24.04.2023, 07:00
(23.04.2023, 19:22)frbcrane2 schrieb: Du hast sicher Recht mit deinem Posting, du vergißt nur immer zu erklären, warum der DLV irgendetwas besser macht. Wieviele Talente gehen in Deutschland kaputt, weil sie Sport und Studium nicht vereinbaren können, weil die spärliche Unterstützung nicht reicht (die der DLV dann auch noch versaut), weil sie Nebenjobs annehmen müssen und die Zeit für Regeneration fehlt?ich bin weit davon entfernt, das hiesige Fördersystem für vernünftig zu halten oder so zu bezeichnen, da werden wir uns schnell einig =) Potentiell besser in D statt im College:
- mit Beginn des Studium können Athlet:tinnen sich Trainer/Gruppen suchen, die zu ihnen passen (vs. sie werden mit Geld geködert und gehen irgendwohin, Hauptsache es steht Amerika drauf) (und ja: können sie eben nicht, weil Druck ausgeübt wird, dass sie zu Stützpunkten sollen, statt dahin, wo es gut für sie ist. Aber: Wenn Talent Y sich für mich entscheidet, Kadernormen macht, gesund bleibt und sich entwickelt, wird sie nicht aus dem Kader fliegen)
- daraus folgt: Athlet steht im Mittelpunkt vs. Team steht im Mittelpunkt und:
- Trainer-Athleten-Team kann mittelfristig planen, vs. Trainer verliert nach schwacher Saison sofort seinen Job und ist weg
- Periodisierung und Trainingsphilosophie können anschließen an das im Aufbautraining Erarbeitete (vs. Individualisierung findet nicht statt, Umfänge und Intensitäten steigen sehr plötzlich)
- Wettkämpfe dienen dem mittel- und langfristigen Leistungsaufbau (ich mache eine Jahres- und Mehrjahresplanung, entscheide, wo welche Wettkämpfe mit welchen Disziplinen liegen und wie ich die vorbereite. Wettkämpfe dienen der Vorbereitung des Höhepunkts, Ergebnisse der Vorbereitungswettkämpfe sind völlig wumpe) vs. Wettkämpfe dienen der Absicherung der Finanzierung, Athlet:innen starten viel zu viel mit viel zu wenig Pausen
- Wettkampfbelastungen werden im Training gezielt vorbereitet, Pausen eingehalten, Regeneration gesichert vs. Wettkampfbelastungen werden nicht vorbereitet, Pausen weggelassen, nach zu vielen Disziplinen werden Nächte im Bus zugebracht und danach weitergeballert
Nebenbei: Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass es Collegesport gibt, ich kenne die Vorzüge gut und gönne den Athlet:innen sowohl die Kohle als auch all die positiven Rückmeldungen und die Atmosphäre von Herzen. Ich weiß, dass es einige Colleges gibt, die mit Topleuten weniger schlecht arbeiten, als ich es oben skizziert habe. Wenn Leo durchkommt, freue ich mich sehr und ich weiß auch nicht in allen Einzelfällen was die machen. Ich bin nur nicht bereit, die Schlaraffenlandthese unwidersprochen stehen zu lassen. Milch und Honig mag fließen, aber nicht umsonst. Der Preis ist sehr sehr oft die Gesundheit und die langfristige Leistungsentwicklung.