06.01.2023, 19:40
(06.01.2023, 17:06)Kugel22 schrieb: Was ich aus diesem Fall mitnehme:
1. Die Vereinbarkeit von Studium und Leistungssport auf internationalem Niveau ist sehr schwer. Es mag Studienrichtungen geben, in denen weniger Präsenz verlangt wird als in einem Chemie-Labor. Aber solche Zeiten gibt es immer und sei es die Zeit, in der die Klausuren geschrieben werden müssen. Es geht wahrscheinlich nur dann gut, wenn die Trainings- und Wettkampfplanung und die Studienanforderungen zusammengedacht werden. Welcher Bundestrainer bzw. welcher Professor macht das? Wer koordiniert eine solche Zusammenarbeit? ( Da könnte man höchstens mal bei der Familie Kaul nachfragen.)
2. Ein Weg ohne DLV (gegen den DLV) ist nicht möglich. Der Schritt von Louisa von Leverkusen nach Dormagen in Kombination mit Marl war mutig, der Versuch ist aber laut Artikel nicht wegen körperlicher Probleme gescheitert. Dass eine Studentin im Vollstudium derart lange Fahrzeiten absolviert und ohne jede Unterstützung durch den DLV eine EM bzw. WM – Qualifikation anstrebt, ist zum Scheitern verurteilt.
Louisa wurde hier als sehr intelligent beschrieben. So hat sie dann wohl auch die Entscheidung gefällt. Beruf und Studium statt Siebenkampf, für den ihr Herz scheinbar weiter schlägt. Schade, dass bei solchen Talenten nicht beides möglich ist.
Die Frage ist ob beides überhaupt GLEICHZEITIG möglich sein sollte? In dem aktuellen System ist es für fast alle die bessere Entscheidung sich auf die Karriere zu konzentrieren. Man könnte aber auch ein System entwerfen in dem man sich zuerst auf den Sport konzentriert (und dafür entsprechend entschädigt wird) und sich danach auf die außersportliche Karriere konzentriert. Wenn man die Anreize (Bezahlung) eben nicht entsprechend setzt, bekommt man auch keine/kaum Leistung. Aktuell läuft es wohl eher so, dass einige positiv verrückte Sportler es aus Idealismus machen und sich währenddessen immer mehr "Funktionäre" durchfüttern lassen. Eigentlich stören die Sportler nur noch. Am besten wäre es, wenn alle Sportler zurücktreten würden und das gesamte Budget für die "Funktionäre" übrig bleiben würde.