(25.11.2014, 11:21)gera schrieb: Es ist mit unverständlich, wie man Versuche, den Sport sauberer zu machen mit so weit hergeholten Argumentationen abzuwürgen sucht.Die Argumentationen sind lebensnah und nicht weit hergeholt. Dazu gibt es etliche Experten, die ähnliche Bedenken haben. So ein Versuch kann eben nach hinten los gehen oder - und das wäre hier imo noch der bestmögliche Ausgang - kaum wesentliche Wirkung erzielen, womit es eben „nur“ eine gigantische Zeit- und Geldverschwendung würde. Allerdings muss man da wieder die Gefahr der Erosion von Grundrechten betrachten - also lieber kein Gesetz.
Mal ganz abgesehen davon, das man womöglich den Bock zum Gärtner macht, wenn man die Regierung da so mit rein bringt. Die auf der einen Seite haben jahrelang das Doping mitorganisiert und auf der anderen Seite indirekt gefordert: „Haltet gefälligst mit der Systemkonkurrenz mit, egal wie, wie wollen wir gar nicht so genau wissen.“ Und ein Schäuble ist immer noch Minister, ja, da kann einem wirklich schlecht werden.
(25.11.2014, 15:49)gera schrieb: an Der C :Das ist im wesentlichen bereits so, dafür brauch es kein neues staatliches Gesetz.
ein Vorschlag von mir ist der :
Die Sportverbände sperren nach pos. Befund den entsprechenden Sportler, mit selbstfestgelegten Fristen.
(25.11.2014, 15:49)gera schrieb: Darüberhinaus können sie bei Betrugsverdacht ( was das ist, muss natürlich definiert werden ), Anzeige erstatten.Dafür braucht es auch kein neues Gesetz. Betrug ist doch schon lange definiert und von den Ermittlungsbehörden verfolgbar. Das Problem ist aber: Wo kein Kläger, da kein Richter.
Unabhängig von den Sportverbänden kann die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren einleiten.
Und da müssten eigentlich die Verbände und Sponsoren zum Zug kommen. Daraus, dass diese ihre vorhandenen straf- und zivilrechtlichen Möglichkeiten, die sie bereits haben, nicht oder zu wenig nutzen, kann ich nur schließen, dass das Interesse an Dopingbekämpfung eben nicht so groß ist, wie man angesichts der vollmundigen Lippenbekenntnisse und fleißigen Lobbyarbeit für ein staatliches Gesetz erwarten müsste. Nebenbei: Wieder die Erinnerung an Team Telekom. Man kann als Sponsor die unter Vetrag stehenden AthletInnen schlecht wegen Betruges anzeigen, wenn das Doping gewünscht oder auch nur geduldet war.
(25.11.2014, 11:21)gera schrieb: Ich frage mich manchmal wirklich, wer hier Dopinggegner und stiller Dulder ist.Die Sponsoren gehören für mich zum großen Teil zu den stillen Duldern. Aber da wollen ja einige hier nicht ran ...
Am Ende geht es bei dem Gesetz eher um ein Feigenblatt, ums Gut-da-stehen, um Abschiebe- und Ablenkungsmanöver. Verantwortung auf den Staat abschieben. Und wenn der dann nach rechtsstaatlichen Prinzipien agieren und im Zweifelsfall für den Angeklagten sprechen muss … dann kann man selbst nix dafür. Genauso, wenn der zu wenig Mittel einsetzen sollte, um die Aufklärung zu befolgen.
Und es gibt in vielen Fällen eine Ausrede mehr für dt. Sportler, wenn sie verlieren oder hinterherlaufen: „Die haben ja kein Antidopinggesetz, da haben wir ja keine Chance!"
(25.11.2014, 11:21)gera schrieb: Es geht hier doch auch nicht nur um die paar Leichtathleten.Natürlich nicht, aber 7000 SportlerInnen sind nicht gerade die Welt. Und vielleicht würde es z. B. mehr für die Gesundheitsbilanz bringen, wenn im (Männer-)Fußball als populärster dt Sportart nicht mehr so ein Saufkult gepflegt würde incl öffentlicher Bierduschen und Trinken bis zum Reihern in der Disco. So von wegen Vorbildfunktion.
So unangenehm es auch sein mag: Ein nicht dopender Fußballer richtet als Vorbild eines Teils der hiesigen Jugend imo durch ausuferndes Feiern incl. Alkoholexzess sowie Tanzen und Singen auf Kindergartenniveau womöglich mehr Schaden an als ein unentdeckt dopender Fußballer, der diese Feierei nicht so übertreibt.
(25.11.2014, 11:21)gera schrieb: Was fordert denn Ralf M. für eine Freiheit für die Staatsbürger ein ?Vermutlich nur die Freiheit, die durch unser Grundgesetz gewährt wird. Leider gibt es immer Kräfte, die diese Rechte beschneiden wollen, vielleicht erst einmal nur für die eine oder andere Minderheit, aber das ist dann ja ausbaufähig. Ich hoffe du gehörst nicht zu diesen Verfassungsfeinden?
(25.11.2014, 11:21)gera schrieb: Und Doping nur mit der DDR in Verbindung zu bringen, geht garnicht.Wer hat das getan? Oder war da vielleicht eine (hoffentlich nicht böswillige) Fehlinterpretation im Spiel?
Gruß
C