04.10.2014, 21:14
(04.10.2014, 13:40)Robb schrieb: Du läßt aber den Betrugsaspekt, also die Opfer, des Dopings im Profisport links liegen. Was ist mit den sauberen Athleten, die wegen eines Dopers das Finale verpassen und denen deshalb die Förderung gekürzt/gestrichen wird? Die statt 20000 nur 10000 Dollar Prämie erhalten, oder 300 Euro Förderung im Monat weniger. Markus Esser wurden durch Doper zwei Medaillen gestohlen, die ihm nach vielen Jahren doch noch zugesprochen wurden, er wurde auf kriminelle Weise betrogen und die Geldbeträge, um die es da gehen kann, geben Dopingbetrug strafrechtliche Relevanz. Wenn du jemanden um 10000 Euro betrügst, kommst du in den Knast (oder zumindest Bewährung), wenn ein Profisportler durch Doping jemanden um 10000 Euro betrügt, darf er nicht mehr starten, sonst nichts, das soll fair sein?
Das ist ein berechtigter Einwand, aber nur ein Hilfsargument. Die Förderungsinstitutionen müssen die Sachlage kompetent bewerten und ihre Unterstützungszusagen entsprechend erteilen. Das ist deren Aufgabe!
Niemand will, dass Betrüger alles abziehen und ehrliche Sportler in die Röhre gucken.
Diskutieren müssen wir die Wege zur Ehrlichkeit. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es falsch ist, alle hochleistungsfähigen Leichtathleten von vorn herein Verbrechern gleichzusetzen und sie in ihrem alltäglichen Leben mit Überwachungsinstrumenten zu traktieren, die ansonsten verurteilten Straftätern vorbehalten sind.
Diese Diskussion sehe ich in einem größeren Zusammenhang über diesen winzigen Denkfaden heraus. Eine Sinnfrage. Es wird bald gefragt werden, welchen Sinn Leichtathletik im Sinne des 20. Jahrhunderts noch ergibt, wenn sich außerhalb von Diktaturen kaum noch ein Veranstalter für olympische Wettbewerbe findet. Aber andere Baustelle, mag jemand anderes eröffnen.