14.04.2023, 08:21
Also das beschriebene Szenario ist schon massiv fiktiv, dass jemand Weltklasse-Potantial hat aber so gar nicht heraussticht und das alles an äußeren Begebenheiten liegt, die sich dann aber noch ausgleichen lassen halte ich für zu weit hergeholt.
Realistischer sind doch bislang folgende Fälle, die uns in der Spitze fehlen:
- Athleten sind gut, aber werden Mangels Trainerwissen nicht langfristig aufgebaut und sacken ab U20 oder spätestens danach ab
- Athleten sind gut, schöpfen aber nicht das volle Potential aus, da sie zu viele Nebenbaustellen haben (Job, Uni, mäßige Trainingsbedingungen, mangelnder Fokus)
- Athleten werden gar nicht erst für den Sport gewonnen
Bei all diesen Fällen hilft ein zentraler Standort nur sehr bedingt. Man könnte maximal behaupten, dies hilft durch die Signalwirkung und Strahlkraft (Athleten finden durch Erfolge/Vorbilder zum Sport, Trainer orientieren sich am Stützpunksystem, etc.).
Hilfreicher in den genannten Fällen ist ein dichtes Netz an lokalen Stützpunkten, die in meinen Augen folgendes liefern sollten:
- verfügbare gute Sportstätten, ggf durch "Lobbyarbeit" bei den Städten/Gemeinden
- Traineraus- und Fortbildung
- ggf. Vorhalten von Experten, an denen es oft fehlt (Krafttraining, Ernährung, Verletzungsprophylaxe)
- ggf. Leistungsdiagnostik
Der DLV betreibt seit Jahren "next coaches" Programme und Jungtrainer-Offensiven. Die Frage ist, wo sind die Leute? Von einigen habe ich gefrustet gehört, sie werden erst gefördert, dann aber mehr oder weniger fallen gelassen, weil sie nicht am richtigen Ort leben.
Die genannten Stützpunkte im genannten Sinn sollten auf jeden Fall in der Fläche verteil sein und weiße Flecken dürfen nicht tolleriert werden, weil dadurch Talentsichtung und Entwicklung dort im schlimmsten Fall völlig wegfällt. Landstriche wie der Norden (Hamburg, S-H) oder Franken wurden schon genannt. Wenn es hier Leute gibt, von denen man weiß, muss man sie halt entsprechen "installieren", was oft ja auch nicht mehr wäre als ein Titel, eine E-Mail-Adresse und ein Auftauchen in einer Liste gepaart mit der Bereitschaft, sie machen zu lassen.
Wenn es niemanden in den Regionen gibt, muss man halt für dort mal Stellen ausschreiben und Leute dort hinschicken, um was aufzubauen. Wäre sicher sinnvoller als die 20. Stelle in Leipzig und Frankfurt. Vorher sollte man aber prüfen, ob es vor Ort wirklich niemanden gibt, da man sich sonst nur auf die Füße tritt und sicher keine Akzeptanz hat.
Für die absolute Spitze sehe ich es dann anders. Jemand der im OK ist, der entweder durch Bundespolizei, Bundeswehr oder Sponsoring vom Sport (für den Sport) lebt, der ist indirekt Berufssportler. Von jemanden der das beruflich macht, kann ich verlangen, dass er an einen entsprechenden Ort zieht. Hier sollte der DLV in meinen Augen nicht 10 Stützpunkttrainer vorhalten (das Geld besser in die kleineren Stützpunkte für jüngere Altersklassen), sondern 1. Bundestrainer pro Disziplin. Der ist an einem Ort ansässig und hat zwei Aufgaben:
a) Alle trainieren, die im DLV-System trainieren wollen, an einem Stützpunkt, wo alles vorhanden ist, ggf. zeitweilig auch immer in einem Trainingslager-Standort.
und
b) Kontakt halten zu allen, die sich entscheiden, an anderen Orten mit anderen Trainern zu trainieren, egal ob in den USA in einem Profiteam (wie Koko oder Gina) oder bei Rentner XY in Kleindingensbums. Wer nicht im DLV-System trainiert kann nominiert werden für Meisterschaften etc., muss sich aber sonst um alles selbst kümmern: ärtzliche Betreuung, Physio, Leistungsdiagnostik, Trainingslager. Bei letzteren kann man sich ja ggf noch anschließen und bei einigen der vorgenannten Leistungen können die kleinen Stützpunkte helfen, das wäre aber nicht ihre primäre Aufgabe.
