01.01.2023, 15:32
(01.01.2023, 14:40)Jo498 schrieb: Aber die meisten anderen Sportarten, einschl. Ski nordisch waren doch bis in die 1970er genauso "Amateure" wie die Leichtathleten, oder? Boxen und Radfahren gab es meiner Erinnerung nach quasi doppelt, einmal Profis, einmal Amateure und Tennis, Golf, etliche Teamsportarten, allen voran Fußball waren schon stark professionalisiert, die Profis/Teams daher bspw. nicht bei Olympischen Spielen (änderte sich in dern 1990ern oder so). Aber beim Skifahren, Rudern etc. war doch die Situation ähnlich wie in der LA. Warum sollte gerade die LA sich besonders dämlich bei der Professionalisierung angestellt haben oder noch anstellen?Das ist korrekt. Und mein Ansatz auch nur eine Arbeitshypothese. Allerdings ist der unterschied zu zumindest den von dir genannten anderen Sportarten die schiere Größe. Kleinere Sportarten sind glaube ich schneller dabei, sich gesellschaftlich zu wandeln oder negativ ausgedrückt kommerzialisiert zu werden. Siehe dazu z.B. aktuell Darts. Hinzu kommt, dass Leichtathletik in der Ausübung für den einzelnen Sportler (der ja nicht selber Speere kauft) sehr günstig ist, während individuelle z.B. Skiausrüstungen oder Fahrräder waren immer schin teurer sodass ich mir vorstellen kann, dass hier auch ein anderer Bezug zum Geld herrrscht. Vor allem aber ist Leichtathletik halt DIE Mustersportart dafür, siehe Bundesjugendspiele etc. Vielleicht nur mit Turnen vergleichbar. Das galt lange als "Volksbewegung" mit Sportabzeichen und ähnlichem, weniger als Leistungssport der in der Spitze nocht jedem zugänglich ist.
Ein Beispiel dafür noch: Tennisstunden (teuer) sind natürlich in der Regel 1:1 Unterricht. Leichtathletik im Spitzensport sind auch ein Athlet und 3-5 Athleten wenn überhaupt. In der Praxis aber in der Fläche ein Trainer und 20 Sportler in allen Disziplinen gleichzeitig. Und das wird in aller Regel als normal angesehen und von Trainern auch erwartet. Bedeutet: Der Unterschied allein schon im Training zwischen Spitzensport und Breitensport ist organisatorisch ein viel größerer als in anderen Sportarten, wo das Setting unabhängig von der Leistungsklasse ähnlich bleibt. Und das sorgt für Diskussionen und der Notwendigkeit, Verständnis zu erzeugen