein Abmahnungsgrund wäre.
(26.11.2014, 18:15)beity schrieb: Ich glaube auch nicht das man Gertrud mit Heinig vergleichen kann.Sehe ich auch so.
Gertrud ist immer auf der Suche nach Verbesserung, lernt und entwickelt sich weiter. Gerade Gertrud propagiert Individualität [...]
Bisher fand ich deine Ausführungen hier sehr einleuchtend und kann fast alles so unterschreiben, aber
(26.11.2014, 16:49)beity schrieb: Es ist oft wie in der Politik, die besten Leute sitzen nicht im Bundestag. Die besten bekommst Du nicht für Bundestagsdiäten.Sicher sitzen da nicht nur die besten und auch nicht nur sehr gute. Man sollte aber auch nicht glauben, dass alle der besten nur für die höchsten Gehälter arbeiten wollen. Oft liegt das nicht in erster Linie am Geld. Es gibt nach meiner Erfahrung auch unter den Leistungs- und Bildungseliten noch einige Idealisten, denen es nicht in erster Linie auf die Höhe des Einkommens ankommt.
(26.11.2014, 18:15)beity schrieb: Was macht (für mich) einen Toptrainer im Ausdauerbereich aus?Der von Atanvarno erwähnte Renato Canova hat m. M. n. alles, wovon du schreibst – aber nur eine Marathonbestzeit von 2:5x. Zugegeben, er hat es glaube zu 6900 oder 7000 Punkten im Zehnkampf gebracht. Auch Jack Daniels war afaik kein extrem erfolgreicher Läufer, glaube er war moderner Fünfkämpfer, wo der Lauf nur eine Disziplin ist.
gewisse eigene Erfahrung im höheren Leistungsbereich
profunde (sport)wissenschaftliche Kenntnisse
aber dann wird es spannend
derjenige muss die Bereitschaft haben offen für neues zu sein,
er darf keinen Standesdünkel haben ( und sei es die Beobachtung, der Tipp meinetwegen der Reinigungsfrau und zumindest diesen überdenken)
Pädagoge sein
und das ist ebenfalls nur unzureichend erlernbar,
Intuition....spüren was im Athleten vorgeht.
Aber ich denke dennoch , dass eine gewisse eigene Erfahrung im höheren Leistungsbereich sehr nützlich ist .., das muss aber imo nicht heißen, dass es jemand bis in die Nationalmannschaft geschafft hat. Wichtiger wäre, dass man selbst eine Zeit lang leistungssportlich orientiert trainiert und gelebt hat. Das ist bei weniger Talent u. U. auch für eine 2:5x im Marathon notwendig – für 7000 Punkt im Zehnkampf sowieso.
Die Erfolge als Athlet können auch auch den Blick für die Trainerqualitäten trüben. In manchen Fällen ist das anscheinend offensichtlich. Ein Lothar Matthäus wird nie zu den besten Fußballtrainern gehören.
Bei einem Dieter Baumann ist das nicht so offensichtlich, weil er deutlich intelligenter als Matthäus ist, aber dennoch gehört er wahrscheinlich nicht zu den besten Trainern, auch wenn er einer der besten deutschen Läufer der letzten 50 Jahre war.
gruß
C