Realistischer sind doch bislang folgende Fälle, die uns in der Spitze fehlen:
- Athleten sind gut, aber werden Mangels Trainerwissen nicht langfristig aufgebaut und sacken ab U20 oder spätestens danach ab
- Athleten sind gut, schöpfen aber nicht das volle Potential aus, da sie zu viele Nebenbaustellen haben (Job, Uni, mäßige Trainingsbedingungen, mangelnder Fokus)
- Athleten werden gar nicht erst für den Sport gewonnen
Bei all diesen Fällen hilft ein zentraler Standort nur sehr bedingt. Man könnte maximal behaupten, dies hilft durch die Signalwirkung und Strahlkraft (Athleten finden durch Erfolge/Vorbilder zum Sport, Trainer orientieren sich am Stützpunksystem, etc.).
Hilfreicher in den genannten Fällen ist ein dichtes Netz an lokalen Stützpunkten, die in meinen Augen folgendes liefern sollten:
- verfügbare gute Sportstätten, ggf durch "Lobbyarbeit" bei den Städten/Gemeinden
- Traineraus- und Fortbildung
- ggf. Vorhalten von Experten, an denen es oft fehlt (Krafttraining, Ernährung, Verletzungsprophylaxe)
- ggf. Leistungsdiagnostik
Der DLV betreibt seit Jahren "next coaches" Programme und Jungtrainer-Offensiven. Die Frage ist, wo sind die Leute? Von einigen habe ich gefrustet gehört, sie werden erst gefördert, dann aber mehr oder weniger fallen gelassen, weil sie nicht am richtigen Ort leben.
Die genannten Stützpunkte im genannten Sinn sollten auf jeden Fall in der Fläche verteil sein und weiße Flecken dürfen nicht tolleriert werden, weil dadurch Talentsichtung und Entwicklung dort im schlimmsten Fall völlig wegfällt. Landstriche wie der Norden (Hamburg, S-H) oder Franken wurden schon genannt. Wenn es hier Leute gibt, von denen man weiß, muss man sie halt entsprechen "installieren", was oft ja auch nicht mehr wäre als ein Titel, eine E-Mail-Adresse und ein Auftauchen in einer Liste gepaart mit der Bereitschaft, sie machen zu lassen.
Wenn es niemanden in den Regionen gibt, muss man halt für dort mal Stellen ausschreiben und Leute dort hinschicken, um was aufzubauen. Wäre sicher sinnvoller als die 20. Stelle in Leipzig und Frankfurt. Vorher sollte man aber prüfen, ob es vor Ort wirklich niemanden gibt, da man sich sonst nur auf die Füße tritt und sicher keine Akzeptanz hat.
Für die absolute Spitze sehe ich es dann anders. Jemand der im OK ist, der entweder durch Bundespolizei, Bundeswehr oder Sponsoring vom Sport (für den Sport) lebt, der ist indirekt Berufssportler. Von jemanden der das beruflich macht, kann ich verlangen, dass er an einen entsprechenden Ort zieht. Hier sollte der DLV in meinen Augen nicht 10 Stützpunkttrainer vorhalten (das Geld besser in die kleineren Stützpunkte für jüngere Altersklassen), sondern 1. Bundestrainer pro Disziplin. Der ist an einem Ort ansässig und hat zwei Aufgaben:
a) Alle trainieren, die im DLV-System trainieren wollen, an einem Stützpunkt, wo alles vorhanden ist, ggf. zeitweilig auch immer in einem Trainingslager-Standort.
und
b) Kontakt halten zu allen, die sich entscheiden, an anderen Orten mit anderen Trainern zu trainieren, egal ob in den USA in einem Profiteam (wie Koko oder Gina) oder bei Rentner XY in Kleindingensbums. Wer nicht im DLV-System trainiert kann nominiert werden für Meisterschaften etc., muss sich aber sonst um alles selbst kümmern: ärtzliche Betreuung, Physio, Leistungsdiagnostik, Trainingslager. Bei letzteren kann man sich ja ggf noch anschließen und bei einigen der vorgenannten Leistungen können die kleinen Stützpunkte helfen, das wäre aber nicht ihre primäre Aufgabe.