30.06.2023, 13:35
(30.06.2023, 11:16)Reichtathletik schrieb:Ehrenamtlich hat ja auch Vorteile. Man hat viel mehr Gestaltungsfreiraum. Man wird verdankt, statt entlöhnt. Für mich stellt sich viel mehr die Frage, ob diese angestellten Trainer wirklich attraktive Anstellungsbedingungen (Work-/Live-Balance, Lohn, Jobsicherheit) vorfinden. Da habe ich mit Blick auf die Situation in der Schweiz meine Zweifel, bzw. das sind dann nur wenige Spitzensport-Trainer.(30.06.2023, 10:48)krebsan schrieb: Letztlich ist alles eine Frage des Geldes. Die Leichtathletik ist nicht Fussball, und so viele anständig, angemessen bezahlte Trainierstellen gibt es nicht, auf denen man bis zur Pension gut bleiben könnte.Die Kombination Ehrenamt-Hauptamt bietet jedenfalls großes Konfliktpotential. Anders als in klassischen Jobs, in denen man sich in der Regel über Ausbildung, Praktika und dann halt Einstiegsjobs "empfiehlt" ist es beim Trainersein so, dass sich Trainer in aller Regel (wenn sie nicht als Ex-Athleten einen erleichterten Zugang finden) über vorherige ehrenamtliche Tätigkeit "empfehlen" müssen und dort bereits am besten Erfolge vorweisen sollen. Je nachdem, mit welchen Personen man im Hauptamt zu tun hat in dieser Zeit, kann es sein, dass vorher schon wie im Titel genannt "junge Trainer abwandern aus der Leichtathletik", weil sie genervt davon sind, dass sie unbezahlt die Arbeit machen, die andere bezahlt machen und dann worst-case noch von oben herab behandelt werden oder Steine in den Weg gelegt bekommen. Wie gesagt: Das ist der worst-case, der aber nicht zu selten ist. Der best-case ist hoher Respekt und eine ausgereichte Hand, die hilft, zusätzliche hauptamtliche Strukturen zu schaffen.
Zumindest in der Schweiz haben viele da und dort ein kleines Pensum, und darüber hinaus wird viel Ehrenamt erwartet.
Ich habe den Eindruck, der best-case wird zuletzt seltener, weil zunehmend Angst und ein Wettstreit um knappe Ressourcen besteht (in der Leichtathletik, aber auch im olympischen Sport generell)