(03.08.2023, 10:35)longbottom schrieb: Man sollte aber auch die Steigerungen mal etwas in Perspektive setzen.Das ist aber die wirklich sehr beschönigende Version. Rotaru springt seit 2020 konstant im 6,50-60er-Bereich mit ganz gelegentlichen Ausflügen über die 6,70 (und auch ihre 6,91 aus 2019 waren ein krasser Ausreise, den sie weder davor noch danach bestätigt hat), nur bei ihren Heimspielen dieses und letztes Jahr springt sie auf einmal zwei Niveaus höher. Bei Heinle war es auch deutlich über dem was er seit einiger Zeit drauf hat, Luzolo ist wie schon geschrieben regulär noch nie in dem Bereich unterwegs gewesen. Herden hat schon in Kassel bei sehr guten Bedingungen den Wettkampf seines Lebens hingelegt, ist jetzt aber auch noch mal 23cm weiter gesprungen. Dazu der Nordmazedonier mit NR und Laura Raquel Müller auch deutliche SB. Nur Batz hat wenn man so will die Geschichte nicht voll ausgenutzt, aber selbst der noch über 8m.
Was ist denn letztendlich passiert:
- Rotaru-Kottmann, immerhin 2019 WM-Sechste gewesen und dieses Jahr auch schon über 6,70 gesprungen, hat einen 6,90er hingelegt.
- Heinle ist über 8 Meter gesprungen, bei weitem nicht zum ersten Mal in seinem Leben.
- Luzolo und Batz haben ihre SB und gleichzeitig PB jeweils um 5 Zentimeter gesteigert. Das ist nicht die Welt, und ihre bisherigen PBs stammen vom A-Meeting in Yokohama (Luzolo) und der DM (Batz), also alles anderen als Dorfsportfesten.
- Die größte Steigerung war die von Herden, aber auch er hatte immerhin schon 7,91 Meter von der DM auf dem Konto und dort einen knapp Ungültigen, der wohl noch weiter war.
Das Auffallendste ist doch, dass es ihnen allen im gleichen Wettkampf gelungen ist. Und ja, das spricht für die passenden Bedingungen (das war jetzt absichtlich völlig neutral formuliert). Und ich glaube auch nicht, dass das an anderer Stelle genau so abgelaufen wäre. Aber Wunderweiten, die völlig aus dem Nichts kamen, waren es nun auch nicht.
Also eine "Sprungschanze" bleibt es auf jeden Fall, egal wie man die Umstände beurteilt.